Den ganzen Tag fernsehen und dabei auf Dauer glücklich sein?

vom 27.03.2015, 11:01 Uhr

Eine Freundin von mir hat vor etwa einem Jahr ihren Job verloren. Sie hat auch vorher nur stundenweise gearbeitet, ist aber immerhin mal ein bisschen raus gekommen. Sie ist verheiratet, hat aber keine Kinder, so dass sie im Grunde relativ viel Freizeit hat, die sie früher schon gerne mit fernsehen verbracht hat.

Seit sie keinen Job mehr hat, macht sie eigentlich gar nichts mehr. Wir telefonieren ab und zu und immer nur höre ich, welche Sendung sie gerade gesehen hat und was gleich im Fernsehen kommt. Mitreden kann ich nicht, weil ich vormittags den Fernseher nicht laufen habe und nachmittags und abends meistens arbeite oder mit den Kindern unterwegs bin.

Unser Kontakt ist auch schon deutlich weniger geworden, denn da sie den ganzen Tag fernsehen schaut, hat sie keine anderen Interessen mehr und auch keine Lust, irgendetwas zu machen. Sie kocht essen für ihren Mann und geht einkaufen. Das wars aber auch schon. Im Haushalt wird so das Allernötigste gemacht und ansonsten gibt es fernsehen, fernsehen, fernsehen.

Manchmal erzählt sie mir, dass sie am Nachmittag noch einkaufen gehen muss und eigentlich gar keine Lust dazu hat. Es hört sich an, als würde es sich bei dieser Einkaufsaktion um ein anstrengendes Projekt handeln, zu welchem sie sich erstmal aufraffen muss.

Ich habe schon des öfteren versucht, sie aus diesem offensichtlichen "Nichts tun" heraus zu holen. Einen neuen Job suchen will sie sich nicht, da ihr Mann genug verdient und auch nicht möchte, dass sie arbeiten geht. Außerdem ist sie so angeblich sehr zufrieden. Verpassen tut sie im Leben nichts, denn ihr geht es ja zu Hause gut. In den Urlaub fahren möchte sie nicht, weil ihr das alles zu anstrengend ist und irgendeinen Grund, um etwas zu ändern, sieht sie nicht, weil einfach alles bestens ist.

Ich habe sogar den Eindruck, sie glaubt das wirklich. Es hört sich jedenfalls nicht wie eine Ausrede an. Meint ihr, es kann Menschen auf Dauer glücklich machen, den ganzen Tag vor der Glotze zu sitzen und sich eine dämliche Talkshow nach der Anderen reinzuziehen? Kann das der Lebensinhalt eines Menschen sein? Kennt ihr solche Leute oder hattet ihr vielleicht selber schon mal so eine Phase?

Momentan sieht es nicht so aus als würde sich die Situation nochmal ändern. Uns gehen mittlerweile die Gesprächsthemen aus, denn wir haben kaum noch Gemeinsamkeiten und mir fehlt jegliches Verständnis für eine dauerhafte Lebensführung dieser Art.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich gehe auch nicht arbeiten und bin praktisch den ganzen Tag daheim. Und ich schaue auch sehr viele Serien und Filme. Aber es gibt dennoch gravierende Unterschiede zwischen mir und deiner Freundin.

Zum einen würde ich schon nach nur einer Woche Fernsehen meinen Verstand verloren haben. Im Fernsehen kommt so unendlich viel Schrott, dass ich das nicht aushalten würde. Ich habe keinen Fernseher. Ich schaue im Internet. So kann ich wählen, was ich schauen will und bin nicht auf das Fernsehprogramm angewiesen oder bleibe beim Zappen bei irgendwelchen blöden Shows hängen. Da würde ich wirklich durchdrehen, verblöden und depressiv werden.

Zum anderen mache ich doch noch sehr viel mehr als deine Freundin. Kochen, Backen, Gartenarbeit, im Sommer helfe ich meinem Mann in der Imkerei, jeden Tag drei Mal mit dem Hund raus und so weiter. Also ich habe kein Problem, mich zum Einkaufen aufzuraffen.

