Der Fall eines toten Babys - Nicht schlimm, wir machen neues
Durch Zufall bin ich auf einen Bericht in Spiegel Online eines Rettungswagenfahrers gestoßen, der mich einfach nur entsetzt hat. Der Rote Halbmond in der islamischen Welt ist das, was bei uns das Rote Kreuz ist. Ein Jahr lang arbeitete ein deutscher Rettungsassistent in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens.
In diesem einen Jahr hat er 250 Verkehrstote gesehen, mehr als in seinem ganzen Arbeitsleben. Die jungen Männer denken: Anschnallen ist nicht nötig; Verkehrsregeln sind für andere da. Mit dicken Autos driften sie aus Langeweile über den Highway, einer Straße, die um die Stadt herumführt. Überschlägt sich einer, ist es keine Seltenheit, dass bis zu fünf Tote auf der Straße liegen.
Einem zusammengebrochenen, bewusstlosen Mädchen konnte erst nach langer Zeit geholfen werden, weil der Sicherheitsmann am Eingang niemanden hinein ließ. Erst als die Polizei geholt wurde und mit ihm diskutierte, konnte dem Mädchen geholfen werden. Ein anderer Fall, der nicht ihm passierte: Eine Studentin starb an einem Herzinfarkt, weil man stundenlang niemanden zu ihr ließ, da sie nicht verschleiert war.
Von ihm erlebte Fälle, die zum Tode führten: Einmal kam der Ruf wegen einer einsetzenden Geburt. Dreimal musste dem Ehemann die Notwendigkeit des Nachguckens erklärt werden. Dann gab er die Erlaubnis, unter die Abaya zu sehen. Der Kopf des Kindes drückte auf die Nabelschnur, also sehr gefährlich für das Baby. Dem Mann wurde erklärt, dass der Kopf zurückgeschoben werden müsste, doch er sagte nein, nur gucken, nicht anfassen. Es wurde ihm gesagt, dass sein Kind stirbt. Aber die Frau durfte nur in die Klinik gefahren werde. Dort war das Baby tot. Die Reaktion des Mannes: Nicht schlimm, wir machen neues. Darauf kann man nichts mehr antworten.
In Saudi-Arabien darf nur der Ehemann oder ein männlicher Verwandter entscheiden, ob ein männlicher Helfer der Frau helfen darf. Ist eine Frau schwer verletzt in diesem Land und der Ehemann verweigert die Hilfe eines Sanitäters, dann kann man nur zusehen, wie sie stirbt. In einem Fall rief der Vater den Rettungsdienst für seine 14-jährige Tochter, die Diabetikerin und bewusstlos war. Der Vater verweigerte dem Rettungsassistenten den Zutritt, er hatte eine Krankenschwester erwartet. Später fuhr der Vater mit der Tochter in die Notaufnahme. Die Tochter war tot. Spiegel Online
Wenn ihr so etwas lest, könnt ihr es kaum glauben, dass das der Wahrheit entspricht und seid geschockt, oder? Ich fasse es selbst nicht, dass Menschen so von ihrer Religion geimpft sind, dass sie sich so verhalten. Sie nehmen absichtlich den Tod in Kauf für andere, weil die Religionsvorschriften nicht immer erfüllt werden können, oder weil sie es nicht einsehen wollen. Wie gut geht es dagegen doch uns. Diese Mentalität wird man nie verstehen können. Könnt ihr es?
Nein ich kann so etwas nicht verstehen, und ich will es nicht verstehen. Ich könnte niemals in so einem Land leben, oder einen Partner haben der genauso denkt. Wenn es um ein Menschenleben geht, darf man keine Religion vorschieben. Mir fehlen dabei echt die Worte. Aber wie sagt man so schön leben und leben lassen.
Wie es mir scheint, haben diese Männer überhaupt keine Beziehung zu ihren Babys. Ob sich das später - wenn sie größer werden - mal ändert, weiß ich nicht. Hier geht es nun um ein Baby, das stirbt, weil ihm niemand hilft oder helfen darf, den schwierigen Weg auf diese Welt zu ebnen. Hätte der Vater trotz seiner strengen Religion ein bisschen mehr Liebe zu diesem Kind entwickelt, hätte er es nun in seinem Arm halten können und sehen, wie es ihn anlächelt.
So habe ich das Gefühl, dass es hier nicht um ein Kind, einen neuen Menschen geht, sondern nur um das eventuelle Nebenprodukt eines Mannes, der seine körperlichen Bedürfnisse auslebt und alles Weitere eben nicht seine Sache sein kann, sondern nur ein lästiges Übel.
Wenn ich den Bericht lese, muss ich es so sehen. Aber worauf baut ein solcher Vater sein Zusammenleben mit seinen Kindern auf? Gefühle scheint er nicht zu haben. Geht es nur um das Züchtigen und Gehorchen? Kann ein Kind jemals die Liebe seines Vaters erreichen oder ist das niemals möglich? Wenn das so sein sollte, dann wird auch in dem Kind irgendwann etwas zerbrechen und es beginnt, ebenso hartherzig zu werden, wie sein Vater. Es sei denn, er ist und bleibt so stark innerlich, dass er sich seine Hoffnung bewahrt und es später mal anders macht, als er es kennen lernte.
Ich finde das schon sehr traurig. Als wären Frauen, Kinder und Babys eher Prestige-Objekte, so wie Autos oder Schmuck. Manche Menschen kaufen sich ja auch Autos, nur um etwas zum vorzeigen zu haben und wenn diese einen Kratzer abkriegen ist das auch egal, dann wird es eben geschrottet und ein Neues muss her. Als hätten diese Männer gar keine Beziehung und Bindung zu den Personen im engeren Umfeld. Ich finde, gerade bei der Ehefrau oder Tochter sollte man schon emotionaler und nicht so distanziert handeln.
Da kann man wohl nicht von einer normalen Beziehungsfähigkeit sprechen. Denn normalerweise sollten Eltern alles tun, um ihr Kind zu retten. Gerade bei der 14-jährigen Tochter erschreckt mich das richtig, da der Vater in 14 Jahren eine innige Beziehung zu seiner Tochter hätte aufbauen müssen. So wäre es eigentlich normal und von der Natur vorgesehen.
Bei dem Baby ist es ebenfalls schrecklich, aber Männer bauen oft erst nach der Geburt eine enge Bindung zu den Kind auf. Trotzdem ist so ein verhalten sehr merkwürdig. Ich würde mich praktisch mir dem Teufel verbünden um mein Kind zu retten. Mir wäre da alles egal, selbst mein eigenes Leben.
Auch die Frauen kann ich nicht verstehen. Sicherlich sind sie so aufgewachsen und mit diese Kultur verbunden, aber wie gesagt mir wäre alles egal, wenn es um mein Kind geht. Außerdem schauen diese Frauen auch fernsehen, lesen Bücher und studieren teilweise sogar. Das sind nicht alles Heimchen, die von klein auf an den Herd gestellt werden, sondern teilweise gebildete Frauen. Trotzdem ordnen sie sich ihren Männern unter und dulden diese Unterdrückung.
Es gibt aber auch noch andere Religionen, die zum Beispiel kein fremdes Blut akzeptieren und ihre Kinder lieber sterben lassen. Ich kann das nicht nachvollziehen.
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