Den Balkon als Abstellkammer nutzen?

Meine beste Freundin hat meiner Meinung nach eine recht ungewöhnliche Angewohnheit. Denn sie nutzt ihren Balkon als eine Art Abstellkammer.

So hat sie fein säuberlich in einer Ecke des Balkons mehrere zusammengeklappte Klappstühle stehen, die sie zur Not, wenn mal mehr Gäste erscheinen, an den Esstisch in der Wohnung stellen kann, sodass alle einen Sitzplatz haben. Außerdem hat sie einen etwas ausgebeulten Schrank auf dem Balkon stehen, in dem sie Konserven verwahrt und auch Getränkekisten unterbringt.

Ich selbst nutze meinen Balkon ausschließlich zur Entspannung und habe eigentlich nur das Nötigste auf dem Balkon, inklusive einigen Blümchen und Deko-Gegenständen. Für mich käme es nicht in Frage, auf dem Balkon Sachen zu lagern, die so in der Wohnung keinen Platz finden. Wie seht ihr das? Nutzt ihr euren Balkon auch als Abstellkammer?

Wenn man nur einen kleinen Kellerraum hat und auch nur einen kleinen Abstellraum, dann kann ich es verstehen, dass man den Balkon als Abstellkammer benutzt. Wir haben zum Beispiel einen verglasten Balkon und auf dem Balkon befinden sich neben dem Grill, die Getränkekisten, das ganze Putzmaterial wie Besen, Wischmop und so weiter.

Wenn ich mich entspannen will, nehme ich meinen Poäng, so einen Liegesessel von Ikea, stelle ihn auf den Balkon und reiße die Front des Balkons komplett auf. Viel Deko findet man auf unserem Balkon nicht. Man findet zwei Regalbretter mit meinen Duftkerzen, die ich nicht in der Wohnung lagern möchte, eine Ablage und ausreichend Platz.

Für mich ist der Balkon auch ein ganz wichtiger Ort zum Entspannen. Gerade im Sommer sitze ich stundenlang draußen und genieße die schöne Luft. Wenn dann noch so viel umher stehen würde, würde ich das nicht gut finden. Ich mag es auf dem Balkon eher gemütlich. Wobei ich auch schon ganze Pfandflaschenlager bei anderen Menschen gesehen habe. So etwas macht auf mich einen absolut bescheuerten Eindruck.

Wir haben nur einen zusammengeklappten Liegestuhl auf dem Balkon und sonst gar nichts. Ich würde niemals den Balkon als eine Art Abstellkammer nutzen wollen, denn nicht immer wird ein Unwetter entsprechend angekündigt, sodass ich keine Lust hätte, kurzfristig alles ins Haus holen zu müssen. Durch Wind und Wetter kann zu viel Gerümpel auf dem Balkon schon zur Gefahr für die Allgemeinheit werden, was ich grundsätzlich nicht riskieren wollen würde. Daher steht bei uns auf dem Balkon wenig bis gar nichts und diese einzelne Liege, die eh schon zusammengeklappt ist, kann man auch schnell ins Haus holen, wenn was sein sollte. Bei gefühlt 3 Tonnen Krempel sieht es schon anders aus.

Ich würde meinen Balkon auch nicht als Abstellkammer nutzen, schon gar nicht für so Dinge wie Konserven oder Getränkekisten. Egal wie klein der Keller ist oder auch die Abstellkammer sofern man eine hat. Für Konservendosen oder auch Getränkekisten lässt sich im Normalfall immer ein Platz finden oder man sollte sich selber mal überlegen, ob man wirklich soviel davon braucht, dass der eigentliche Stauraum dafür nicht mehr reicht.

Wenn ich meinen Balkon so voll stellen würde, dann wäre das für mich kein Ort mehr, wo ich mich gerne hinsetzen möchte um zu entspannen, da würde ich mir eher vorkommen wie in Mitten einer Rumpelkammer.

Bei meinen Nachbarn gehen die Balkone auf die Hauptstraße und zusätzlich stehen die Mülltonnen direkt davor. Von Entspannung kann keine Rede sein. Diese Balkone benutzt niemand zum draußen Sitzen. Was hätte man auch davon? Verkehr ohne Ende, massig Passanten, die einem Zusehen, im Sommer den erhebenden Duft von Eau de Müll und einen guten Blick auf die Ratten.

