Dem Kind nichts schenken, da man selbst nichts bekommen hat?

vom 15.05.2016, 12:48 Uhr

Eine Bekannte hat einen zwanzigjährigen Sohn der seit einem Jahr nicht mehr mit ihr zusammen wohnt. Bereits davor hat er aber häufiger schon nicht an Geburtstage oder an den Muttertag gedacht. Auch an Weihnachten hatte er nur selten mal ein Geschenk für sie.

Dieses Jahr hat er auch wieder den Muttertag vergessen und nicht einmal gratuliert. Meine Bekannte hat mir davon erzählt und war etwas traurig darüber, auch wenn sie es schon kennt. Dieses Jahr hat sie aber einen Entschluss gefasst. Wenn ihr Sohn ihr nicht gratuliert und ihr nichts schenkt, dann schenkt sie ihm auch nichts mehr. Weder zum Geburtstag, noch zu Weihnachten soll es dieses Jahr ein Geschenk geben.

Ich finde das eigentlich ganz gut so, denn mit zwanzig ist man Erwachsen und da sollte man auch wissen, dass es man gratulieren sollte und das die Mutter sonst verletzt sein könnte. Wie seht ihr das? Würdet ihr auch auf Geschenke für eure Kinder verzichten, wenn diese keine für euch haben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt albern. Wenn einem danach ist, einer Person etwas zu schenken und sie dadurch wert zuschätzen und ihr eine Freude zu machen, dann sollte man das tun und sich nicht von Gefühlen wie "Rache" oder dergleichen leiten lassen. Die Liebe von Mutter und Kind wird immer asymmetrisch sein und ich vermute, dass eine Mutter ihr Kind immer mehr lieben wird als umgekehrt.

Ich finde es falsch, jemandem nur etwas zu schenken, damit man etwas dafür verlangen kann. Wahre Liebe ist nicht an Bedingungen geknüpft und ich finde so ein Machtgehabe und derartige Gedanken von Strafe und Rache einfach nur kindisch von der Mutter.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Es mag albern sein, aber andererseits denke ich, dass jeder normale Mensch so reagieren würde. Würde man mir auch mehrere Jahre zumindest zum Geburtstag gratulieren, dann würde ich auch aufhören mir die Mühe zu machen. Selbst wenn ich Mutter wäre, hätte ich irgendwann einfach das Gefühl, dass meine Kinder mich nicht mehr so wertschätzen oder nicht mehr an mich denken möchten.

Liebe mag nicht an Bedingungen geknüpft sein, aber man sollte immer bedenken, dass man vielleicht auch mal an die andere Person denken kann. Wenn der Sohn nicht an die Mutter denkt, dann soll sie es doch genauso handhaben, vielleicht merkt der Sohn dann mal, dass er etwas Wichtiges vergessen hat. Es müssen nicht mal Geschenke sein, aber eine Gratulation ist doch absolut das Mindeste und alleine der Höflichkeit wegen sollte man daran schon denken. Deshalb kann ich die Gedanken der Mutter wirklich nachvollziehen, auch wenn ich nicht auf Geschenke drängen würde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde es gar nicht schlimm, wenn man seiner Mutter nicht zum Muttertag gratuliert. Beim Geburtstag ist das schon anders, aber der Muttertag sollte einem als Mutter nicht wirklich wichtig sein, sondern eher ein Tag, an dem man eben vielleicht noch mal extra gezeigt bekommt, was man dem Kind bedeutet. Ein Muss ist das aber nicht.

Ich würde dem Kind trotzdem immer etwas schenken. Es ist immer noch mein Kind und ich würde es einfach trotzdem beschenken wollen. Wobei ich auf jeden Fall mal nachfragen würde, warum man keine Gratulation bekommt. Junge Erwachsene haben aber wirklich so viel selber zu tun, sich selber zurecht zu finden, dass ich da nun nicht so extrem sauer wäre. Meinem Kind würde ich eh verzeihen, ich liebe ihn einfach zu sehr und würde da eher versuchen das Gespräch zu suchen anstatt so eine Geste zu machen, die dann vielleicht auch nicht verstanden wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich das Wort "gratulieren" im Zusammenhang mit dem Muttertag so gar nicht kenne und dann auch nicht gratulieren würde. Das kenne ich nur vom Geburtstag und manchmal vielleicht noch vom Namenstag. Auch finde ich es am Muttertag nicht zwingend, dass man der Mutter etwas schenkt. Es sollte doch auch reichen, einen schönen Tag mit der Mutter zu verbringen und das muss auch nicht am Muttertag sein, wenn das alle machen.

