Den Partner auf Diät setzen wollen?

Mein Vater ist ein wenig übergewichtig, schafft es aber einfach nicht, abzunehmen. Das mag wohl daran liegen, dass er es gar nicht wirklich versucht. Als der Arzt vor einigen Jahren das Übergewicht meines Vaters kritisiert und dieser das dann meiner Mutter erzählt hatte, beschloss sie daraufhin, meinen Vater einfach auf Diät zu setzen. Da sie immer für ihn kocht und ihm auch immer die "Pausenbrote" für die Arbeit macht, war sie da ganz zuversichtlich.

Obwohl sie eine Zeit lang recht gesund und kalorienarm kochte, hatte das alles im Endeffekt nichts gebracht, weil man Vater unzufrieden mit dem Essen war und dann immer heimlich genascht hat. Denkt ihr, dass es sinnvoll ist, den Partner einfach quasi ohne Absprache auf Diät zu setzen? Oder denkt ihr, dass das nur scheitern kann, wenn der Partner selbst gar nicht abnehmen möchte, beziehungsweise sich gar nicht wirklich bemüht?

Man kann den Partner nicht einfach so auf Diät setzen, da es ein erwachsener Mann ist und man sich als erwachsener Mann überall irgendwelchen Süßkram oder Fastfood besorgen kann. Ich würde da eher mit meinem Mann reden und schauen, dass man eben eine gewisse Einsicht erlangen kann und dann kann man gemeinsam auch etwas machen. Ich würde es beispielsweise besser finden, wenn man dann gesund kocht und mit dem Partner zusammen Sport macht, der beiden Spaß macht.

Ich finde auch nicht das man nur den Partner auf Diät setzen kann und wie in diesem Fall noch beschrieben, dass das ganze heimlich passiert ist, indem die Frau einfach entsprechend gekocht hat und anderes Essen mit auf Arbeit gegeben hat wundert es mich nicht das daran nichts klappt. Ich kann auch das Verhalten des Vaters verstehen der sich dann entsprechend zurückgezogen hat und dort seinen Sünden wieder nachgegangen ist.

Das ganze muss bei jedem selbst im Kopf stattfinden. Also die Einsicht, dass es notwendig ist und wenn man es eben nicht macht die Konsequenzen dafür auch verstehen und sich damit auseinandersetzen. Entsprechend läge es am Arzt mit dem Vater darüber mehr zu diskutieren anstatt nur zu sagen "nimm ab", damit ist es nicht getan. Auch die Frau ist dabei mit in der Verantwortung das ganze sachlich zu Diskutieren und Argumentieren. Sieht es der Vater ein, dann ist es hilfreicher wenn die komplette Familie mitmacht anstatt das man selbst seine fettigen Burger isst und dem anderen nur Salat vorsetzt.

Zum anderen reicht es auch nicht alleine aus Übergewicht nur mit der Ernährung in den Griff zu bekommen. Schon gar nicht wenn es sich dabei um ausgeprägtes Übergewicht handelt, und das muss es wohl sein sonst sagen Ärzte normalerweise gar nichts mehr dazu. Wie würde die Frau ihn heimlich zum Sport machen bewegen? Nachts wenn er schläft ihn aufs Fahrrad schnallen oder wie? Funktioniert nicht.

Das einfachste ist es wirklich offen darüber zu sprechen, über das was einen dazu bewegt, das man sich Sorgen um die Gesundheit seines Partners macht usw. und hinterher gemeinsam an einem Strang zieht. Sei es mit der Ernährung oder mit dem Sport, jemand der kein Übergewicht hat, dem schadet es auch nichts auch auf seine Ernährung zu achten und regelmäßig Sport zu machen.

Möchte einer der Partner immer noch nicht mitmachen, kann man es noch versuchen mit gutem Beispiel voran zu gehen und sich entsprechend so zu ernähren und Sport zu machen. Wenn die ersten Ergebnisse sichtbar sind, ziehen gerade Männer doch gerne wieder mit. Anders ist es bei mir auch nicht gelaufen, am Anfang wurde es belächelt von meinem Partner nach 6 Wochen war er ebenfalls mit im Boot dabei. Einfach nur weil er die Ergebnisse an mir gesehen hat und dadurch festgestellt hat, dass das ganze wirklich klappen kann wenn man sich entsprechend Mühe gibt und diszipliniert lebt.

Ich finde es schon dreist, wenn man den Partner einfach so auf Diät setzt, ohne ihn vorher mit ihm darüber zu sprechen. Irgendwann kommt es ja doch raus, dass kalorienarm gekocht wird und dann ist sicher einiges los. Mich würde es doch sehr ärgern, wenn mein Partner einfach über meinen Kopf hinweg entscheidet, dass ich nun eine Diät zu machen habe.

Man kann sicherlich mit dem Partner darüber reden und ihm Unterstützung anbieten und vielleicht gemeinsam abnehmen und Sport machen. Das ist dann sicher auch für den Partner motivierender. Mich wundert es nicht, dass dein Vater dann immer noch irgendwo etwas gegessen hat oder eben zu Süßigkeiten gegriffen hat.

