Dem Partner heimlich Gemüse unter das Essen mischen?

vom 16.12.2016, 14:35 Uhr

Eine Freundin von mir hat ein Exemplar von Mann, der nur widerwillig bis gar kein Gemüse isst. Er findet, dass dies alles angeblich nicht schmecken würde und probiert es dann auch nicht mal, wenn meine Freundin sich bemüht ein leckeres Gemüse auf den Tisch zu bringen, was ihrem Partner vielleicht doch schmecken könnte.

Nun macht sie es schon mal je nach Gericht so, dass sie eben heimlich Gemüse in das Essen gibt. Das kann dann mal eine geriebene Möhre oder auch etwas fein geschnittene Paprika oder ähnliches sein. Sie meint, dass ihr Partner dies dann auch ohne meckern essen würde und bisher sei es wohl nicht aufgefallen. Sie meint, dass er doch auch Vitamine bräuchte und sie eben so dafür sorgt, dass ihr Liebster auch etwas Gemüse zu sich nimmt. Auch wenn sie es in dem Fall unterjubeln muss.

Würdet ihr dem Partner heimlich Gemüse ins Essen mischen, wenn sich dieser weigert dies so zu essen? Meint ihr das es ausreicht, um so auch ein paar wichtige Inhaltsstoffe zu bekommen? Würdet ihr das ebenso machen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ehrlich gesagt finde ich, dass ein erwachsener Mann selbst darüber entscheiden kann was er essen möchte und was nicht. Natürlich würde ich, wenn ich merke, dass mein Freund sich ungesund ernährt, darauf hinweisen, mehr aber auch nicht. Meinem Partner etwas unterjubeln muss ich nicht, da er von sich aus einen ähnlichen Geschmack hat wie ich und auch gerne mal Dinge in neuen Gerichten probiert, die er eigentlich sonst nicht so mag. Auch wenn es anders wäre, würde ich es nicht machen.

Meistens kommen solche fixen Ideen irgendwann heraus und das lässt den Partner in meinen Augen ziemlich bevormundet und wie ein Kind fühlen, welches nicht selbst entscheiden kann was es isst. Auch glaube ich nicht, dass der Partner das Gemüse in Zukunft essen wird, wenn er erfährt, dass es im verzehrten Gericht heimlich untergemischt wurde. Eher weckt das Trotzreaktionen und er wird sich erst recht weigern das Produkt nochmals zu verwenden.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich weiß nicht, was ich von dieser Situation halten soll. Natürlich hat die Frau gute Absichten, immerhin möchte sie, dass ihr Partner gesundes Gemüse isst und nicht nur Fleisch. Außerdem machen unterschiedliche Zutaten ein Gericht erst richtig lecker, aber ich mag diese Heimlichtuerei überhaupt nicht.

Ich bin Vegetarierin und es würde mich kränken, wenn mein Partner in einer Bolognese echtes Hackfleisch verwenden würde. Ich weiß gar nicht mehr wie echtes Fleisch schmeckt, vielleicht würde ich darauf reinfallen. Vielleicht vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen, da es bei mir moralische Gründe gibt.

Aber so eine Situation fühlt sich für mich schon ein wenig nach Verrat oder Bevormundung an. Natürlich ist es anders, wenn Eltern für ihre Kinder kochen und diese alles ablehnen oder ekelhaft finden, obwohl sie nicht probieren. Allerdings sollte der Mann auch nicht wählerisch sein, wenn für ihn gekocht wird.

Ich kann mich mit der ganzen Situation nicht anfreunden und ich verstehe auch nicht, wieso der Mann so stur ist. Es würde mich als Frau auch sehr traurig machen, wenn ich für meinen Mann koche und ihm gar nichts gefallen und schmecken möchte, das hört sich einfach so undankbar an.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich mag zum Beispiel auch kein Sauerkraut und das weiß meine Partnerin auch und auf die Idee, dieses mir heimlich unter das Essen zu mischen, würde sie bestimmt nicht kommen. Erstens würde ich es ja merken und zweitens würde ich sie dann schon fragen was das soll. Ich finde solche Aktionen völlig daneben, weil es gibt ja viele Gemüsesorten und eines wird wohl dem Partner deiner Freundin auch genehm sein.

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» diskutant » Beiträge: 239 » Talkpoints: 51,94 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Mann muss schon Hornhaut auf der Zunge und auf den Geschmacksnerven haben, wenn er nicht merkt, dass klein geschnittenes Paprika oder Möhren im Essen sind. Es sei denn, dass das Gemüse so verkocht ist, dass von Vitaminen sowieso keine Rede mehr von sein kann.

Wenn ich was nicht mag, dann fände ich es schon ziemlich anmaßend, dass mir jemand das Essen, welches ich nicht mag untermischt. Das ist einfach respektlos und ich würde das nicht gut finden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich bin mit einem erwachsenen Mann zusammen, der selber für sein Leben und seine Gesundheit verantwortlich ist, und nicht mit einem kleinen Kind, bei dem man mit irgendwelchen Tricks arbeiten muss, weil es noch zu jung ist um zu verstehen, warum man Gemüse essen sollte. Ich würde mir total lächerlich vorkommen bei so einer Aktion. Wobei ich mir aber auch schon beim ständigen bekochen des Mannes wie Mutti vorkommen würde.

