Defibrillator für unterwegs sinnvoll?

vom 15.10.2017, 13:11 Uhr

Ich hatte gerade eben einen erste Hilfe Kurs und war eigentlich überrascht, dass ein Defibrillator gar nicht überall Pflicht ist. Außerdem ist die Anschaffung eines solchen Gerätes sehr teuer und auch die Wartung muss immer wieder finanziert werden. Alles in allem ist es noch ziemlich groß und unhandlich.

Doch bei den Übungen, die wir gemacht haben dachte ich mir, wenn man wirklich nervös und in einer Notsituation ist, dann ist es schon gut, wenn man einen Defibrillator hat, der einem wirklich sagt, was man machen sollte, damit man etwas sicherer ist. Alltäglich kommt ja so ein Notfall auch nicht vor.

Das Gerät sagt einem dann, ob man mit der Herzmassage und Beatmung weiter machen sollte oder ob man dem Patient aufgrund eines Herzkammerflimmerns einen Elektroschock verpassen sollte. Schon im Auffrischungskurs dachte ich mir, es wäre doch gut, wenn es so einen Defi für Unterwegs geben würde, der etwas handlicher und erschwinglicher ist.

Nun gibt es einen Pocket Defi, der aufgrund der Größe und Handlichkeit in jede Handtasche und in jeden Rucksack passt. Er ist 5 mal 8 mal 10 cm groß. Die Wartung und Überwachung wird durch das Smartphone ersetzt. Wenn man also freiberuflich beim Roten Kreuz tätig ist oder selber eine gesundheitliche Vorgeschichte hat, wäre es sinnvoll, so einen Pocket Defi dabei zu haben.

Kennt ihr auch Menschen in eurer Bekanntschaft oder Verwandtschaft, bei denen ihr froh um die Erfindung des Pocket Defi seid? Oder interessiert euch so etwas nicht und ihr findet es überflüssig?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 15.10.2017, 13:27, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Generell würde ich mich jetzt hinstellen und behaupten, dass selbst wenn nur ein einziges Leben dadurch gerettet werden kann, so eine Erfindung sinnvoll ist und sich lohnt. Aber dennoch kann ich mir jetzt nicht vorstellen, flächendeckend die Bevölkerung mit Defibrillatoren auszustatten, seien sie auch noch so klein und handlich.

Dafür erscheint es mir irgendwo zu unwahrscheinlich, dass einem jemand mit Herzstillstand vor die Füße fällt und ein medizinisch nicht trainierter Mensch, der eben nur den popligen Einführungskurs in Erster Hilfe genossen hat (sprich, die Mehrheit) dann den Defibrillator aus der Tasche zieht, und der Person souverän das Leben rettet. Oft genug wird Erste Hilfe bekanntlich alleine deshalb generell unterlassen, weil sich die Leute nicht trauen, einem Mitmenschen derart rabiat auf die Pelle zu rücken, da der Erste-Hilfe-Kurs schon ein paar Jahre her ist.

Nach allem was ich weiß, ist so ein Ding zudem alles andere als ein Wundermittel, und die Mehrheit der Betroffenen, die einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, stirbt mit und ohne Defibrillator. Von daher würde ich es eher als sinnvoll ansehen, die Bevölkerung flächendeckend zu entsprechenden Wiederbelebungs-Kursen zu verpflichten und ihnen die Basics der Ersten Hilfe bei Herzstillstand regelmäßig einzutrichtern als noch mehr Technik unters Volk zu werfen in der Hoffnung, dass das Smartphone zur Not auch alleine tätig wird.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


@Gerbera: Nein, es ist so, dass der Defibrilator genau sagt, was man tun muss. Den Defibrilator braucht man nämlich nur, wenn man ein Kammerflimmern hat. Er gibt aber auch Anweisungen, wenn er erkennt, dass ein Herzstillstand vorliegt. Dann ist nur die Herzmassage und Beatmung nötig.

Es ist wirklich total einfach, man kann nichts falsch machen. Außerdem kann man für eine "falsche Hilfe" nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Schlimmer ist, gar nicht zu helfen. Und dem Menschen könnte es das Leben retten, wenn man den Defi zu Hilfe nimmt.

Ich wäre auch dafür, dass ein Compakt Defi in jedem Auto vorhanden sein muss.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.10.2017, 16:29, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich finde es schon gut, dass der Defibrillator auch für Laien mittlerweile an immer mehr Stellen für den Notfall zugänglich ist. Auch finde ich diesen Taschen-Defibrillator nicht verkehrt, aber ich habe eben mal nachgesehen, was das kostet. Das Gerät ist mit 699 Euro natürlich nicht so teuer wie die großen Modelle, aber für eine Privatperson doch noch ziemlich teuer.

Darum glaube ich nicht, dass ich mir das Gerät tatsächlich kaufen würde, um es mir ins Auto zu legen oder in die Tasche zu stecken. Laut dem Bericht, den ich gelesen habe, kann man das Gerät ab Dezember nächsten Jahres kaufen und ich bin gespannt, wie er ankommen wird. Überflüssig finde ich das Gerät in keinem Fall, nur eben für Privatpersonen nur schwer erschwinglich, auch wenn es vielleicht helfen könnte, wenn der Ernstfall eintreten sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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