Dem Partner immer mitteilen, wenn man zum Arzt geht?

vom 13.07.2016, 07:20 Uhr

Mein Partner weiß eigentlich, wenn ich irgendwelche Arzttermine habe. Meistens sprechen wir so nebenher darüber und ich sage ihm dann, dass ich mal wieder zum Zahnarzt muss oder ähnliches. Anders herum ist es eigentlich genauso. Nur einmal ist Mann während einer Geschäftsreise zum Arzt gegangen und hatte mir davon nichts gesagt, weil er zuerst das Ergebnis abwarten und mich nicht beunruhigen wollte. Allerdings habe ich ihm dann auch gesagt, dass ich so etwas doch wissen möchte.

Bei einer Freundin ist es so, dass sie häufiger krank ist. Sie hat einen Körperteil der wohl immer reagiert, wenn sie Stress hat oder eben zwischendurch aus so immer mal wieder. Ihr Partner ist davon schon sehr genervt und sie kann sich teilweise von ihm auch blöde Sprüche dies bezüglich anhören. So etwas wie, dass es ja schön ist nach Hause zu kommen und sie wieder mit Schmerzen vor zu finden oder das es ja nicht anders sein könnte, als dass sie mal wieder Schwierigkeiten hätte.

Meine Freundin erzählt ihrem Partner daher teilweise schon gar nicht mehr, wenn sie deswegen einen Arzt aufsucht und macht es eben einfach. Für sie ist die Krankengeschichte schon belastend und sie möchte keine blöden Sprüche mehr dazu hören. Das zieht sie dann nur noch mehr runter, wie sie sagt.

Würdet ihr eurem Partner immer sagen, wenn ihr Arzttermine habt? Oder nur bei wichtigen Untersuchungen? Oder erzählt ihr durchaus auch, wenn ihr nur zur Kontrolle zum Zahnarzt oder ähnliches müsst? Wisst ihr denn auch immer, wann euer Partner einen Arzttermin hat?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



In einer normalen Beziehung finde ich es ebenso normal, dem Partner darüber zu informieren, wenn man bei Arzt war, oder wenn es einem nicht gut geht. Wer einen liebt, der wird darauf auch Rücksicht nehmen und das verstehen. Zumindest, wenn es echte Beschwerden sind und davon gehe ich jetzt einfach mal aus.

In einer normalen Beziehung würde ich höchstens dann nicht automatisch erzählen, dass man beim Arzt war, wenn man sich zum Beispiel nur ein Folgerezept für die üblichen Tabletten geholt hat. Denn solche Bagatellen muss man ja nicht unbedingt erzählen, da gibt es spannendere Dinge, über die man reden kann.

Wenn ein Partner schon anfängt, einen zu verspotten oder zu belächeln oder mit blöden Kommentaren zu bedenken, weil es einem nicht gut geht, dann würde bei mir eine Alarmlampe im Kopf leuchten. Vor allem, wenn es Beschwerden sind, die mit durch Stress ausgelöst werden und man vermutlich durch so eine unangebrachte Reaktion das Leiden verschlimmert. So ein Verhalten hat für mich wenig mit Partnerschaftlichkeit zu tun, sondern eher mit Gedankenlosigkeit bis Egoismus.

Ich denke, das Problem liegt hier nicht in der Kommunikation über Arztbesuche, sondern auf einer ganz anderen Ebene der Paarbeziehung. Aber letztlich muss ja jeder wissen, wie er sich wohl fühlt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde es auch normal, dass man darüber spricht, wenn man zum Arzt muss. In der Regel wohnt man ja auch zusammen und muss dann an diesem Tag den Alltag verändern, weswegen das auch auffallen würde, selbst wenn man das nicht sagen würde. Wobei ich kein Problem darin sehe das Ganze anzusprechen.

Ich finde es schade, dass er sie da so abwertet. Mal genervt zu sein, wenn einer immer krank ist, ist ja in Ordnung, aber man muss auch zum Partner halten. Wenn er immer so genervt ist und über sie spricht, würde ich schauen, ob sich die Beziehung noch lohnt für einen selber.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wahrscheinlich ist es etwas anderes, wenn man ständig oder chronisch krank ist, und daher mit schöner Regelmäßigkeit von einem Arzt zum anderen traben oder regelmäßige Vor- und Nachsorgetermine wahrnehmen muss. In diesem Fall kann ich mir vorstellen, dass man nicht jeden Arzttermin durchspricht, sondern nur die, die besondere Partnerschafts-Logistik wie z.B. Abholen erfordern oder länger dauern.

Wenn man jedoch das Glück hat, halbwegs gesund zu sein, halte ich es für ganz normal, dass man schon aus organisatorischen Gründen erwähnt, dass man dann und dann einen Termin beim Frauenarzt hat, oder zur Physiotherapie muss oder ein neues Rezept abholt.