Außerdem frage ich mich, wie du dir das Ganze praktisch vorstellst. Ich gebe in dunkle Saucen gerne kleine Mengen an Gemüse für den Geschmack und die Farbe und da die Sauce durch einen Sieb passiert wird sieht man davon später nichts mehr. Zucchini Nudeln sind relativ geschmacksneutral wenn man den grünen Teil nicht mit verarbeitet und ich habe festgestellt, dass ein Kartoffel-Blumenkohl-Püree relativ langweilig und nur unwesentlich anders schmeckt als ein normales Kartoffelpüree.

Aber das sind die einzigen Beispiele, die mir für "heimliches Gemüse" einfallen. Es würde mich wirklich interessieren, wie man etwas, das so farbintensiv ist Paprika oder Karotte, unter ein Essen mischt, das bei einem Gemüseverweigerer logischerweise nur aus diversen braun und beige Schattierungen besteht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde, dass das ein erwachsener Mensch selber entscheiden muss und wenn er nur Fleisch essen mag, dann ist es eben so. Man kann das ansprechen und auch besprechen, aber ich würde nie im Leben auf die Idee kommen meinem Mann irgendetwas unterzumischen. Immerhin ist es seine Entscheidung und ich mag ja auch nicht immer alles essen, weswegen ich es schon verstehen kann, dass man gewisse Sachen einfach nicht essen mag.

Wenn er so gar kein Gemüse mag ist das sicherlich auch nicht sonderlich gesund, aber seine Sache. Ich kann mir nun auch nicht vorstellen, wie man das untermischen kann und wie schlecht dementsprechend die Geschmacksnerven sein müssen, wenn man das nicht herausschmeckt. Dennoch würde ich meinen Mann nicht bevormunden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde das schon sehr albern, als wenn man die Mutti von einem erwachsenen Menschen ist und diese Verpflichtung mit der Beziehung eingegangen ist. Der Mensch ist volljährig und damit selbst für sein Handeln und Tun verantwortlich und das betrifft auch die Ernährung. Wenn er meint sich nur Fleisch in den Ranzen stopfen zu müssen und alles Gemüse ablehnt, dann ist das sein Problem. Braucht sich dann aber auch nicht hinterher beschweren wenn Erkrankungen zum tragen kommen wegen dieser Einseitigen Ernährung.

Jeder Erwachsene sollte soweit in der Lage sein zu erfassen, was sein Körper braucht und was nicht und wenn man nicht drauf hört und macht was man möchte, dann muss man selbst mit den Konsequenzen Leben. Das andere sich einmischen und etwas unter mischen und meinen damit etwas "gutes" zu tun ist einfach nur anmaßend und albern. Dieses Recht hat nicht einmal ein Partner in einer Beziehung.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Es kommt ja drauf an, ob der Partner wirklich das Gemüse nicht mag oder ob er nur Probleme mit bestimmten Konsistenzen oder Zubereitungsarten hat. Mein Partner zum Beispiel mag überhaupt keine Pilze, egal welcher Art. Ich esse aber gerne Champignons und mir schmecken die gut. Wenn er die Champignons auch sieht, weil sie zum Beispiel halbiert oder geviertelt worden sind, dann fischt er sie heraus und isst sie auch nicht. Er sagt, er findet diese glibbrige Konsistenz unappetitlich. Daher haben wir darüber gesprochen und wenn ich sie viel kleiner und feiner würfle, dann isst er sie auch. Also er sieht sie dann auch, so blöd ist er nicht. Aber er hat auch kein Problem damit sie in der Größe zu essen und tut es dann sogar gerne.

Ansonsten mache ich das gerne so, dass ich gerne verschiedenes Gemüse sehr fein rasple und dann in Frikadellen einarbeite, sodass diese nicht nur aus Fleisch bestehen. Da mache ich auch kein Geheimnis draus und es handelt sich dabei in der Regel auch um Gemüse, was er so oder so mag und essen würde. Daher sehe ich da auch kein Problem darin, wenn man da Gemüse untermischt, gerade wenn der Partner das so oder so isst und es ihm schmeckt und es einem selbst so besser schmeckt. Ich mische gerade bei Frikadellen sehr gerne Gemüsesorten drunter, weil mir das sonst viel zu viel Fleisch auf einmal ist und es mir mit etwas Gemüse besser schmeckt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Partner es nicht schon bemerkt hat, dass sich Gemüse im Essen befindet. Ich denke eher, dass er kein Problem mit dem bisschen Gemüse hat und dass er trotzdem genug Fleisch bekommt. Es ist doch oft so, dass in manche Speisen ein kleines Bisschen Gemüse hineinkommt und ich denke, dass er kein Problem damit hat und deshalb auch noch keine Beschwerde abgegeben hat.

Mein Partner hat auch nie Gemüse gemocht. Irgendwann musste er mal da durch und musste gezwungenermaßen Gemüse essen, weil ich recht viel davon vertilge. Er hat sich nie beschwert, wenn Gemüse in einem Essen enthalten war, obwohl er eher der Fleischtyp ist. Ich glaube auch nicht, dass sie ihm weiterhin heimlich Gemüse untermischt, ich denke fast schon, dass er es weiß und ihr zuliebe vielleicht nichts mehr sagt und es ihm doch ganz gut schmeckt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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