Den Partner erst in der Beziehung richtig kennenlernen?

Immer wieder hört man, dass man seinen Partner erst in der Beziehung richtig kennenlernen würde. Ich muss schon sagen, dass ich dem in gewisser Weise zustimme. Immerhin erlebt man in einer Beziehung ja auch einiges und entdeckt so sicher auch wieder neue Facetten an seinem Partner. Ob diese nun immer gut oder schlecht sind, sei mal dahin gestellt.

Ich denke, dass man durchaus auch nach Jahren noch Dinge an einem Partner kennenlernen kann, die man bis dahin noch nicht kannte. Immerhin verändert sich ein Mensch auch im Laufe seines Lebens durchaus. Allerdings würde ich nicht sagen, dass man sich erst auf eine Partnerschaft einlassen muss, um die Person wirklich gut zu kennen. Ich denke, dass dies auch bei sehr guten Freunden funktionieren kann.

Meint ihr auch, dass man seinen Partner erst in der Beziehung richtig kennenlernt? Habt ihr schon diese Erfahrung gemacht? Meint ihr, dass man dann vielleicht auch erst Eigenschaft entdeckt, die man wirklich schlimm findet?

Wenn man einen Partner hat, hat man auch eine Beziehung. Wie soll man einen Partner ohne Beziehung kennenlernen? Das ergibt doch keinen Sinn. Man trifft sich vielleicht vorher und ist aneinander interessiert, aber dann führt man keine Partnerschaft. Daher finde ich die Frage ein wenig missglückt formuliert.

Abgesehen davon finde ich nicht, dass man ausgerechnet in einer Beziehung einen Menschen "richtig" kennenlernen kann. Meiner Meinung nach lernt man einen Menschen erst dann richtig kennen, wenn man mit diesem zusammen wohnt und den Alltag gemeinsam teilt.

Das kann die beste Freundin sein, mit der man in eine WG zieht, weil man unabhängig von den Eltern sein möchte. Das kann aber auch jemand vollkommen anderes sein und nicht zwangsläufig der Partner. Erst im Alltag bemerkt man die Angewohnheiten und Macken des anderen, das hat mit der Beziehung an sich nichts zu tun.

Ich denke auch, dass man jemanden nur mit einem gemeinsamen Alltag in einer Partnerschaft gut kennenlernen kann, weil man dann alle Macken mitbekommt, die man ja vorher durchaus überspielen kann. War man vorher nur befreundet ist, dann geht man vielleicht auch anders miteinander um, aber lernt sich nochmal ein bisschen anders als Paar kennen.

Ich würde aber keine Beziehung eingehen mit einem Typen, bei dem ich vorher nicht zumindest mir wichtige Dinge abgeklärt habe. Also ich möchte beispielsweise nicht nach einer jahrelangen Beziehung herausfinden, dass die Person keine Kinder möchte. Das habe ich damals recht zeitnah besprochen.

Täubchens erstem Absatz kann ich mich ebenfalls anschließen und wenn man einen Partner hat, dann hat man auch eine Beziehung und nicht einen Partner ohne eine Beziehung. Daher finde ich das auch etwas merkwürdig formuliert und hätte man glücklicher wählen können.

Wirklich kennenlernen tut man sich erst innerhalb einer Beziehung, da man viele Dinge auch nicht mit einem Freund oder einem Bekannten bespricht. Auch wenn man meint, dass man Fragen mit Eckpunkten vorher abklären kann, wer sagt denn nicht, dass dabei nicht gelogen wird? Damit man das erkennt, braucht man schon einiges mehr als nur ein paar mal Treffen und viele Männer sagen zum Thema Kinder "Ja" haben aber eigentlich daran auch gar kein Interesse oder sich damit ernsthaft befasst wenn man sie in jungen Jahren damit belästigt. Zudem sich das auch immer mal wieder ändern kann mit der Meinung und man dabei nicht festgelegt sein muss, nur weil man vor X Jahren Ja gesagt hat, dann auch noch 10 Jahre später daran festhält.

Das wirkliche kennenlernen findet immer statt und nicht nur am Anfang und selbst nach 10 oder 20 Jahren wird man immer noch etwas neues finden, was man vorher nicht entdeckt hatte, da sich auch die Menschen selbst immer ein wenig ändern, andere Ansichten und Lebenspläne haben. Man kann nicht sagen, nachdem ich mit einem Partner eine gemeinsame Wohnung bezogen habe und drei Monate Alltag miteinander hatte, die aktuellen Macken kenne, dass es sich damit bereits erledigt hat und man alles weiß. Das können dann aber sowohl gute als auch negative Eigenschaften sein, die sich über die Zeit dann auch zeigen und es kommt ganz darauf an, wie man damit selbst umgeht und wie gravierend das für sein eigenes Weltbild angesehen wird.