Den Partner bei Krankheit umsorgen oder in Ruhe lassen?
Mein Mann und ich sind zum Glück ziemlich anspruchslos, wenn einer von uns krank ist. Wir wollen dann beide am Liebsten unsere Ruhe haben, im Bett liegen und schlafen, so dass der Andere, sofern er zu Hause ist, fast nichts von der kranken Person sieht oder hört. Im Höchstfall fährt einer von uns in die Apotheke, um Medikamente zu besorgen.
Ich kenne allerdings auch Fälle, in denen besonders die Männer, sehr gerne bemuttert werden, wenn sie krank sind und ihre Partnerin am Liebsten den ganzen Tag von A nach B scheuchen, damit diese alles mögliche für sie erledigt.
Mein Ex Freund war auch so ein Exemplar von Mann. Sobald er krank war, sollte ich mir am besten Urlaub nehmen und den ganzen Tag Tee und Schonkost kochen, zur Apotheke fahren, den Herren massieren und neben ihm sitzen und Händchen halten. Am Besten wäre noch eine Glocke gewesen, mit der er hätte klingeln können, wenn er etwas gebraucht hätte.
Ist es in eurer Beziehung eher so, dass ihr euch gegenseitig umsorgt, wenn einer von euch krank ist oder wollt ihr auch eher eure Ruhe haben und nichts vom Anderen hören oder sehen? Ist es vielleicht so, dass nur einer den anderen umsorgt, der Partner aber im Gegenzug kein Interesse hat, bei Krankheit für den anderen da zu sein?
Ich bin mit meinem Mann jetzt seit 11 Jahren zusammen und ich kann dir diese Frage nicht beantworten. Keiner von uns beiden war in all den Jahren so krank, dass er den ganzen Tag im Bett blieb. Vielleicht ist das die Antwort. Wir brauchen beide keine Bemutterung und kümmern uns um uns selbst, liegen nicht jammernd im Bett und wünschen uns ein Glöckchen.
Ich muss aber sagen, dass ich absolut nicht gerne alleine bin, wenn ich krank bin. Als Kinder haben meine Geschwister und ich immer die Couch im Wohnzimmer als Bett bekommen, damit wir trotzdem noch mittendrin sind. Und so mag ich das bis heute. Daher würde ich nie den ganzen Tag im Bett im Schlafzimmer bleiben. Und meinen Mann kann ich mir gar nicht vorstellen, wie er mehr als nötig still im Bett liegen bleibt.
Aber es ist natürlich schon so, dass wir dem anderen einen Tee machen, wenn er sich nicht gut fühlt oder etwas aus dem Kühlschrank an die Couch bringen, damit er nicht aufstehen muss. Das würde ich aber nicht als Bemuttern bezeichnen.
Das kommt bei uns darauf an, was der andere hat. Denn wenn mein Mann zwar im Bett liegt, aber vor Rückenschmerzen kaum noch kann, dann ist es doch normal, dass man ab und an mal nach ihm schaut und auch fragt, ob er was braucht. Demzufolge umsorge ich ihn, aber ohne ihn übermäßig zu bemuttern. Mein Mann erwartet aber auch nicht, dass ich alles andere liegen lasse, um ihm die Hand zu halten.
Umgekehrt ist es genauso, wobei ich bisher noch nie so sehr außer Gefecht gesetzt war, dass ich nur noch liegen konnte. Aber ich weiß, dass mein Mann sich dann gut um mich kümmern würde. Soviel wie nötig, aber eben auch nicht zu viel, weil man doch auch mal ein wenig für sich sein will, wenn es einem schlecht geht.
Das kommt bei uns darauf an, wie krank man so ist. Mein Freund stirbt ja bereits, wenn er einen Schnupfen hat und manchmal finde ich es dann doch unterhaltsam, wie leidend er sich dann hinstellt.
Wenn er wirklich krank ist, dann "bemuttere" ich ihn schon mal, denn einmal, kann er wirklich unausstehlich werden, wenn er krank ist, und zum anderen, wenn er krank wird, dann wird er richtig krank. Es fängt klein an und dann geht es ordentlich los. Natürlich mache ich nicht komplett alles für ihn, aber so kleinere Dinge mach ich dann schon, wie ihm irgendetwas bringen.
Aber wenn ich dann mal krank werde und umsorgt werden "muss", ist er anfangs sehr enthusiastisch dabei. Aber er verliert dann Lust dabei und wird sogar gemein mir gegenüber, obwohl er mir ja wirklich helfen wollte. Deswegen spreche ich ihn seltenst an, wenn ich krank bin und etwas brauche.
Wenn es mir nicht gut geht bin ich wirklich schlecht gelaunt und das möchte ich meinen Mitmenschen nicht antun und schon gar nicht meinem Partner. Ich finde es dann auch extrem nervend, wenn mich jemand umsorgen möchte und mich zum Beispiel dazu bringen möchte irgendein Süppchen zu essen obwohl ich absolut keinen Hunger habe. Bei meinem Partner ist das ähnlich, er entspricht dem Klischee vom leidenden kranken Mann nicht wirklich.
