Dem Kind Fußball aus Angst vor Hirnschäden verbieten?
Beim Fußballspielen gehören Kopfbälle meistens dazu, selbst bei laienhaften Sportverbänden und beim Schulsport. Eine Bekannte von mir hat einen Sohn, der in seiner Freizeit Fußball in einem Verein spielt und seine Eltern auch zu den wichtigen Spielen einlädt. Meine Bekannte findet es zwar gut, dass ihr Sohn sportlich ist, macht sich aber auch Sorgen, wegen der Kopfbälle.
Studien sollen ergeben haben, dass Kopfbälle auf die Dauer auch zu Denkdefiziten führen können. Immerhin prallen solche Bälle mitunter mit 100 km/h auf den Schädel und da bleibt auch das Gehirn nicht unbeeinflusst. Nun überlegt meine Bekannte, ob sie ihrem Sohn den Vereinsport verbieten und ihn zu einer anderen Sportart motivieren soll.
Spielen eure Kinder Fußball und habt ihr auch Angst vor Langzeitfolgen, die Kopfbälle mit sich bringen können? Würdet ihr eurem Kind den Fußball daher sogar verbieten oder ist das übertrieben? Gibt es vielleicht auch Sportvereine, die weniger Gewicht auf Kopfbälle legen und man auf diese verzichtet?
Gerade bei noch sehr jungen Kindern sollte man darauf durchaus achten. Die Härte des Kopfes erreicht ihr vollen Potential ja erst in späteren Jahren, weswegen jeder Schlag oder eine äußere Einwirkungen auf den Kopf gerade in jungen Jahren sehr schädlich sein kann. Aber die entsprechenden Sportverbände sind sich dessen, meiner Meinung nach, auch durchaus bewusst.
Mein Sohn zeigt mittlerweile kein Interesse mehr an Fußball, wogegen ich als Fan absolut nichts habe, war aber einige Zeit lang Mitglied im örtlichen Fußballverein. In der entsprechenden Altersklasse wurden auch aus dem angesprochenen Grund Bälle verwendet, die spürbar weicher waren als andere.
In den entsprechenden Alters- und Spielklassen gibt es durchaus markante Unterschiede in der Härte des Balles und dadurch auch in dessen Gewicht. Es ist schließlich nur logisch, dass Kinder weniger Kraft in ihren Beinen und Füßen haben. Die Bälle, die beispielsweise im Profifußball zum Einsatz kommen, könnte ein durchschnittliches Kind daher kaum vom Elfmeterpunkt ins Tor bewegen.
Deswegen ist die Gefahr, dass es bei den Fußball spielenden Kindern in diesem Alter zu Kopfschäden wegen Kopfbällen kommt, auch auf ein Minimum reduziert. Zudem ist der Trainings- und Forschungsstand heute so weit fortgeschritten, dass schon früh gezeigt wird, wie man Kopfbälle richtig und damit möglichst schonend durchführt.
Meinem Sohn hätte ich den Fußballsport aus diesem Grund aber dennoch nicht verboten. Denn immerhin gibt es praktisch keine Sportart auf dieser Welt, die nicht mit ihren jeweiligen Gefahren und Gesundheitsrisiken behaftet ist. Fängt man damit an, aufgrund dessen den Sport im Allgemeinen zu verbieten, bliebe letzten Endes nicht mehr viel übrig.
Ich würde mein Kind trotzdem spielen lassen. Er muss ja keinen Kopfball machen und selbst wenn, dann haben die für die Altersklasse vielleicht bestimmte Bälle. Sonst ist es nämlich schon schlecht, weil der Schädel immer noch Schwachstellen hat. Jedoch kann man ja wirklich überall Schäden bekommen beim Sport.
Wir haben einen Fußballverein und verschiedene Altersklassen, welche auch unterschiedlich trainieren und die Bälle unterscheiden sich von der Härte auch. Ich finde es nicht gut, dem Kind das Fußballspielen ganz zu verbieten, ich finde es besser, wenn man dem Kind immer wieder klar macht, dass Kopfstöße gefährlich sind. Natürlich können auch Kopfverletzungen beim normalen Spielen auftreten und daher finde ich ein Fußballverbot unnötig.
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