Ich finde es schon dreist, wenn man den Partner einfach so auf Diät setzt, ohne ihn vorher mit ihm darüber zu sprechen. Irgendwann kommt es ja doch raus, dass kalorienarm gekocht wird und dann ist sicher einiges los.

Wieso sollte einiges los sein, wenn herauskommt, dass kalorienarm gekocht wird? Sorry, aber diese Aussage verstehe ich ja mal überhaupt nicht. Denkst du, dass mein Vater plötzlich einen Tobsuchtsanfall bekommen würde, wenn er herausfinden würde, dass er plötzlich kein fettiges Essen bekommt? Das ist ja wirklich übertrieben und allein daran zu denken, dass dann plötzlich einiges los sein könnte, finde ich irgendwie reichlich merkwürdig.

Ich meine, es lässt sich ja auch nichts verheimlichen. Wenn es plötzlich nur noch Salat und Gemüse anstatt deftiger Hausmannskost gibt, dann liegt es ja auch irgendwo auf der Hand, dass die Partnerin möchte, dass man abnimmt. Wer das nicht selbst kapiert, den kann ich nicht verstehen. So eine plötzliche Ernährungsumstellung fällt einem doch spätestens nach einigen Tagen auf. Ein Theater sollte man deshalb natürlich nicht machen und einiges los sein sollte nach der Erkenntnis auch nicht sein. Man kann ja dann aber mal nachfragen, wie es denn zu so einer plötzlichen Ernährungsumstellung kommt,

Ich wüsste nun nicht, weshalb das zum Streit führen sollte, wenn auf einmal gesünder gekocht wird. Nur wenn jemand seine Würstchen nicht mehr bekommt, dann ist das ja kein Grund, gleich rasend zu werden. Mein Vater ist ja auch kein kleines Kind. Aber ich denke tatsächlich, dass man da auch einfach selbst den Willen dazu haben muss, abzunehmen, sonst bringt das ganze gesunde Essen nichts, wenn man sich trotzdem heimlich weiter mit Süßigkeiten vollstopft.

Ich verstehe sowohl Nelchens Sichtweise als auch deine Prinzessin. So finde ich schon, dass du Recht hast, wenn du sagst, dass man wegen so einer Kleinigkeit wie einer anderen Kochweise und einer Ernährungsumstellung nicht direkt wütend werden sollte. Schließlich ist dein Vater erwachsen und könnte auch heimlich Döner oder Burger essen gehen oder eben Süßigkeiten kaufen. Vielleicht gibt es auf seiner Arbeit ja auch eine Kantine mit deftigem Essen, sodass er sich dort versorgen könnte und deine Mutter davon nicht wirklich etwas mitbekommt, da dies eben heimlich geschieht.

Ich verstehe aber auch Nelchens Sichtweise. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, Prinzessin, hast du in einem anderen Beitrag geschrieben, dass deine Mutter für deinen Vater normalerweise Hausmannskost macht und für sich selbst bzw. für dich, wenn du zu Besuch bist, separat etwas anderes kocht, das ihr oder euch mehr zusagt. Da wäre ich auch beleidigt, wenn man ohne mit mir abzusprechen einfach den Ernährungsplan ändern würde. Das hat was von Bevormundung und welcher Mensch lässt sich gerne bevormunden, obwohl er erwachsen ist?

Ich meine, wenn deine Mutter nur ein Gericht kochen würde und dann plötzlich mehr Gemüse kochen würde, weil ihr eben danach ist, dann finde ich das nicht schlimm. Mich stört nur dieses Bevormunden in diesem Kontext. Sie will deinen Vater zur Diät zwingen und behandelt ihn wie ein Kleinkind. Außerdem spricht sie nicht mit ihm über ihre Sorgen wegen gesundheitlicher Risiken und Folgen seiner Ernährung.

Sie setzt sich einfach über ihn hinweg und suggeriert ihm somit, dass er nicht gut genug und auch nicht attraktiv für sie wäre und Attraktivität gehört für mich zu einer Beziehung schon dazu. Was will man bei einem Partner bleiben, den man nicht attraktiv findet und den man zwingen möchte, sich und sein Aussehen zu ändern? Das wäre für mich schon ein Moment, wo ich an einer Beziehung zweifeln würde und sehr sauer werden würde.

Ein Theater sollte man deshalb natürlich nicht machen und einiges los sein sollte nach der Erkenntnis auch nicht sein. [...] Ich wüsste nun nicht, weshalb das zum Streit führen sollte, wenn auf einmal gesünder gekocht wird. Nur wenn jemand seine Würstchen nicht mehr bekommt, dann ist das ja kein Grund, gleich rasend zu werden.

Wie gesagt, ich glaube du beschränkst dich bei deiner Sichtweise zu sehr auf die Ernährung an sich. Mag sein, dass deine Mutter positive Hintergedanken hat und um seine Gesundheit besorgt ist. Aber schau doch mal über den Tellerrand. Würdest du nicht an deiner Attraktivität und Anziehung zweifeln, wenn dein Partner plötzlich heimlich eine Gewichtsabnahme bei dir erzwingen wollen würde? Wie würdest du dich da fühlen?