Ich ziehe auch gleich morgens normale Kleidung an und hänge nicht im Schlafanzug rum. Das macht meiner Meinung nach auch extrem träge. Anfangs dachte ich, ich müsste als Hausfrau grandioserweise keinen BH mehr tragen, aber selbst das hat schon dazu geführt, dass ich mich unwohl fühlte und ich habe es nach drei Tagen gelassen. Wir schlafen auch nicht bis mittags, obwohl wir das könnten. Wir stehen um 8 Uhr auf. Also sehr luxuriös im Gegensatz zum arbeitenden Volk, das noch im Dunkeln aufstehen muss, aber eben auch nicht matschig in der Birne machend spät.

Außerdem ist mein Mann ja auch zuhause und ich bin nicht allein. Allein würde ich es wahrscheinlich auch so langweilig finden, dass ich durchdrehen würde. Wenn man dann nur den ganzen Tag auf der Couch rumhängt, wird man so schlaff und lustlos. Ich denke, da kann man wirklich depressiv werden.

Aber so wie mein Leben ist, klingt es für viele auch schon sehr langweilig. Meine Mutter fragt immer wieder, ob es mir reicht. Eine Freundin, die wirklich genau das Gegenteil von mir ist, fragt auch immer wieder. Das kann ich schon verstehen. Mein Leben ist extrem ruhig, wenig abwechslungsreich, arm an sozialen Kontakten und ich schau zu viel Serien. Aber dafür ist es sehr stressfrei. Ich genieße die Ruhe.

Aber für immer so bleiben, soll es auch nicht. Ich bin ja auch erst Mitte 30. Ich könnte mir vorstellen, irgendwann mal ehrenamtlich zu arbeiten oder auch Pflegekinder aufzunehmen. Wir wollen aber auch noch mehr Tiere haben, die ich dann versorgen würde. Also ruhig bleibt mein Leben auf jeden Fall und berufliche Ambitionen habe ich auch nicht. Aber wirklich nur fernsehen könnte ich absolut nicht, auf gar keinen Fall.

Also grundsätzlich kann ich verstehen, wie man keinen beruflichen Ehrgeiz haben kann, warum man keine große Beschäftigung braucht. Ich bin auch keine Getriebene, wie beispielsweise meine oben erwähnte Freundin. Da gibt es einfach Unterschiede. Aber wenn man wirklich so wenig macht wie deine Freundin, kann ich das auch nicht mehr nachvollziehen. Ich denke, sie ist da in einem Trott drinnen und wird immer weiter reingesaugt. Man gewöhnt sich halt dran und verliert die Energie, etwas daran ändern zu können.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Sandra980 hat geschrieben:Kennt ihr solche Leute oder hattet ihr vielleicht selber schonmal so eine Phase?

Ich hatte für einige wenige Monate eine Phase gehabt in der es mir nicht so gut ging und ich war auch nur Zuhause gewesen und habe gezockt. Mittlerweile bin ich die Klassenbeste und die Lehrer loben mein Engagement und sind zufrieden mit mir, wobei ich mich auch wirklich reinhänge. Warte doch erst einmal ab, vielleicht hat deine Freundin eine schlimme Phase. Vielleicht geht sie sogar heimlich zum Psychologen und keiner weiß davon. Ich gehe auch zum Psychologen und meine Eltern wissen nichts, obwohl ich eine junge erwachsene Frau bin und Zuhause wohne.

Wenn jemand so träge und „faul" wirkt, dann können es zum Beispiel auch Depressionen sein. Sie muss nicht unbedingt schwere Depressionen haben, sondern sie könnte leichte und mittelschwere Depressionen haben. Das kenne ich von mir, denn als meine Depressionen zurückgekommen sind, habe ich das Interesse an vielen Dingen verloren und nichts mehr gemacht. Mittlerweile kämpfe ich mich wieder zurück, lerne eine Sprache, verbessere mein Zeichentalent, spiele wieder intensiver Videospiele und möchte mich verbessern und ich interessiere mich wieder für Bücher, die ich mir bald kaufen möchte.

