DDR Rentensystem - war es sozial?
Das damalige DDR Rentensystem kann man nicht direkt mit dem jetzigen System vergleichen, denn man zahlte ja nicht direkt in die damalige Sozialversicherung ein. Allerdings bekam jeder Bürger nach Bedarf seine Rente wegen Behinderung und auch seine Altersrente. Die Arbeitsjahre spielten nicht so direkt eine Rolle als in der heutigen Zeit. Trotzdem fanden einige Menschen das Rentensystem der DDR als ungerecht. Gibt es dafür auch konkrete Beispiele? Wer kennt vielleicht noch den direkten Werdegang darüber? