Den ersten Geburtstag im Leben als den wichtigsten ansehen?

Gestern habe ich ein Stück von einer Sendung gesehen, in der es um eine junge Promi Familie ging. Die Eltern hatten beide viel Geld und lebten dem entsprechend auch im Luxus. Nun stand der erste Geburtstags des gemeinsamen Sohnes vor der Tür.

Die Mutter macht ein riesen Theater um diesen ersten Geburtstag und sagte, dass sie ihn sicher schon seit einem dreiviertel Jahr plant, wo ihr Sohnemann kaum auf der Welt war. Es wurde eine große Location ausgesucht und geplant, dass es Pony reiten und ein großes Karussell geben sollte. Außerdem sollten über 50 Erwachsene zu der Party kommen und mindestens 30 Kinder. Dann sollte das Pony reiten für die Kinder ausfallen, da man auf dem Gelände keine Erlaubnis dafür erhielt.

Das war dann ein Grund für die Mutter, um bald auszuflippen. Sie betonte auch immer und immer wieder, dass doch der erste Geburtstag im Leben der wichtigste sei und dann doch alles einfach perfekt sein müsste. Immer wieder sagte sie dies und schien auch sehr davon überzeugt zu sein.

Für mich stellte sich dann die Frage, wieso man den ersten Geburtstag als wichtigsten im Leben ansieht. Immerhin ist ein Kind dann noch wirklich klein und weiß doch ein paar Jahre später gar nicht mehr, wie der erste Geburtstag genau abgelaufen und gefeiert worden ist. Es ist ja nicht so, dass man eine lebenslange Erinnerung an diesen ersten Geburtstag hat. Ist es da nicht viel sinnvoller andere spätere Geburtstag des Kindes besonders zu gestaltet, wenn es sich denn dann auch eher daran zurück erinnern kann?

Natürlich sollte man den ersten Geburtstag durchaus feiern. Aber ich würde das eher im kleinen Kreis der Familie machen und eben auch einen kleinen Kuchen und ein paar kleine Geschenke für das Kind besorgen. Aber ist das nicht ausreichend? Sollte der erste Geburtstag im Leben wirklich der wichtigste überhaupt sein?

Ich habe früher, als meine beiden noch klein waren, wert darauf gelegt, dass die Geburtstage gefeiert werden. Dabei habe ich aber keinen Geburtstag als den wichtigsten angesehen. Jeder Geburtstag ist auf seine Art und Weise wichtig.

Ich denke nicht das der erste Geburtstag einen Unterschied zu anderen Geburtstagen macht. Der 18. Geburtstag den empfinde ich als etwas "besonderes" weil man dann endlich Volljährig ist, bestimmte Tätigkeiten und Handlungen alleine durchführen kann und sich somit unabhängiger vom Elternhaus machen kann. Alles andere davor halte ich für übertrieben wenn es entsprechend gefeiert wird.

Wie bei deinem Beispiel beschrieben finde ich das Promi Verhalten für Kindergeburtstage ohnehin merkwürdig. Was brauchen Kinder mit einem Jahr ein Ponyreiten und ein Karussell, diese können gerade einmal laufen und erkunden die Welt somit. Das andere brauchen sie gar nicht, auch nicht die vielen anderen Gäste und schon gar nicht die Erwachsenen. Für mich ist das eher eine Party für die Mutter die sich damit als etwas besseres darstellen möchte und von anderen "normalen" Müttern abheben.

Geburtstage vom Kind werden hier klein gefeiert, er bekommt einen Kuchen und ein paar Geschenke. Natürlich kommen auch ein paar Verwandte und Freunde zum Kaffee, aber das war es auch schon. Eine Riesenparty muss ich hier nicht aufziehen, da mein Kind auch noch klein ist. Später wenn er größer ist und entsprechend mit seinen Freunden feiern möchte, dann muss man natürlich etwas mehr bieten damit die Kinder auch den Nachmittag beschäftigt sind. Aber das geht auch mit normalen Spielen, Toben im Garten und kleineren Dingen als eben mit Ponyreiten und Co.

Ich denke, dass man den ersten Geburtstag nicht wirklich für das Kind, sondern eher für einen selber macht. Abgesehen davon finde ich aber auch, dass das Kind einen schönen Tag haben sollte und man eben auch Menschen daran teilhaben lassen sollte, die das Kind kennt und auch mag.

Ich finde aber nicht, dass das der wichtigste Geburtstag ist, jeder Geburtstag ist meiner Meinung nach gleich wichtig und sollte auf jeden Fall auch immer schön gefeiert werden.

Wozu? Ich meine niemand erinnert sich wirklich an seinen ersten Geburtstag. Dem Kind ist es egal, das hat da gar nichts von. Allenfalls einen trubeligen Tag, an dem es am Ende nicht weiß, wo der Kopf steht und mit einem Berg an Geschenken ist es dann auch nur überfordert. Das ist vielleicht was besonderes für die Eltern.

Ich habe die Vorschau dieser Sendung gesehen und habe gleich weggeschaltet. So etwas Verblödetes - sorry - muss ich mir nicht antun. Ich frage mich, was in den Köpfen solcher Leute schief gelaufen ist? Was haben sie vermisst? Was müssen sie ausleben? Was müssen sie kompensieren? Mir tun die Kinder nur sehr leid, aus denen kann eigentlich selten etwas Gutes werden.

Ich habe bei beiden Kindern den ersten Geburtstag nicht gefeiert, bzw. nur die Familie war da. Auch die folgenden Geburtstage wurden nicht großartig doll gefeiert. Mein ältester Sohn hat seinen Geburtstag zum ersten Mal richtig mit Freunden gefeiert, als er vier wurde. Und er da hat er so richtig mitbekommen, dass das SEIN Tag war.

Mein jüngster Sohn ist gerade drei geworden. Er hat noch nicht gefeiert. An seinem Geburtstag brach bei uns auch Magen/Darm aus, hätte somit nichts gebracht. Es war auch nicht schlimm für ihn, dass nicht gefeiert wurde. Er hat seine Geschenke bekommen und gut war es für ihn. Ich denke, nächstes Jahr, wenn er vier wird, wird es auch bei ihm etwas anderes sein.

Gerade bei Promis oder Möchtegern-Promis kann ich mir gut vorstellen, dass man sich eben absichtlich so für die Medien inszenieren möchte, damit man nicht in Vergessenheit gerät. Da ist dann eben jedes Mittel recht und der erste Geburtstag des Kindes wird dann so medial ausgeschlachtet, dass es schon total übertrieben ist.

Ich finde es wenig sinnvoll, gerade in dem Alter den Geburtstag so übertrieben zu feiern, da das Kind sich ja nicht daran erinnern wird. Ich würde den ersten Geburtstag nur im engeren Kreis feiern wollen, mit der Familie zusammen und erst dann eine größere Feier organisieren, wenn er das selbst möchte, weil er schon Freunde im Kindergarten hat. Ich finde in diesem Punkt Lianas Regelung sehr vernünftig, den Sohn den vierten Geburtstag richtig feiern zu lassen. Davor ist das wenig sinnvoll.