Deadly Premonition - schwaches Spiel oder Kult?
Deadly Premonition, in Japan bekannt als Red Seed Profile, ist ein in vielen Belangen einzigartiges Spiel. So ist der von Hidetaka Suehiro, kurz Swery65 genannt, entwickelte Open World-Horror aus dem Jahr 2010 hier in Deutschland vor allem wegen einer Let's Play-Reihe der Videospielredaktion vom damals noch wöchentlich laufenden Game One bekannt.
Im Spiel schlüpft man in die Rolle des FBI-Profilers Francis York Morgan, der in eine Kleinstadt kommt, um dort den Mord an einer Frau aufzuklären. Doch es sind nicht nur die skurrilen Bewohner des verschlafenen Nestes, die sich seiner Ermittlung in den Weg stellen, sondern auch Wesen aus einer düsteren Parallelwelt.
Angelehnt ist die Geschichte von Deadly Premonition stark an den Handlungsverlauf der TV-Serie Twin Peaks. Auch hier gibt es einen FBI-Ermittler, die Stadt ist ebenfalls bekannt für ihre Holzverarbeitung und es stellt sich heraus, dass der Mord nur Teil einer Reihe von Serienmorden war. Ganz zu schweigen von den vielen absurden Szenen und Traumsequenzen sowie den Bewohnern, Handlungssträngen und der Liebe zum Kaffee.
Deadly Premonition bietet im Grunde alles, was ein moderner Open World-Titel braucht - eine motivierende Handlung, viele Nebenmissionen und eine große Spielwelt. Doch es hakt an der Steuerung, die Technik ist unter aller Kanone, der Sound ist abgesehen vom tollen Soundtrack bescheiden bis schlimmeres und die Grafik sowie die Modelle wären selbst auf der vorangegangenen Konsolengeneration veraltet.
Der Spagat des Spiels zwischen miserablem Machwerk und kleiner Videospieloffenbarung mochte auch nicht wirklich gelingen, weswegen 2012 der Guinness-Rekord für das "Meist polarisierende Survival-Horror-Spiel aller Zeiten" eingeheimst wurde. Die Wertungsskala schwankte nämlich zwischen erbärmlichen 20 und grandiosen 100.
Habt ihr bereits einmal einen Blick auf Deadly Premonition gewagt? Was würdet ihr sagen, seid ihr eher im oberen Wertungsbereich oder ist das Spiel eurer Ansicht nach Grütze hoch drei?
Die Grafik von Deadly Premonition ist grausig und war es auch damals schon. Aber ich fand es durchaus interessant. Als Kult würde ich es nun nicht gerade bezeichnen, aber es ist durchaus ein Titel, von dem man mal gehört haben sollte. Immerhin gab es zuvor keine Survival-Horror-Spiele mit Open World. Mittlerweile wurden ja auch einige überarbeitete Versionen veröffentlicht, durchaus möglich, dass das Spiel jetzt insgesamt mehr Laune macht, vielleicht versuche ich mich da irgendwann noch dran.
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