Den Enkelkindern Haushaltsgeräte für später schenken?
Die Großeltern meinen es ja bei uns ab und an etwas zu gut mit ihren Enkelkindern. Eine Situation, die meinen Mann und mich sehr stört ist die, dass die Großeltern unseren Kindern ständig irgendwelche Haushaltsgeräte für die ferne Zukunft schenken. Die Begründung hierfür ist die, dass die Kinder sich später darüber freuen werden, wenn sie die Sachen haben und nicht alles neu kaufen müssen, wenn sie in ihre eigene Wohnung ziehen. Das glauben zumindestens die Großeltern.
Unsere 13- jährige Tochter ist auch schon völlig genervt davon, dass sie jedes Jahr zu Weihnachten und zum Geburtstag einen Toaster, einen Mixer oder Geschirrtücher bekommt, denn sie kann mit den Sachen überhaupt nichts anfangen und findet sie meistens auch einfach nicht schön. Von unserer 5-jährigen Tochter brauchen wir gar nicht erst reden und unsere Jungs würdigen diesen Dingen nicht mal einen Blick, was die Großeltern aber nicht davon abhält, weiterhin Haushaltsgegenstände für alle Enkelkinder zu kaufen.
Ich frage mich sowieso, ob diese ganzen ultramodernen Haushaltsgeräte wie Mixer, Wasserkocher, Kaffeemaschine und Toaster überhaupt noch zeitgemäß sind, wenn unsere Kinder zu Hause ausziehen. Bis dahin gibt es doch sicherlich wieder ganz andere Modelle.
Wir haben schon einige Male versucht, mit den Großeltern zu reden, allerdings bringt es nichts. Wir haben den Vorschlag gemacht, dass sie doch für jedes Kind ein Konto einrichten könnten, auf das dann eben immer zu Weihnachten oder zum Geburtstag etwas Geld für den späteren Auszug der Kinder eingezahlt wird, so dass die Kinder sich später selber ihre Haushaltsgeräte davon kaufen können.
Die beiden wollen davon aber nichts hören. Mittlerweile machen sie es so, dass sie den Kindern die Sachen schenken und diese dann wieder mit zu sich nach Hause nehmen, weil wir uns geweigert haben, den ganzen Haushaltskram für vier Kinder bei uns im Haus zu lagern.
Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Würdet ihr es weiterhin hinnehmen, dass die Kinder zu Weihnachten unter Anderem Toaster und Mixer bekommen oder würdet ihr einen größeren Streit provozieren, in dem ihr ganz klar sagt, dass ihr das nicht mehr möchtet? Findet ihr es vielleicht sogar eine tolle Idee, seinen Enkelkindern auf diese Art schon mal die spätere Wohnung einzurichten oder denkt ihr auch eher, dass die Kinder diese Sachen später gar nicht haben wollen, weil es längst modernere Geräte gibt?
Die Beiden sind der Meinung, dass sie schenken können, was sie wollen und außerdem würden sie die Sachen ja auch bei sich zu Hause lagern, so dass wir in ihren Augen überhaupt keinen Grund haben, uns darüber aufzuregen.
Sicher können sie schenken, was sie wollen, aber ich denke auch, dass man das bei einem 18-jährigen Enkelkind vielleicht so machen kann, aber doch nicht, wenn das Enkelkind vielleicht erst 5 Jahre alt ist. Auch mit 13 Jahren denkt man ja noch nicht an den Auszug aus dem Elternhaus und dann finde ich es von den Großeltern auch ein bisschen zu weit im voraus gedacht.
Gerade bei den Geräten wird es doch sicher so sein, dass es in einigen Jahren, wenn die Kinder ausziehen, modernere Geräte gibt und die Geräte, die die Großeltern ausgewählt haben, nicht gefragt sind. Dann haben sie alles umsonst gekauft und sind bestimmt enttäuscht. Aber sie scheinen ja auch jetzt Argumenten in dieser Richtung gegenüber nicht wirklich aufgeschlossen zu sein.
Ich weiß nicht, ob ich einen Streit provozieren würde. Denn zu dem kommt es dann ja sicher, wenn man die Schenkung solcher Dinge quasi verbietet. Ich finde es nur schade, dass es den Großeltern völlig unwichtig zu sein scheint, dass die Enkelkinder sich nicht über die Geschenke freuen. Vielleicht würde ich auf diese Weise zu argumentieren versuchen, aber einen Streit würde ich vermeiden wollen, wenn das Verhältnis der Enkelkinder zu den Großeltern sonst gut ist.
Ich würde das nur dann begrüßen, wenn das Kind das passende Alter erreicht hat. Soll heißen, wenn es eine Lehre angefangen hat oder wenn absehbar ist, dass in 1-2 Jahren ein Studium aufgenommen wird. Die meisten ziehen ja entweder wegen einem Studium aus oder aber während oder kurz nach der Lehre, sobald diese eben abgeschlossen ist und man mehr Geld verdient.
Aber zu dem Zeitpunkt ist man doch in der Regel 18, vielleicht 19. Meine Cousine hat mit 17 eine Ausbildung angefangen und zieht jetzt mit fast 20 aus in eine eigene Wohnung.
Ich selbst bin mit 20 ausgezogen um zu studieren und das war auch 9 Monate vorher allen bekannt. Ich bekam auch erst ein halbes Jahr vor dem Auszug alle Ausstattungen. Viel früher wäre echt daneben gewesen finde ich.