Ich finde es immer wieder schön, wenn ich jemanden mit meinen Aussagen erheitern kann. Aber es ist trotzdem meine Meinung, dass es doch sehr auffällig ist, wenn es sonst immer deftige Kost gab und dann plötzlich nur noch leichte Küche. Das würde doch jeder irgendwann merken. Und ich wäre dann sauer. Vor allem wenn mir dann auch noch dauernd gesagt würde, dass ich eben dies und jenes nicht mehr essen soll. Mir würde man damit wirklich alles verderben.

Außerdem bin ich der Meinung, dass jeder selbst wissen muss, wann er eben abnehmen möchte. Man kann doch offen mit seinem Partner reden und muss solche Dinge nicht heimlich machen.

Ich denke auch, dass so etwas sicher gut gemeint ist, aber gut gemeint ist eben manchmal auch das Gegenteil von gut. Heimlich würde ich so etwas sicher nicht machen, weil das dann schon fast sicher so endet, dass der Partner sich dann eben etwas ungesundes kauft, weil das nur gesunde Essen vielleicht nicht so gut schmeckt.

Man sollte so etwas besprechen, dass man gesünder lebt und sich vielleicht nur noch einmal pro Woche Fast Food gönnt. So würde ich das jedenfalls wohl machen. Aber so ohne jede Absprache bringt das gar nichts und wenn der Partner auch nicht einsieht, dass er abnehmen müsste, dann wird so lange wohl auch der Erfolg nicht kommen, bis die Einsicht vielleicht mal da ist.

Ich denke, dein Beispiel veranschaulicht ganz gut, dass man andere nicht zum Diät halten zwingen kann. Wenn ich nicht abnehmen will und mir ständig jemand Essen aufzwängt, dass mir nicht schmeckt, würde ich auch heimlich naschen. Deine Mutter sollte mal mit deinem Vater sprechen und ihn nach einem Kompromiss fragen. Es gibt ja auch Kalorienarme Gerichte, die total lecker schmecken.

Generell finde ich es immer sehr egoistisch, wenn ein Mensch seine Gesundheit gefährdet und in einer gewissen Verantwortung steht. Also, wenn aufgrund seines Übergewichts eine Situation entsteht, durch die er nicht mehr arbeiten könnte und die Mutter dann alleine für den Unterhalt sorgen müsste. Das kann zwar immer und überall passieren, aber wenn man sich bewusst für eine Familie entscheidet, sollte man aus Solidarität versuchen, seine Gesundheit und alles was daran hängt möglichst nicht zu gefährden.

Wenn der Arzt schon die zu vielen Kilos kritisiert, handelt es sich meist nicht mehr um ein wenig Übergewicht. Normalerweise handelt es sich um ein paar viele Kilos mehr und ist gesundheitsschädlich. Der Stoffwechsel wird mit dem Alter langsamer und somit ist es oft normal, dass ältere Menschen ein wenig mehr auf den Rippen haben als junge Hüpfer. Diese Alterskilos sind aber normal und werden von einem kompetenten Arzt nicht kritisiert.

Natürlich bringt es nichts den Partner ohne sein Wissen auf Diät zu setzen, vor allem weil es verschiedene Methoden des Abnehmens gibt. Wenn der Partner plötzlich Essen vorgesetzt bekommt, welches ihm nicht schmeckt wird er sich natürlich Lebensmittel besorgen und verzehren, welche ihm gut munden. Wenn er wirklich nicht merkt, dass seine Frau plötzlich wegen ihm anders kocht kommt er ja gar nicht auf die Idee sich außerhalb der häuslichen Küche an die Diät zu halten. Es macht da schon Sinn sich zusammenzusetzen und gemeinsam zu besprechen, welche figurfreundliche Ernährungsform in Frage kommt.

Wenn die Gesundheit des Partners wegen seinem Übergewicht gefährdet ist, finde ich es nachvollziehbar ihn auf Diät setzen zu wollen. Allerdings geht das nicht ohne sein Wissen. Wie soll er sich denn an die Diät halten, wenn er nicht weiß, dass er auf Diät ist und seine Frau nicht einfach mal eine Phase des neuen Rezepteausprobierens hat?

Sofern ich das aber richtig gelesen habe, hat die Mutter den Vater nicht heimlich auf Diät gesetzt, sondern einfach angefangen ihm zuliebe anders zu kochen. Da es ihm nicht geschmeckt hat, hat er angefangen heimlich zu naschen. Ich finde daher nicht das Verhalten der Mutter dreist, sondern das des Vaters. Zu faul, um sich selbst um sein Essen zu kümmern und zu bequem um den Rat des Arztes zu befolgen.

Er kann mit der Mutter doch kommunizieren, was ihm schmeckt und auf welche Weise er sein Gewicht reduzieren möchte. Er sollte froh sein, dass seine Frau sich die Mühe macht für ihn anders zu kochen. Sie könnte auch der Meinung sein, dass es ihr zu viel Aufwand ist für den Mann anders zu kochen und ihn mit seinem gesundheitlichen Problem alleine lassen.