Für mich sind Arzttermine nichts, was man geheim halten muss, oder was verglichen mit anderen Terminen wie Friseur oder Steuerberaterin zusätzlicher Aufmerksamkeit bedarf. Wenn mein Partner gerade nicht daheim ist, kann es auch passieren, dass ich vergesse, ihm einen meiner Termine mitzuteilen, weil er ja sowieso nicht betroffen ist.

Im eingangs geschilderten Fall sehe ich sowieso das Problem nicht im organisatorischen oder kommunikativen Bereich, sondern darin, dass es dem Partner an Mitgefühl und Anstand mangelt, wenn er das Bedürfnis hat, notwendige Arztbesuche mit blöden Sprüchen zu kommentieren.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde nicht unbedingt, dass man dem Partner alle Arzttermine mitteilen muss. Wieso sollte ich meinem Partner auch von einem einfachen Kontrolltermin oder einer Vorsorge erzählen? Das kann mitunter Ängste schüren die komplett unnötig waren. In meinen Augen reicht alleine die Mitteilung auf Nachfrage oder auch das Besprechen einer Diagnose vollkommen aus. Jeden Termin würde ich meinem Partner nicht auf die Nase binden.

Meine Partner wussten nicht immer wenn ich einen Arzttermin habe, höchstens wenn wichtige Dinge angestanden haben die mich selbst Belastet haben, dann habe ich davon etwas im Vorfeld erzählt. Ansonsten nicht. Meine Partner haben es ebenfalls so gehalten und somit wusste nicht immer jeder wann wer weswegen beim Arzt war.

Wenn es deine Freundin doch so sehr belastet, dann kann ich auch nicht verstehen, dass sie weiterhin ihrem Partner von jedem Termin berichten und erzählen muss. Die Reaktion von ihm wird dadurch nicht besser werden, gerade wenn sie jetzt schon dafür verspottet und ausgelacht wird. Da sollte sie sich lieber eine andere Person suchen, mit der sie das ganze Thema bespricht und ihren Partner komplett ausnehmen.

Wirklich toll scheint diese Beziehung nicht mehr zu sein, wie man aus anderen Threads entnehmen konnte. Wieso zieht sie dann nicht einfach einen Schlussstrich darunter, anstatt sich jeden Tag weiterhin durch solch einen Mann abwerten und runter ziehen zu lassen? Gerade mit einer Krankheit die selbst schon belastend ist, braucht man so etwas nicht auch noch an seiner Seite.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich erzähle meinem Freund nicht immer, wenn ich einen Arzttermin habe. Wir wohnen nicht zusammen, so dass er auch gar nicht immer weiß, was ich den ganzen Tag so mache. Wieso sollte ich denn etwas von unwichtigen Kontrollterminen erzählen? Wenn wir ohnehin gerade schreiben, dann kann es schon sein, dass ich dann eben sage, dass ich nun einen Termin habe. Aber ihn extra deshalb anschreiben würde ich nicht, wenn es sich um einen eher unwichtigen Termin handelt. Warum auch?

Klar sollte man sich so etwas mitteilen, wenn es um etwas wirklich Wichtiges geht oder wenn man weiß, dass der Termin mit der Wartezeit zusammen einige Stunden gehen kann, so dass der andere weiß, weshalb man so lange nicht erreichbar ist. Bei unwichtigen Kontrollterminen beim Zahnarzt, die nur insgesamt eine halbe Stunde gehen, muss man sich das doch nicht unbedingt immer sagen.

Sicherlich sieht es aber anders aus, wenn man zusammen wohnt. Dann erfährt man so etwas wahrscheinlich ohnehin. Man sagt sich ja auch, wohin man geht, wenn man aus dem Haus geht. Wenn man nicht zusammen wohnt, dann muss so etwas nicht immer sein. Man sagt dem Partner ja auch nicht, wenn man auf die Toilette geht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Mein Partner und ich wohnen auch nicht zusammen, aber er weiß natürlich immer trotzdem ganz genau, wann ich wo welchen Termin und zu welchem Zweck habe, weil wir täglich ausführlich telefonieren und am Alltag des anderen teilhaben.

Wie hier aber schon einige Male geschrieben wurde, liegt das Problem anscheinend ohnehin eher an einer anderen Stelle. Ein Partner, der über die Krankheiten oder Symptome des anderen derart verächtlich reagiert, macht mich sprachlos. Man könnte sich auch mal fragen, ob es der Freundin nicht eben wegen des Verhalten jenes Mannes so schlecht geht.

» Verbena » Beiträge: 4977 » Talkpoints: 2,53 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Zum Glück muss ich selber eher selten zum Arzt, worüber ich auch sehr dankbar bin. Sollte ich allerdings doch mal einen Arzttermin haben, so erzähle ich meiner Freundin auch immer davon. Umgekehrt ist es genauso. Wenn sie zum Arzt muss, erzählt sie mir auch davon. Auch hinterher, was der Arzt gesagt hat usw.