Aber natürlich ist es normal, dass man Medikamente aus der Apotheke holt wenn nötig und natürlich erwarte ich auch nicht, dass mein Partner kocht, wenn er eine fette Erkältung hat, das übernehme ich dann schon mit. Das ist aber nicht wirklich "umsorgen" sondern einfach normal in einer Partnerschaft, finde ich.
Ich kümmere mich um meinen Partner, wenn er krank ist. Ich mache ihm beispielsweise einen Tee oder mache die Heizung wärmer, wenn er friert. Jedoch kommandiert mich mein Partner dann auch nicht oder fordert das ein, sondern nimmt es einfach gerne an. Meistens sind wir aber eh zusammen krank und dann helfen wir uns schon ein bisschen gegenseitig versuchen aber auch viel Ruhe zu bekommen.
Ich finde es ganz normal, dass man sich etwas um einander sorgt, wenn eben einer krank ist. So handhaben wir das hier bei uns auch. Allerdings musste mein Partner erst mal lernen, dass er durchaus gewisse Dinge dann selbst erledigen muss, wenn es mich mal richtig erwischt hat. Mittlerweile ist er da wirklich rücksichtsvoller und kümmert sich auch, wenn ich irgendwas brauche. Auch ist er für mich schon zur Apotheke gefahren oder hat mich zum Arzt kutschiert.
Ich glaube, dass ich den Hang habe, mich etwas zu sehr kümmern zu wollen. Aber das hat sich auch schon mehr gelegt. Mein Partner ist auch selten mal krank, so dass ich mich dann auch nicht oft kümmern muss. Mir macht das nichts aus und ich nehme das für selbstverständlich, dass ich mich dann um das meiste kümmere, damit er sich eben kurieren kann.
Was versteht man denn unter krank? Ein Schnupfen oder eine handfeste Grippe mit hohem Fieber und Bewusstseinstrübung? Die Art und Schwere der Erkrankung bestimmt doch, wie viel Fürsorge notwendig ist, oder?
Ich frage mich ehrlich auch, was hier unter krank verstanden wird. Das ganze hört sich doch eher nach den einfachen Dinge an, Rückenschmerzen hier, da ein Schnupfen damit man mit Tee und Heizung alleine auch weiter kommt. Wirklich nichts dramatisches, da muss man nicht neben dran sitzen und Händchen halten, nicht dauerhaft bemuttern und schon gar nicht den Laufburschen auf Kommando machen. Das sind alles Dinge, bei denen man noch selbst in der Lage ist sich zu versorgen, auch wenn es Kraft kostet und vielleicht nicht angenehm ist, aber es ist schaffbar.
Anders sieht es bei schweren Dingen aus, wenn man eben nicht mehr in der Lage ist sich selbst zu versorgen, dann ist es mit einem einfachen Tee kochen und Heizung höher drehen auch nicht getan, auch nicht mit einer Hühnerbrühe und einer Decke. Dann kann man durchaus mehr intervenieren und sich mehr um den Partner kümmern bzw. muss man dann auch, wenn er für die einfachsten Dinge nicht mehr in der Lage ist oder es ganz in professionelle Hände legen z.B. durch eine Einweisung ins Krankenhaus.
Ich kann mich dabei auch nur cooper anschließen, die schwere der Erkrankung bestimmt auch wie viel Fürsorge und wie viel Aufwand betrieben werden muss. Das lächerliche sterben bei Männerschnupfen Schauspiel unterstütze ich jedenfalls nicht, indem ich dann noch von morgens bis abends neben dran sitze, Händchen halte und dauerhaft Tee koche und solche Dinge. Da habe ich ehrlich gesagt auch besseres zu tun und Mann soll dann bitte sehen wie er zurecht kommt, wenn es noch für solch ein Schauspiel reicht.
Wenn der Partner lieber Ruhe und Schlaf will, dann bekommt er das auch. Und wenn es ihm schlecht geht und er Fürsorge braucht, kriegt er die auch gerne. Bei einer Erkältung bemuttern und jeden einzelnen Handgriff erledigen, nein danke. Dafür hätte ich auch gar keine Zeit. Wenn es mir selbst mal richtig mies geht, freue ich mich, dass mein Partner sich um mich kümmert und Sachen ans Bett bringt, aber ich brauche keinen Bediensteten, der mir das Essen auf den Löffel schiebt, solange ich nicht im Delirium ans Bett gefesselt bin.
Mein Partner stellt auch keine hohen Ansprüche bei Krankheit. Ich koche dann gerne besonders gut für ihn, gehe auch mal bestimmte Snacks einkaufen, aber ansonsten ist er auch froh, wenn er einfach ruhen kann. Wenn ich arg verschnupft bin, will ich auch gar nicht so viel Nähe haben.
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