Der Meinung sein, im Leben nichts erreicht zu haben?

vom 05.07.2019, 09:56 Uhr

Manche Menschen sind ja der Auffassung, sie hätten (noch) nichts im Leben erreicht. Manche kommen vielleicht im Rentenalter zu dieser Erkenntnis, wenn sie auf ihr bisheriges Leben zurückblicken und über die Chancen nachdenken, die sie nicht wahrgenommen haben. Andere befassen sich schon weitaus früher mit dem Gedanken - dann vielleicht, wenn es einen bestimmten Anlass dafür gibt, wie beispielsweise eine nicht bestandene Ausbildung oder ein nicht bestandenes Studium.

Wenn man vielleicht sieht, wie gleichaltrige Freunde schon längst eine eigene Familie gegründet haben und mit beiden Beinen im Berufsleben stehen, während man selbst gerade ein Studium nicht bestanden hat und unglücklicher Single ist, kann so ein Gefühl bei einigen durchaus aufkommen. Allerdings sieht das natürlich jeder anders. Hattet ihr schon einmal das schlimme Gefühl, in eurem Leben (noch) nichts erreicht zu haben? Was "etwas erreicht haben" bedeutet, definiert ja aber auch jeder anders.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Eigentlich hat doch jeder Mensch in seinem Leben das ein oder andere erreicht. Was für andere vielleicht eine Kleinigkeit ist, war für einen selbst eine große Sache. Ich denke, dass das immer vom jeweiligen Menschen abhängig ist. Aber ich denke auch, dass fast jeder schon mal eine Phase hatte, in der er sich fragt, was er eigentlich bisher erreicht hat. Ich finde es generell immer schwierig, wenn man sich mit anderen Menschen vergleicht. Aber das ist auch etwas, dass ich durchaus mache und was mich selbst dann auch nervt.

Das Gefühl im Leben bisher so gar nichts erreicht zu haben, hatte ich noch nicht. Ich habe mich da eher gefragt, was möchte ich alles erreichen und schaffe ich das durchaus oder eben nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke, dass viele Menschen diesen Gedanken schon mal hatten, wenn sie andere Menschen mit der gegründeten Familie gesehen haben oder gleichaltrige Leute mit tollen Jobs, während man selber noch keinen oder nicht so einen tollen Job hat. Aber trotzdem finde ich auch, dass jeder doch etwas erreicht hat und wenn man darüber nachdenkt, wird man das auch feststellen.

Natürlich kann man bei dem Gedanken auch darauf kommen, dass man deutlich mehr hätte schaffen können. Aber wenn man das merkt, dann kann man ja auch noch an sich arbeiten, zumindest dann, wenn man es nicht erst im Rentenalter bemerkt. Ich würde daher auch sagen, dass es auf die Definition ankommt, dass es aber eben auch eine Motivation sein kann, wenn man diesen Gedanken hat.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Den Gedanken hatte ich eigentlich noch nie. Zwar war ich auch nicht immer top zufrieden mit meinen Lebensumständen, aber dann habe ich mich eben dahintergeklemmt und etwas daran geändert. Das ist eins der Privilegien, wenn man der Mittelschicht in einer westlichen Demokratie angehört, und das ich auch gerne nutze.

Außerdem sind mir schon erheblich mehr Menschen begegnet, die jeden Furz auf der Lebensleiter, angeschoben von Mama und Papa, schon als Leistung angesehen haben und eher übertrieben davon überzeugt haben, was sie schon alles erreicht hatten. Es ist ja auch schön, wenn du einen Typen an Land ziehen und Kinder auf die Welt bringen kannst, wenn du dir das so wünscht, aber was hast du dann schon groß "erreicht"? Das gleiche kann man sich für die üblichen mühsam zusammengeorgelten Abschlüsse und mäßig interessanten Karrieren natürlich auch fragen. Erfolg liegt immer im Auge des Betrachters, und objektiv gesehen hat kaum jemand etwas im Leben erreicht.

Es kommt viel mehr darauf an, was dir im Leben wichtig ist, und darauf hinzuarbeiten, und nicht neidisch auf die Häuser/Partner/Kinder der anderen zu schielen und sich im Selbstmitleid zu suhlen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich könnte gar nicht so konkret sagen, was ich überhaupt erreichen will. Natürlich bin ich zur Schule gegangen und habe studiert und habe einen Job und eine Partnerschaft und so weiter, aber das sind alles keine Dinge die, die ich irgendwann mal auf einer "zu erreichen" List stehen hatte und abgehakt habe.

Ich verstehe auch nicht, was man eigentlich genau erreicht hat wenn man sich fortgepflanzt hat oder wenn man den gesellschaftlichen Erwartungen endlich nachgegeben hat und die Heiratsurkunde unterschrieben hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Also ich denke schon, dass ich so einiges in meinem Leben erreicht habe. Ich habe sowohl Schule als auch Studium abgeschlossen. Ich verfüge über einen sehr guten Berufsabschluss, habe eine gut bezahlte Arbeitsstelle mit eigenem Verantwortungsbereich. Dazu habe ich eine Frau und drei Kinder mit ihre, die wir bisher relativ gut groß bekommen haben und wir wohnen in unserem eigenen Haus. Natürlich lastet da noch ein nicht unerheblicher Kredit auf uns, aber alles in allem denke ich schon, dass wir mitten im Leben stehen und schon so einiges vorweisen können.

Gut ich habe jetzt keine Weltreise gemacht und kann nicht aus 50 Urlauben tolle Fotos zeigen. Aber dafür ist ja auch noch Zeit. Jeder setzt ja Prioritäten anders und die Weltreise kommt halt dann, wenn wir die Kinder aus dem Haus bekommen haben und ich mir dafür auch mal entsprechend viel Zeit nehmen kann. Ansonsten bin ich aber mit meinem Leben schon sehr zufrieden und denke schon, dass ich genug Sachen habe, von denen ich sagen kann, ich habe da etwas erreicht und etwas Sinnvolles getan.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich denke, jeder Mensch hat schon einmal das Gefühl gehabt, nicht genug erreicht zu haben oder hinter seinen eigenen Erwartungen zurückzubleiben. Auch ich selbst habe das schon erlebt, und zwar in verschiedenen Phasen meines Lebens. Manchmal war es beruflich bedingt, dass ich mich gefragt habe, ob ich meine Karriereziele erreicht habe oder nicht. In anderen Momenten war es eher eine Frage der persönlichen Entwicklung, beispielsweise wenn ich mich gefragt habe, ob ich genug gereist bin oder genug neue Erfahrungen gemacht habe.

Doch letztendlich denke ich, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass "Erfolg" und "Etwas erreicht haben" für jeden Menschen anders aussehen können. Was für mich ein großer Erfolg war, kann für jemand anderen vielleicht völlig unbedeutend sein. Deshalb sollte man auch nicht zu sehr darauf achten, was andere erreicht haben oder wo sie stehen, sondern sich auf seine eigenen Ziele und Träume konzentrieren.

Außerdem denke ich, dass es wichtig ist, sich immer wieder Ziele zu setzen und diese auch zu verfolgen. Dabei sollte man aber auch darauf achten, dass diese Ziele realistisch und erreichbar sind und nicht nur auf den Erwartungen anderer basieren. Manchmal dauert es eben länger, bis man etwas erreicht, und das ist auch okay. Wichtig ist, dass man nicht aufgibt und immer wieder weitermacht. Denn am Ende zählt nicht, wie viel man erreicht hat, sondern wie zufrieden man mit sich selbst und seinem Leben ist.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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