Ich finde es gehört in einer Beziehung einfach mit dazu, dem Partner/ der Partnerin von wichtigen Dingen innerhalb seines Alltags zu erzählen. Und Arzttermine gehören nun mal definitiv zu den wichtigen Dingen, die man einander in einer Partnerschaft unbedingt erzählen sollte.

Wie in diesem Beitrag die Partnerin aufgrund ihrer Krankheitsgeschichte ständig runter zu machen finde ich absolut unmöglich. So verhält man sich als liebender Partner einfach nicht. Entweder akzeptiert und liebt man seine Partnerin so wie sie ist, also mit all ihren Problemen und Krankheiten, oder man trennt sich. Wenn der Partner nicht bereit ist seiner Partnerin beim Kampf gegen ihre Krankheit beizustehen, sollte er sich lieber von ihr trennen. Das wäre wohl für beide das Beste.

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei solchen Sprüchen, wie du das von deiner Freundin beschreibst, hätte ich den Partner schon zum Teufel gejagt. Wenn man einen Partner hat, der chronisch krank ist, dann macht man ihn doch nicht nieder, wenn es ihm schlecht geht. Im Gegenteil, man sollte da doch eher eine gewisse Fürsorge zeigen.

Als ich noch wesentlich eingeschränkter war durch meinen Bandscheibenvorfall und manches im Haushalt nicht geschafft wurde, war das für meinen Mann gar kein Thema. Wenn er lange arbeiten musste, dann blieb es halt auch mal liegen. Ansonsten hat er die Arbeiten einfach erledigt. Umgekehrt ist das auch bei der Gartenarbeit, wenn mein Mann mal gesundheitlich angeschlagen ist.

Sicherlich muss ich keine schweren Gießkannen schleppen und wässere dann mit Leitungswasser. Aber ich übernehme halt die wichtigsten Dinge, damit uns nichts eingeht. Das sollte in einer Partnerschaft normal sein und dabei ist es doch egal, ob das kurzzeitige Probleme sind oder chronische Erkrankungen.

Dazu wissen mein Mann und ich auch gegenseitig wann Arztbesuche anstehen. Man will doch wissen, ob es dem Partner wirklich so gut geht, wie es scheint. Ob das nun eine Grippe ist oder die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt, mein Mann interessiert auch, was es für Ergebnisse gab. Und so will ich auch bei ihm wissen, ob Auffälligkeiten festgestellt wurden oder nicht.

Dass man nicht unbedingt Datum und Uhrzeit weiß, ist bei uns auch vollkommen in Ordnung. Meist ist mein Mann eh auf Arbeit, wenn ich einen Arzttermin habe. Aber er weiß auch, je nach Facharzt, dass eventuell ein Anruf kommen kann, wegen abholen. Seine Termine weiß ich dagegen genau, da ich sie meist auch für ihn telefonisch vereinbare.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich erzähle das nicht immer. Als ich zur Magenspiegelung war, habe ich das meinem Freund nicht gesagt. Das führt doch nur dazu, dass er sich Sorgen macht und nachfragt und ich will das nicht. Generell finde ich nicht, dass man immer alles erzählen muss. Es lebt jeder sein Leben und ich muss das auch nicht wissen, wenn er irgendwelche Termine hat. Wir sind ja dennoch zwei selbstständige Menschen. Und da wir nicht zusammen wohnen, weiß man ohnehin nicht immer genau, was der andere gerade macht. Muss auch nicht sein.

Und bei diesem Beispiel hier, bei dem Freund der über seine kranke Freundin meckert, muss ich aber auch mal sagen, dass ich es schon ein wenig verstehen kann. Sicherlich wirkt das auf den ersten Blick so, als wäre der Mann ganz furchtbar unsensibel und gemein. Aber man ist ja auch nicht aus Altruismus mit jemandem zusammen, sondern weil man in dieser Partnerschaft auch etwas Positives haben will.

Wenn ich mir nun vorstelle, dass man von der Arbeit heim kommt und vielleicht noch was Schönes mit dem Partner unternehmen wollte, der aber nicht kann, dann ist das doch enttäuschend. Und vielleicht würde der liebende Partner sich dann aufopferungsvoll um die Freundin kümmern und seine Interessen hinten an stellen. Aber wenn das fast jeden Tag so ist? Wenn das immer und immer wieder so ist?

Stellt euch das mal vor, ihr kommt nach Hause und könnt mit Eurem Partner absolut nichts anfangen, weil der vielleicht jammernd auf dem Sofa liegt und das immer und immer wieder. Was hat man dann noch von so einer Partnerschaft? Es ist sicherlich auch mal schön, sich um jemanden zu kümmern und jemanden zu bemutteln. Aber jeden Tag? Und dann gibt es noch nicht mal einen richtigen Grund dafür, sondern nur Stress? Also ist die Freundin mehr oder weniger psychisch krank. Das ist nun sicherlich für den Partner auch nicht toll.

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