Bei Geburtstagen und Weihnachten ist es schon etwas anderes und dabei ist es eigentlich doch selbstverständlich, dass man sich dann gegenseitig etwas schenkt. Das gehört an solchen Tagen einfach dazu. Und wenn der Sohn, der ja immerhin erwachsen ist, solche Tage dann vergisst, beziehungsweise eben nichts schenkt, obwohl er weiß, was es der Mutter bedeutet, dann verstehe ich die Erwägung der Mutter hier schon ganz gut.

Es kann natürlich sein, dass es dem Sohn nichts ausmacht, weil er sich selber einfach nichts aus solchen Tagen wie Geburtstag oder Weihnachten macht. Aber vielleicht ärgert man sich selber weniger darüber, dass man nichts bekommt, wenn man eben auch nichts schenkt. Etwas kindisch ist so eine Erwägung sicher, das muss ich auch sagen, aber trotzdem kann ich es verstehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Dass man den Muttertag vergisst oder da bewusst nicht gratuliert, finde ich ehrlich gesagt nicht schlimm. Das ist für mich nun kein Anlass, zu dem man der Mutter unbedingt gratulieren müsste. Allerdings finde ich es schon traurig, wenn man dauernd Geburtstage vergisst, da gar nicht gratuliert und nie etwas verschenkt. In dem Alter sollte man es ja eigentlich schon auf die Reihe bekommen, sich das zu merken oder zumindest irgendwo aufzuschreiben und dann auch entsprechend zu gratulieren.

Einerseits finde ich es kindisch, wenn man so trotzig reagiert und nur deshalb nichts verschenken möchte, weil man selbst nicht bekommen hat. Allerdings kann ich das auch verstehen und nachvollziehen. Ich finde es schon traurig, dass der Sohn da nie daran denkt und sich eben nicht einmal die Mühe machen möchte, sich eine Erinnerung zu stellen. Ehrlich gesagt würde ich es da auch nicht einsehen, ihm etwas zu schenken.

Ich finde nun nicht, dass er ihr unbedingt etwas schenken muss, aber wenigstens dran denken sollte man schon. Wenn der Sohn jedoch immer gratuliert und einfach nur nichts schenkt, finde ich das nicht schlimm. Es gibt ja Wichtigeres, als etwas geschenkt zu bekommen, so dass ich ihm als Mutter wahrscheinlich trotzdem weiterhin etwas schenken würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich denke man muss nicht immer ein Geschenk erwarten, wenn man selbst eines schenkt. Egal um welche Person es sich dabei handelt, ob es nun der Partner ist, ein Freund oder auch die eigenen Kinder. Ansonsten kann man doch direkt sagen, dass die Frau auch nur auf materielle Dinge aus ist und entsprechend niemanden etwas schenkt wenn sie selbst nichts erhält.

Das finde ich ein rein Oberflächliches Verhalten und ich kann mir das beim besten Willen nicht für mich vorstellen. Wenn ich etwas verschenken möchte, dann mache ich es aus freien Stücken und nicht weil ich dafür etwas im Gegenzug erwarte. Das verhält sich genauso mit den Glückwünschen zum Muttertag, Geburtstag und allem weiteren. Wieso legt man darauf auch so viel Wert, dass einem gratuliert wird?

Mir ist das jedenfalls reichlich egal, von mir aus kann mein Kind das gerne vergessen aber wenn ich das Bedürfnis habe meinem Kind etwas zu schenken, dann mache ich es und lasse mich durch solche Oberflächlichkeiten davon nicht abhalten oder erwarte eine entsprechende Gegenreaktion oder gar ein Geschenk für mich selbst.

So würde ich aber auch für jede andere Person entscheiden und es nicht alleine davon abhängig machen, denn auch Geburtstage sind für mich schon lange nicht mehr von Bedeutung (man wird nur Älter mehr nicht) und kommerziellen Feiertagen wie Muttertag kann ich ohnehin nichts abgewinnen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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