Dem Partner Essen für die Arbeit zubereiten?
Ich mache für meinen Partner immer das Essen für die Arbeit fertig. Ich arbeite nicht und habe daher auch die Zeit dazu. Es gehört quasi zu meinen Aufgaben und hat sich im Laufe der Zeit so ergeben. Mir macht das auch nichts aus, weil es sich nur um ein paar Brote handelt, die ich dann abends schmiere.
Ich würde es immer davon abhängig machen, ob beide eben berufstätig sind oder nicht. Auch wenn ich berufstätig wäre, dann könnte ich meinem Partner ja Brote mit machen, wenn ich mir dann eben welche für die Arbeit richte. Wichtig ist doch nur, dass es ein Geben und Nehmen ist und nicht einseitig bleibt. Mein Partner holt so am Wochenende immer die Frühstücksbrötchen.
Morgens muss es eben auch mal schnell gehen und wenn ich die Zeit habe, dann mache ich meinem Partner auch etwas zum Essen. Wenn er morgens auf der Toilette sitzt, sich die Zähne putzt oder sich anzieht, dann kann ich ihm in der Zwischenzeit auch ein Brot schmieren. Davon fällt mir nicht der Arm ab und mir macht es nichts aus, wenn ich ein ganz einfaches Brot in dieser Zeit zubereite.
Außerdem koche ich auch mal für meinen Partner, wobei es natürlich nicht immer ein aufwendiges Gericht sein muss. Manchmal gibt es nur Nudeln mit Pesto, Kartoffeln mit Spinat und Spiegelei oder eine Gemüsepfanne und das muss dann ausreichen. Vor allem wenn ich einen freien Tag habe oder arbeitslos bin übernehme ich diese Aufgaben, weil es mir nichts ausmachen würde.
Nein, ich bereite meinem Partner nicht explizit das Essen für die Arbeit zu. Am Abend des Vortages wird eh gekocht und so wird etwas zum Essen für uns beide weggepackt. Aber ich stehe nicht extra auf und mache ihm noch eine Frühstücksbox zum Mitnehmen. Das darf er schön brav selbst machen. Er holt sich meistens Frühstück in einer Bäckerei, ich muss mir mein Frühstück und Snacks hingegen mitnehmen, weil ich einfach nicht die Möglichkeit habe, mir etwas zu besorgen. Und auch wenn mir kein Zacken aus der Krone bricht, ich bereite ihm kein gesondertes Essen für die Arbeit zu.
Auch mir "fällt davon nicht der Arm ab", und ich "breche mir keinen Zacken aus der Krone", wenn ich meinen Partner in welcher Form auch immer mit Essen versorge. Aber das ist ja wohl das schlechteste Argument überhaupt.
Auch wenn gerade Frauen immer sofort ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, bin ich mittlerweile durchaus der Meinung, dass frau sich auch mal "zu schön" für eine Aufgabe sein kann, oder schlicht keine Zeit oder sogar keine Lust zu haben. Es geht ja schließlich um eine zusätzliche Dienstleistung für einen normal funktionierenden erwachsenen Menschen, und nicht um das Fläschchen für ein hilfloses Baby oder den trockenen Wassernapf des Haustiers.
Ich selber bin gerade so in der Lage, mir morgens ein Brot zu schmieren und das Nötigste einzutüten, weil ich früh los muss und auch kein "Morgenmensch" bin, der mit Freuden um fünf Uhr früh joggen geht und in Ruhe die Zeitung liest. Damit bin ich sicher nicht alleine, und ich bin eben nicht der Meinung, dass es meine Pflicht ist, jede freie Minute im Dienst an anderen zuzubringen. Manchmal mache ich tatsächlich Dinge nicht, obwohl ich sie "könnte", weil andere Leute sie schließlich auch "könnten" und nur genauso wenig Lust darauf haben wie ich.
Es sollte keine Pflicht oder so wie früher, als die Rollen festgelegt waren, Aufgabe der Frau sein, so etwas zu tun, aber bei mir war es so, dass ich das manchmal gerne getan habe. Genauso gerne hätte ich das bei meinem Mann gesehen, es aber nicht erwartet. Wir sind früher gleichzeitig aufgestanden und haben uns unsere Brote, falls wir welche mitnahmen, meistens jeweils selber geschmiert. Wenn ich mal zuhause bleiben konnte, dann habe ich das manchmal für meinen Mann gemacht. Aber das war keine festgelegte Routine.
Meinen Kindern habe ich diesbezüglich zu viel abgenommen. Weil es morgens in einem gewissen Alter immer schwierig war, sie aus dem Bett zu bekommen, habe ich ihnen immer noch die Schulbrote geschmiert, obwohl sie schon Teenager waren, damit sie nicht ohne Frühstück in die Schule gingen. Ich hätte sie besser mit hungrigem Magen in der Klasse sitzen lassen sollen, damit sie von selber auf die Idee kommen, früher aufzustehen. Nach Anfangsschwierigkeiten hätte ich mein Stresslevel herunterfahren können.
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