Ich finde es schon auch reichlich skurril, so früh die Ausstattung zu kaufen und zu verschenken. Selbst wenn es total sinnvoll wäre, freut sich ein 13jähriges Kind einfach nicht über ein Haushaltsgerät, das es zudem erst in ein paar Jahren nutzen kann. Selbst die Freude über ein Pony, das es in 8 Jahren kennenlernen wird, wäre gedämpft.
Aber ich denke schon, dass die Kinder später was davon haben werden. Klar gibt es bis dahin modernere Geräte. Aber als ich in meine Studentenbude gezogen bin, hab ich mir auch nicht das Allerneueste gekauft. Ich hab alles gebraucht von sonstwoher bekommen. Also solange die Stecker die gleichen bleiben, werden sie diese Geräte nutzen können und es wird ihnen die Einrichtung ihrer ersten Wohnung schon erleichtern.
Ich sag nicht, dass es nicht sinnvoller wäre, ein Konto zu eröffnen oder den Kindern nur Gutscheine zu geben. Dann könnten die Sachen erst beim Auszug gekauft werden. Sie müssten nicht gelagert werden. Sie würden nicht durch den nächsten Wasserrohrbruch komplett zerstört und so weiter. Aber wenn alles heil bleibt, werden sie sie nutzen können. Egal, was für teure moderne Geräte es bis dahin geben mag.
Zurück zum eigentlichen Problem: ich würde es einfach auf sich beruhen lassen. Die Großeltern scheinen sehr auf ihrer Meinung zu beharren und es stimmt schon, dass sie schenken können, was sie wollen. Solange es keinen Schaden anrichtet. Bei gefährlichen Sachen würde ich natürlich auch einschreiten.
Aber in dem Fall bekommen die Kinder halt irgendwie gar nichts von den Großeltern. Da könnte man jetzt über seelischen Schaden reden, aber das fände ich übertrieben. Es nervt und ist skurril. Mehr aber auch nicht. Ich würde von den Kindern nicht verlangen, dass sie sich freuen und den Großeltern große Dankbarkeit vorspielen. Aber sie sollen es halt akzeptieren. Und streiten braucht man sich deshalb auch nicht.
Und ich dachte schon, dass meine ehemalige Schwiegermutter mit so was allein ist. Sie hat es doch glatt fertig gebracht letztes Weihnachten einen Wischer, samt diesem Sieb zum auswringen und dem entsprechenden Eimer zwei Kindern zu schenken. Sie könnten es nicht mal in ihrem Zimmer nutzen, da dieser Teppichboden hat. Aber meine Töchter waren clever und haben das Wischgerät gleich bei der Oma gelassen.
Wobei man eben auch sehen muss, dass es zu Zeiten wo die jetzigen Großeltern jung waren, üblich war, dass man etwas für die Aussteuer geschenkt bekam. Von daher sollte man auch die Großeltern ein wenig verstehen. Ich habe mit 14 Jahren zur Jugendweihe und ein paar Wochen später zur Konfirmation auch Unmengen an Handtüchern und dergleichen bekommen. Davon liegt heute noch Vieles ungenutzt und gut verpackt unterm Bett.
Allerdings finde ich elektrische Geräte schon etwas unpassend. Denn selbst wenn diese in zehn Jahren noch in einer normalen Küche genutzt werden sollten, haben die sich doch vielleicht kaputt gelagert beziehungsweise sind die jetzigen Geräte dann schon lange überholt. Da fände ich, wenn es schon richtige Geschenke sein sollen, Dinge wie Geschirr, Besteck und Kochzubehör wesentlich besser.
Ich finde es schon ganz sinnvoll, den Enkelkindern Haushaltsgeräte zu schenken, wenn sie bereits volljährig sind und auch vorhaben, in nächster Zeit von zu Hause auszuziehen. Einem dreizehnjährigem Kind oder sogar noch jüngeren Kindern Haushaltsgeräte zu schenken, halte ich jedoch für eine absolut blödsinnige Idee und ich frage mich, wie man überhaupt darauf kommen kann. Bis ein fünfjähriger von zu Hause auszieht, wird es doch noch über ein Jahrzehnt dauern und da schon an die Zukunft zu denken, ist doch schwachsinnig.
Ich glaube kaum, dass die Haushaltsgeräte in so vielen Jahren überhaupt noch zeitgemäß sein werden, so dass man vielleicht im Endeffekt alles umsonst gekauft hat. In so vielen Jahren gibt es doch auch wieder Innovationen und neue Geräte, so dass die Geräte, die man jetzt gekauft hat, dann vielleicht auch wieder altmodisch sein werden. Und vielleicht möchte das Kind später alles in einem bestimmten Stil einrichten, wo die Geräte dann nicht rein passen. Oder es zieht von zu Hause direkt zum Partner, der schon eine eigene Wohnung hat, wobei man solche Geräte dann gar nicht erst braucht.
Abgesehen davon, dass ich es als sehr problematisch ansehe, jetzt schon so viele Haushaltsgeräte zu kaufen, finde ich die Idee auch alles andere als schön. Welches Kind wird sich denn schon über so etwas freuen? Über solche Geschenke freuen sich noch nicht einmal alle Erwachsene, weil sie nichts für den Haushalt geschenkt bekommen wollen, sondern für sich.
Ich finde, dass man Kindern auch etwas schenken sollte, womit sie definitiv sofort eine Freude haben, wie Spielzeug und dergleichen. Mit Haushaltsgeräten als Geschenk macht man sich sicherlich nicht beliebt bei den Kindern und ich kann es auch voll und ganz verstehen, dass man sich da als Kind nicht freuen kann.
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