Nebenbei habe ich in der Ausbildung einen Durchschnitt von 1,4 und darauf kann ich wirklich stolz sein. Und vorher? Ich habe das Gymnasium abgebrochen, weil es mir zu schwer war und ich habe in meinen besten Fächern null Punkte bekommen und saß nur noch Zuhause herum. In dieser Zeit braucht man einfach Verständnis und keinen Druck von Freunden. Ihr Partner wird wohl die Begründung kennen, weswegen sie von seinem Geld lebt und damit auch einverstanden sein. Glaubst du nicht, dass da vielleicht eine ernste Sache dahintersteckt, sie aber das nicht jedem auf die Nase binden möchte?

Außerdem strebt nicht jede Frau eine Karriere an. Ich möchte arbeiten gehen und ein wenig Geld verdienen, da ich eben auch keine Kinder haben möchte. Ich finde es auch total falsch, wenn man sich nur durch seine Arbeit definiert, wenn ich ehrlich bin. Wir wissen doch gar nicht was mit dieser Frau passiert ist. Vielleicht hat sie negative Erfahrungen im Berufsleben gesammelt und möchte diese Erfahrungen nicht wiederholen, vielleicht ist sie auch unglücklich in ihrem Job und weiß nicht, ob sie sich Umschulen kann oder das Fach wechseln kann. Glücklich scheint deine Freundin nicht zu sein, egal was sie für Hobbys betreibt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bin auch so. Wenn ich Semesterferien hatte und die Prüfungen hinter mir lagen, dann habe ich nichts gemacht - außer fernsehen. Da habe ich bis mittags geschlafen, dann bis spät nachts ferngesehen und war absolut glücklich damit. Manchmal habe ich eine Kleinigkeit unternommen, war vielleicht mit meiner Mutter einkaufen, aber das reichte mir dann auch. Und ich bin nicht depressiv, daher denke ich, dass sicherlich auch andere sich faul verhalten können, ohne depressiv zu sein.

Wenn ich könnte, wie ich wöllte, würde es mir absolut reichen, einen bis maximal zwei Tage in der Woche zu arbeiten. Fehlt halt nur bisher das Geld dafür. Aber ich habe keinen inneren Antrieb, da großartig was zu leisten. Ich habe auch alles Einserdurchschnitte - im Abi, in meinen beiden Studienfächern, aber ich hab mich nur angestrengt, damit ich später viel Geld verdienen kann. Und es ist ganz schön, dass man angeben kann, wenn jemand nach den Noten fragt.

Ich habe kein Interesse daran, zu verreisen, irgendwas super Spannendes zu erleben oder wegzugehen, ich könnte auch einfach nur den ganzen Tag vorm Fernseher sitzen, das würde mich nicht stören. Und ich freue mich auf den Moment, in dem ich das endlich tun kann.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.03.2015, 17:48, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Für mich wäre das auch absolut gar nichts. Ich lasse manchmal den Fernseher nebenbei laufen und gehe dann kochen oder mache Uni-Krams oder sowas. Ich konzentriere mich nie ausschließlich nur auf den Fernseher, denn wenn ich das täte, würde ich persönlich durchdrehen, weil da immer derselbe Mist läuft mit unzähligen ellenlangen Werbepausen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Der Fernseher läuft bei mir auch fast den ganzen Tag. Ich brauche eine gewisse Geräuschkulisse nebenbei. Allerdings arbeite ich eben auch zu Hause und schaue nicht nur in den Fernseher. Dabei laufen bei mir kaum noch Serien, die interessiert verfolge. Oftmals habe ich dann Nachrichtensender angeschaltet oder Sender, die Dokumentationen bringen.

