Den eigenen Kindern "beste Freunde" verbieten?
Erinnert man sich mal an seine Schulzeit und Kindheit zurück, so hatte ja bestimmt fast jede/r einen besten Freund oder auch eine beste Freundin und je nachdem hielt diese Freundschaft auch bis ins Erwachsenenalter an. Nun gibt es aber einen Trend an Schulen, dass man "beste Freunde" auf den Index setzt und zumindest versucht, ganz zu verbieten.
Die Grundidee dahinter ist, dass man doch viele gleichgestellte Freunde haben und sich nicht nur auf die „besten“ konzentrieren sollte, denn dadurch ließe sich Ausgrenzung und Mobbing spürbar reduzieren. Was haltet ihr denn von einer derartigen Idee und Initiative? Würdet ihr diese unterstützen und da mitziehen oder dürften eure Kinder gern auch weiterhin "beste Freunde" haben?
Ich denke, dass dieses angebliche Verbot die Kinder anregen soll, viele Freundschaften zu pflegen als eben diese einzige. Wenn ich da an meine Kindheit und Jugend während der Schulzeit zurück denke, wäre das für mich gar nicht möglich gewesen. Denn ich hatte immer eine beste Freundin.
Manchmal auch in jedem Schuljahr eine andere. Aber dennoch immer diese eine beste Freundin. Und das war meine einzige Freundin. Ich hielt nun mal nichts davon, viele Freundschaften zu pflegen. Ein inniges Verhältnis wollte ich stets nur zu einem einzigen Mädchen haben. Das liegt nun mal in meiner Natur. Das hätte mir dann auch nicht meine Mathelehrerin oder die Schulsekretärin verbieten können, etwas überspitzt ausgedrückt.
Freunde sucht man sich doch selbst aus und die einen eben auch. Es bringt doch nichts, wenn mir ein Lehrer noch andere Kinder aufs Auge drückt, mit denen ich gar nichts näheres zu tun haben will. Jeder ist individuell und eigen und kann sich gar nicht unbedingt einer größeren Gruppe gegenüber öffnen. Und nur weil das im Umfeld von Prinz George richtig sein soll, ist das noch lange nicht für andere Kinder explizit geeignet. Prinz George lädt auch nicht einzelne Kinder zum Geburtstag ein.
Nein, es muss hier die ganze Klasse sein. Stelle ich mir gerade lustig vor, wie eine Horde von aufgeregten und lauten Achtjährigen in eine 70 m² große Wohnung zum Kindergeburtstag einfällt. Für mich undenkbar und unmöglich, aber jeder soll sein Kind gängeln und bevormunden wie er mag. Denn auf nichts anderes läuft das ja letzten Endes nur hinaus.
Ich habe schon immer nach dem Motto gelebt "Hauptsache einen besten Freund und dafür nicht hundert falsche Freunde um einen herum." So sehe ich das auch weiterhin und möchte es so auch an meine Kinder weitergeben. Beste Freunde sind etwas Wichtiges. Sie sind die Stützen und vor allem immer da, wenn andere Freundschaften vielleicht zerbrechen über die Zeit, halten diese Freundschaften ewig.
Meiner Meinung nach kann man das einem Kind auch nicht vorschreiben und sollte dies auch nicht. Es wäre also besser gewesen die Kinder einfach machen zu lassen, denn nur weil man einen besten Freund hat, heißt das ja nicht, dass man nicht auch mit anderen Kindern gut klarkommt und keine anderen Freundschaften hat, aber das scheint man da nicht kapiert zu haben. Ich finde es richtig mies sich in solche Sachen von außen einzumischen, denn die richtigen engen Freundschaften werden damit nicht gefördert, sondern nur lose Kontakte. Kinder sollen dann genauso funktionieren wie Erwachsene und das kann es nicht sein.
Ich habe sehr viele Bekannte und eine Hand voll Freunde von denen ich zwei als sehr gute Freunde und eine von den beiden als einen besten Freund ansehe. Das beruht wohl auch auf Gegenseitigkeit und ich finde es viel wichtiger, dass man Bekanntschaften pflegt und Freunde ganz anders pflegt als man Bekanntschaften pflegt.
Freunde kristallisieren sich im Laufe des Lebens erst richtig raus und in der Not weiß man, wer wirklich Freund oder nur Bekannter ist. So habe ich festgestellt, dass, als ich Freunde gebraucht habe eben nur die Hand voll Freunde übrig geblieben sind und die begleiten mich, auch wenn sie teilweise sehr weit weg wohnen mittlerweile, auch heute noch.
Das Verbieten von einem "Besten Freund" finde ich sehr krass und ich würde das als Mutter nicht wollen, dass die Schule meinem Kind den besten Freund verbietet. Ich würde dann zu hause diese Freundschaft für mein Kind unterstützen.
Irgendwie kann ich diesen Ansatz schon verstehen, aber so krass würde ich das sicher nicht machen, den Kindern dann den besten Freund oder die beste Freundin zu verbieten. Ich finde auch, dass es schöner ist, wenn man nicht so viele wirkliche Freundschaften hat, man sich auf diese Menschen aber wirklich verlassen kann.
Dass man als Schule den Kontakt fördert und die Kinder animiert, sich nicht immer nur mit dem besten Freund oder der besten Freundin zu treffen, sondern auch anderen Kindern in der Schule eine Chance zu geben, das finde ich gut. Aber das würde ich nicht über ein Verbot der besten Freunde erreichen wollen.
Offen gesagt würde ich mich da gar nicht großartig einmischen. Denn im Kindesalter sind Freundschaften eh nicht ewig und solange da kein besonders nennenswerter negativer Einfluss durch bestimmte Kontakte resultiert, würde ich mich gar nicht einmischen und mein Kind sich da entwickeln lassen.
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