Dem Partner die Trennung einfach abnehmen?

vom 12.10.2015, 22:31 Uhr

Neulich habe ich mit einer Bekannten eine Serie geschaut, in der eine Frau sich von einem Mann getrennt hat, der sich eigentlich von ihr trennen wollte. Die Frau bekam mit, dass der Mann Karten für eine gemeinsame Reise storniert hatte und vermutete schon, was auf sie zukommen würde. Offenbar aber wollte sie sich diese Blöße nicht geben und trennte sich dann von dem Mann.

Meine Bekannte meinte, dass dies sicherlich eine gute Möglichkeit wäre, um den Trennungsschmerz besser verarbeiten zu können. Möglicherweise hat man so nicht das Gefühl verlassen worden zu sein, obwohl es eigentlich so war. Man behält gewissermaßen seinen Stolz und fühlt sich nicht getränkt.

Ich finde diese Methode dennoch merkwürdig und kann mir nicht vorstellen, dass dies in der Realität klappt. Seit ihr eurem Partner schon mal mit einer Trennung zuvor gekommen, um euch einen Trennungsschmerz zu sparen? Wäre es für euch so entwürdigend verlassen zu werden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Letztendlich ist eine Trennung ja nichts, was man gewinnen muss. In der Realität habe ich das so auch noch nie erlebt und kann mir nicht vorstellen, dass es einem da wirklich besser mit geht, wenn man sich vorher doch eigentlich nicht trennen wollte und es dann doch macht nur um die Trennung zu gewinnen. Außerdem ist es sehr unrealistisch, dass man das schon vorher mitbekommt und selbst wenn es mal so sein sollte, dass man es dem Partner vorwegnimmt, wird dieser das dann ja auch nicht zugeben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es ist ja schwachsinnig, da einen Wettkampf draus zu machen. Wie soll man denn auch wissen, dass der Partner sich wirklich trennen will, wenn er das einem nicht genauso offen ins Gesicht gesagt hat? Es kann zahlreiche andere Gründe geben, weshalb er die Karten storniert hat. Und wenn sie wirklich mit dem Mann zusammenbleiben wollte, dann hat sie sich natürlich selbst ins Bein geschossen, wenn sie dann mit dem Partner Schluss gemacht hat, obwohl er es gar nicht vorgehabt hätte.

Doch auch wenn er wirklich Schluss machen wollte, verstehe ich nicht, wie man da so einen Wettkampf draus machen und unbedingt die Trennung "gewinnen" will. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es dadurch einem besser geht, zumindest dann nicht, wenn man den anderen wirklich geliebt hat und sich gar nicht trennen wollte. Macht man sich dann nicht eher Vorwürfe, weil man sich von dem Menschen getrennt hat, von dem man sich eigentlich nicht trennen wollte, vor allem dann, wenn es keinen plausiblen Grund dafür gibt?

Etwas anderes ist es, wenn die Beziehung schon lange Zeit sehr schlecht läuft und eine Partei dann immer wieder anmerkt, über die Trennung nachdenken zu wollen. Wenn sich so ein Zustand über Monate oder Jahre zieht, kann ich es schon verstehen, dass der andere dann einfach einwilligt, sich einvernehmlich zu trennen oder eben selbst Schluss macht, auch wenn er es eigentlich nicht will.

Aber niemand will ja auch eine Beziehung führen, in der der Partner sich dauernd unsicher ist, ob er die Beziehung weiterführen will und in der man die ganze Zeit Angst haben muss, dass der Partner jederzeit Schluss macht. Da würde ich mich dann auch trennen und meinem Partner die Entscheidung abnehmen. Da geht es ja aber nicht ums Gewinnen, sondern darum, dass es das Beste für beide ist und dass beide letztendlich glücklicher so sind.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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