Da ich auch zu den Menschen gehöre, die Einkaufen als notwendiges Übel ansehen, erledige ich das so früh wie möglich am Tag. Wenn das weg ist, kann ich wesentlich entspannter die anderen Dinge angehen, die ich erledigen will. Aber um wirklich zwischen drin abschalten zu können, wenn man gedanklich gerade irgendwo festhängt ist der Fernseher schon ein schönes Mittel dafür.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich würde mal darauf tippen, dass sie ein ziemlich großes Problem in ihrem Leben hat. Niemand wählt wirklich freiwillig so einen Alltag für den Rest seines Lebens.

Ich hatte so eine Phase auch, da ich durch psychische Probleme nicht arbeiten gehen kann, und da sah mein Alltag auch ziemlich lahm aus. Entweder habe ich ferngesehen, oder ich habe irgendwelche Spiele am Computer gespielt und das über Stunden, einfach aus Langeweile und Trägheit. Das kann sich zu einer Art Sucht entwickeln und man wird einfach träge, weil man großartig nichts anderes macht.

Ich will jetzt nicht sagen, dass jeder, der das macht, automatisch ein Problem im Leben hat, da ich genug Menschen kenne, die gerne und lange am Computer spielen oder fernsehen. Aber diese Leute haben auch noch andere Dinge im Leben und nicht nur diese eine Beschäftigung.

Das der Kontakt dabei einschläft ist verständlich, da sie ja im Grunde kaum etwas zu erzählen hat, da bei ihr einfach nichts passiert. Aber ich würde es ehrlich gesagt nicht so negativ sehen, da man einfach nicht genau weiß, ob etwas los ist.

Ich zähle ehrlich gesagt auch nicht zu den Frauen, die so zielstrebig sind, was ihre Karriere angeht. Ich genieße meine Freizeit und dass ich machen kann, nach was ich Lust habe. Mein Freund hat da keinerlei Probleme mit und er findet es irgendwie sogar toll, da er zu der Sorte Mann gehört, die seine Frau gerne versorgen möchte und ihr alles geben möchte. Ich nutze ihn nicht aus, wir passen was das angeht einfach gut zusammen.

Aber wirklich ein Leben lang nichts tun ist wirklich für niemanden gesund. Da muss man wirklich eine Balance finden, damit man wirklich nicht so vor sich hin vegetiert. Daher sollte man sich schon, auch wenn man vielleicht nicht so der Freund von Arbeit ist, sich etwas suchen. Entweder eine freiwillige oder ehrenamtliche Arbeit, oder einfach einen 450 Euro Job.

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass man da ganz schnell in so einen Trott hineinkommt, wenn man keine wirkliche Aufgabe im Leben hat. Ich kenne das auch so von meinen Schulferien oder auch Semesterferien. Wenn man mehrere Wochen tatsächlich extrem viel Zeit zu Hause und vor dem Fernseher verbringt, dann gewöhnt man sich so sehr daran, dass man sich dann nach einiger Zeit gar nicht mehr dazu aufraffen kann, etwas anderes zu tun. Irgendwie ist man dann ständig müde und wenn man einmal rausgeht, dann bedeutet das schon Anstrengung und man ist richtig schlapp, so dass man sich dazu entschließt, lieber zu Hause zu bleiben. Dadurch gerät man ja aber erst in eine Spirale.

Bei mir hat das ja alles immer ein natürliches Ende genommen, als die Schule oder Uni wieder anfing, wobei ich denke, dass es wirklich unheimlich schwer sein muss, da rauszukommen, wenn man eben dauerhaft keine feste Aufgabe hat. Ich finde feste Aufgaben im Leben einfach unheimlich wichtig, weil sie einen antreiben und dazu bringen, sein Leben zu nutzen. Ansonsten hat man ja nichts zu tun, was einen genau dazu verleitet, den ganzen Tag nur rumzuhängen.