Da hat jeder nur sein Leergut stehen und nutzt den Balkon als Lager. Es wird maximal Platz für den Wäschetrockner gelassen. Wozu soll man den Raum auch sonst nutzen? Die große Tür ist super zum Lüften am Abend nach heißen Sommertagen, aber sonst? Ich weiß nicht, welcher Irre auf die bekloppte Idee gekommen ist, da einen Balkon anzubauen.

Bei uns haben viele die Loggia, also den geschlossenen Balkon auch isolieren lassen und nutzen ihn als Erweiterung zum Wohnzimmer. Teilweise haben die Nachbarn auch die schwere Schiebetür entfernt und den Balkon komplett ins Wohnzimmer integriert. Bei uns ist ein Teil des Balkons abgetrennt, mit einem Sichtschutz und dort befinden sich halt die haushaltsüblichen Dinge.

Ich sitze aber auch maximal zweimal im Jahr dort und ich muss ehrlich gestehen, ich habe auch nichts davon großartig auf dem Balkon zu sitzen. Manchmal trinke ich meinen Kaffee dort. Dann schnappe ich mir lieber eine Decke und bequeme mich mit einem Buch auf die große Wiese hinter dem Haus. Aus dem Obergeschoss eines Hauses würde ich jedenfalls nicht ständig in den Keller rennen, um mir ein Getränk zu holen, auch wenn es der Fitness gut täte.

Warum nicht? Nicht jeder hat seinen Balkon mit Grünpflanzen voll gestellt, bringt dort Dekoration an oder hält sich dort als wenn es das zweite Wohnzimmer ist und sitzt gerne draußen. Ich selbst habe auch zwei Balkone und eine Terrasse. Auf der Terrasse sitze ich am liebsten, diese ist überdacht, man sieht nicht hinein und kann dort auch mal entspannen. Dennoch stehen dort auch verschiedene Dinge für die Gartenarbeit und mich stört das nicht sonderlich weiter.

Die anderen beiden Balkone sind erweiterte Abstellkammern. Sie sind so gebaut, dass auch bei einem stärkeren Sturm nicht alles direkt davon fliegt und man es rein räumen muss, aber auch nicht so günstig gelegen und praktisch, als das man darauf sitzen wollte. Mehr oder weniger sind das einfach nur Fenster zum lüften und eben Platz für weitere Dinge, darunter auch der gelbe Sack und das Leergut in Kisten welches dort landet oder auch eben Gartengeräte.

Auch was man als Abstellkammer sieht ist immer Ansichtssache. Vorher in der Wohnung konnte ich auf einen Balkon blicken, auf dem ein Schreibtisch stand, zusammen mit einem Kallax Regal von IKEA und sich auf dem Balkon das komplette Büro der Dame befunden hat. Als dieses wurde der Balkon auch verwendet und dadurch das dieser an zwei Seiten zu war, ist dort auch nichts durch die Gegend geflogen und die Ordner standen dort auch geschützt vor dem Regen.

Auch im Winter saß die Dame jeden Tag draußen und hat dort gearbeitet, warum auch nicht? Der Ausblick war ebenfalls nicht der Hit, mit direktem Blick auf die anderen Wohnhäuser mit deren Balkonen im Abstand von 20 Metern. Ruhe und Entspannung hatte man da keine und auch keine grüne Oase.

Wir haben auch einen Balkon, sitzen aber höchstens mal im Sommer mit dem Liegestuhl draußen und sonnen uns. Regelmäßig benutzen wir ihn aber nicht zur Entspannung. Da unser Keller leider schon voll ist, stellen wir auch einige Dinge auf den Balkon, lassen aber noch genug Platz. Der Balkon ist sowieso die meiste Zeit belegt, weil die Wäsche dort trocknet. Platz zum Entspannen gäbe es also ohnehin nicht.

Ich finde, dass ein Balkon dafür genutzt werden sollte, um die frische Luft oder schönes Wetter genießen zu können. Wenn man ihn als Abstellraum verwendet, ist doch recht nervig, wenn man jedes Mal aufräumen muss um sich draußen hinsetzen zu können. Noch dazu kommt, dass das kein gutes Bild macht, wenn man Gäste hat und der Balkon so vollgeräumt ist.