Den Kindern einen eigenen Lebensstil ermöglichen
Oftmals ist es ja so, dass Kinder irgendwie in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. Kinder aus einem reichen Elternhaus werden nur selten eine Karriere als Hartzer anstreben. Kinder aus einem armen Elternhaus wird man eher selten in teurer Markenkleidung sehen. Wobei im letzten Fall eben auch selten die finanziellen Mittel dafür vorhanden sind.
In meinem Bekanntenkreis gibt es nun eine Familie, die an sich finanziell ganz gut dasteht. Wobei die Leute nicht arrogant und von oben herab sind, aber man den Reichtum durchaus merkt. Die Familie hat drei Kinder und das älteste Kind hat dieses Jahr Abitur gemacht.
Nun möchte die älteste Tochter studieren. Die Eltern drängen aber quasi schon seit dem letzten Schuljahr, dass sie nach dem Abitur erst mal eine größere Reise machen soll. Das möchte die Tochter aber gar nicht, weil sie möglichst bald gerne auf eigenen Beinen stehen möchte. Als Kompromiss wäre die Tochter bereit ein soziales Jahr im Ausland zu machen. Was aber die Eltern ablehnen.
Die Tochter möchte gern was Soziales studieren. Danach möchte sie mit Straßenkindern arbeiten oder mit Ärzten ohne Grenzen im Ausland arbeiten. Den Eltern behagt auch das nicht. Was die Eltern auch klar zu verstehen geben. Aber im Endeffekt ist die Tochter alt genug um selbst entscheiden zu können, was sie studieren möchte.
Die Eltern würden generell wohl jedes Studium unterstützen. Also anfallende Kosten, wie Studiengebühren und Unterhalt bezahlen und sie würden der Tochter auch eine Wohnung am Studienort finanzieren. Nun möchte die Tochter aber lieber in ein Studentenheim oder eine Studenten-Wohngemeinschaft ziehen, um mehr Kontakt zu dem Mitstudenten zu haben. Das gefällt den Eltern gar nicht.
Nun meinen meine Bekannten, dass sie den angestrebten Lebensstil ihrer Tochter nicht unterstützen würden und wenn sie den Weg gehen möchte, dann müsste sie eben jobben gehen. Was für die junge Frau auch kein Problem ist.
Das ist nun nur ein Beispiel, in dem die Tochter einen anderen Lebensstil als ihre Eltern führen möchte und die Eltern das nicht unterstützen wollen. Wie seht ihr das denn so generell? In wie weit würdet ihr euren Kindern einen eigenen Lebensstil ermöglichen wollen? Fallen euch vielleicht noch andere Beispiele ein, in denen Eltern und Kinder vollkommen unterschiedliche Lebensstile führen?
Das ist ganz oft so, dass Eltern ihre Kinder in eine bestimmte Richtung drängen wollen. Das geschieht oft unbewusst, oft aber auch weil die Eltern denken, dass es das Beste für das Kind sei. Ich persönlich halte sehr wenig davon und gebe meinem Kind hier viele Freiheiten um sich auszuprobieren.
Meine Eltern sind extrem risikoarm aufgewachsen und ich bin aber gerade geschäftlich bereit Risiken einzugehen. Würde ich hier auf meine Eltern hören wäre ich nicht so zufrieden, wie ich es heute bin. Meine Eltern machen dies aber unbewusst, direkt vorschreiben würden sie mir nichts.
Also ich finde es toll, wenn man den Kindern einen eigenen Lebensstil ermöglicht. Und nur, weil man sich für soziale Zwecke engagiert, heißt das ja nicht, dass man verarmt oder so. Man kann seinen Weg ja trotzdem machen. Dass die Eltern einem empfehlen, zuerst ein Jahr ins Ausland zu gehen, ist meiner Meinung nach normal.
Meine Eltern wollten das damals auch. Irgendwie bereue ich es auch jetzt, dass ich es nicht gemacht habe, denn später hat man einfach nicht mehr die Gelegenheit, einfach einmal ein Jahr abzuhauen. Also die Gelegenheit vielleicht schon, aber wer kann denn, wenn er einen fixen Beruf hat, einfach so einmal ein Jahr weg sein und annehmen, dass einem der Chef wieder denselben Arbeitsplatz gibt. Das muss man auch zuerst finden.
Und wenn man noch zu Hause wohnt, dann hat man ja auch keine Wohnung, die man das Jahr über dann bezahlen muss, wenn man auszieht und ansonsten noch keine finanziellen Verpflichtungen. Von dem her gesehen, verstehe ich die Eltern schon, dass sie den Kindern nur das beste wollen.
Ich verstehe aber auch die Kinder, dass sie ihren eigenen Weg gehen wollen. Und wenn das eben der eigene Weg ist, dass sie sich lieber für soziale Zwecke engagieren möchten, warum denn nicht. So schlimm finde ich das jetzt nicht.
Ich selber ermögliche meinen Kindern immer ihre eigenen Wünsche, soweit es möglich ist. Auch wenn ich manchmal denke, es besser zu wissen. Aber man kann die Kinder irgendwann nicht mehr von ihren eigenen Vorstellungen abhalten. Und ab und an ist es auch besser, wenn man die Kinder ihre eigenen Vorstellungen leben lässt.
Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Wenn die Tochter in diesem Jahr Abitur gemacht hat wird sie je nach G8 oder G9 entweder 18 oder 19 Jahre alt sein oder hat sie ein paar Klassen übersprungen und ist ein Überflieger? Wenn sie volljährig ist, warum diskutiert sie dann überhaupt noch mit den Eltern über ihre Zukunftspläne? Da haben die Eltern doch nichts mitzureden, ich hätte einfach mein Ding durchgezogen und fertig, egal welche Widerworte und Einmischungen kommen. Die Tochter schafft sich Probleme, wo gar keine Probleme sind.
Mal davon abgesehen, dass die Eltern verpflichtet sind das Kind finanziell in der Erstausbildung zu unterstützen. Da macht es keinen Unterschied ob das nun das Studium ist was den Eltern behagt oder das was ihnen nicht gefällt, von den Zahlungen können sie sich nicht drücken. Wahrscheinlich würden diese höher ausfallen und mehr als das Minimum sein wenn es die Wunschrichtung der Eltern entspricht, aber auch mit dem Mindestsatz kommt man über die Runden und hier besteht sogar noch die generelle Bereitschaft, dass man sich seinen Lebensunterhalt selbst mit verdient mit jobben daneben.
Für mich ließt sich das aber auch noch so, als wenn diese Dame nicht wirklich Plan hat was sie studieren soll und träumt immer noch vor sich hin. Denn niemand kann bereits im Studium zu Ärzte ohne Grenzen gehen, dort erwartet man ebenfalls Berufserfahrung, man braucht Sprachen usw. dass dort auch nicht jeder Mediziner genommen wird. Für sie ist es nett anderen zu Helfen mit dem Gedanken her, aber hat sie sich mal damit befasst, wie das Studium sich aufbaut? Es ist ein reines Auswendiglernen Studium, da sitzt du über den Büchern lernst Knochen und Sehnen mit Namen die du nachts um 4 kotzen musst wenn dich der Professor weckt.
Mehr ist das nicht und mit helfen hat das nichts zu tun, Medizin ist ein reiner kommerzieller Bereich unter dem sich andere immer etwas "netteres" Vorstellen und das "Helfen" in den Vordergrund stellen. Klar ist es ein Job für Idealisten, wie alles im Sozialen auch, wenig Geld für beschissene Rahmenbedingungen die man hinterher hat. Oder findest du es Erstrebenswert hinterher eine 100 Stunden Woche zzgl. Bereitschaft in der Klinik zu haben für lausige 2500 Euro Brutto? Damit soll sie sich mal befassen und Ärzte ohne Grenzen ist dann noch Ehrenamtlich unterwegs, zahlen zwar eine kleine Vergütung an diejenigen die mitmachen aber leben kannst du davon nicht. Sprich auch da brauchst du ein zweites Standbein. Einer unserer Notärzte ist alle 5 Jahre für 6 Monate nach Afrika in diesem Rahmen gegangen, er konnte davon Leben da die Praxis im Hintergrund durch den Sohn weiter gelaufen ist und Einnahmen generiert wurden. Er durfte aber auch erst hin, als er 10 Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel hatte und man bekommt eine Sperrzeit nach einem Einsatz dort von mindestens 18 Monaten.
Streetworker auch so ein toller Job? Dafür muss ich mir nur durchlesen wo Kätzchen unterwegs ist und ich sage schon Nein Danke. Wirkliches helfen ist das nicht, eher ein aushalten und anschauen wie sich manche zu Grunde richten, viel Papierkram und musst immer mehr aufpassen, dass du deinen Dienst nicht mit einem Messer zwischen den Rippen beendest. Das sind keine zwei Jobs und Wunschziele als Beruf, die ich mir für mein Kind haben wollte, ganz gleich und unabhängig vom finanziellen Status mit dahinter. Man muss mal aufwachen und sich mit der Realität befassen, mit einem der sein Abitur gerade in der Tasche hat und noch träumt aber nichts davon begriffen hat, kann ich das nicht erwarten soll dann aber auch nicht bockig sein, wenn Eltern das anders sehen aufgrund ihrer Lebenserfahrung und schon mit den Bereichen Kontakt hatten.
Ich habe auch nicht das gemacht was meine Eltern mir geraten haben und was war das Ende vom Lied? Nach 10 Jahren habe ich auch eingesehen, dass es Brotlose Kunst ist die ich gerne gemacht habe, wurde unzufrieden im Job wegen der Rahmenbedingungen und habe mir etwas anderes gesucht. Im Endeffekt waren die 10 Jahre die ich im Rettungsdienst (sind sogar mehr, ungefähr 12-13 Jahre) verschwendete Zeit für einen Hungerlohn. Idealismus steckte nicht dahinter mit "helfen" wollen, ich fand Medizin spannend, keine Lust auf das Studium gehabt und habe damit die kurze Ausbildung gemacht damit man das erleben kann und die Abwechslung hat und nicht nur Pflaster und Verbände klebt, wie in anderen Berufen in diesem Bereich. Hätte ich damals "gehört" dann wäre ich schon 13 Jahre eher an dem Punkt gewesen, da das BWL Studium vorgeschlagen wurde was ich hinterher aus eigenem Antrieb gemacht habe und eine Umschulung in diesen Bereich, in dem ich das auch anwenden und gebrauchen kann, zusammen mit dem was ich ansonsten gerne mache.
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