Wenn ich zur Uni oder zur Arbeit gehe, dann finde ich das in dem Moment immer sehr ätzend, da ich mir dann auch immer denke, dass ich in dem Moment lieber faul vor dem Fernseher liegen würde. Ich denke mir dann aber auch immer, dass es gut und wichtig ist, etwas zu haben, was mich antreibt und eben verhindert, dass ich nur faul herumhänge. Damit würde ich auf Dauer nämlich definitiv nicht glücklich werden und das wäre auch verschwendete Lebenszeit für mich.

Ich würde der Frau dazu raten, sich unbedingt ein Hobby oder einen Nebenjob zu suchen, um einfach wieder herauszukommen und um unter Leuten zu sein und einfach auch wieder eine Aufgabe zu haben. Allerdings wird das wohl kaum möglich sein, wenn sie das selbst gar nicht möchte und glücklich mit ihrem Leben ist. Das kann ja tatsächlich so sein. Man kann sie schließlich auch zu nichts zwingen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ob man so wirklich glücklich sein kann, weiß ich nicht, aber das kann sie sich ja auch nur selber beantworten. Nach außen hin gibt man sich vielleicht auch manchmal glücklicher, als man es dann vielleicht ist. Vielleicht ist deine Freundin auch depressiv und kommt einfach aus dem Trott nicht mehr heraus oder sie hat einfach weniger Anspruch an ihr Leben als du.

Für mich wäre das nichts. Sicherlich habe ich auch den Fernseher laufen, wenn ich alleine bin und gerade jetzt, wo ich nicht arbeiten muss, schaue ich dann schon mal öfter, aber ich lasse es eben auch oft nebenbei laufen, nur um ein bisschen Geräusch zu haben oder höre eben auch Musik. Dennoch würde ich davon nie mein Leben bestimmen lassen und letztendlich finde ich das alleine auch ziemlich langweilig, weil wirklich immer nur dasselbe kommt. Ich mache dann doch gerne auch andere Dinge.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich in meiner Freizeit auch gerne fern sehe. Allerdings fällt mir schon nach zwei Tagen derart die Decke auf den Kopf, dass ich etwas unternehmen muss. Mindestens ein Spaziergang oder ein Gang ins Schwimmbad müssen her.

Außerdem verbringe ich nur in den kalten Zeiten meine Freizeit mit fernsehen. Im sommer bin ich so oder so die ganze Zeit draußen. Das Einzige, was vorkommen kann, ist, dass ich den Laptop mitnehme und nebenbei bei Talkteria schreibe, wenn gerade keine Nachbarn oder Freunde verfügbar sind.

Ich denke auch, dass deine Freundin schon so in einem Trott gefangen ist, dass es nicht ganz einfach wird, sie da wieder heraus zu holen. Außerdem fehlt doch einem Menschen, der so gar keine Aufgaben hat, völlig die Bestätigung. Ich glaube kaum, dass sie für das Führen des Haushaltes von ihrem Freund oder anderen Menschen Anerkennung bekommt.

Folglich wäre es für ihr Selbstbewusstsein sehr gut, würde sie sich eine Beschäftigung suchen. Und wenn sie nicht arbeiten gehen möchte, dann eben eine ehrenamtliche Tätigkeit oder zumindest ein Hobby wie Stricken oder Singen in einem Chor, wo sie mit anderen Menschen wieder zusammen kommt.

Denn so wie du das schilderst, hört sich das schon sehr nach einer Depression an. Kontakte sind wichtig und Menschen, die keine sozialen Kontakte haben, vereinsamen und werden depressiv. Der Mensch ist ein Rudeltier und deshalb ist Gesellschaft das A und O für einen Menschen, um glücklich zu werden.

Es müssen nicht gleich Scharen von Kontakten sein, aber eine beste Freundin finde ich schon, dass das sehr wichtig ist, dass man die hat. Und vor allem auch die gemeinsamen Aktivitäten, auch wenn es nur das Trinken eines Kaffees ist. So etwas tut doch einfach ungemein gut und ich könnte beispielsweise nicht darauf verzichten. Ich wäre total unglücklich und depressiv, wenn ich niemanden hätte, mit dem ich etwas unternehmen könnte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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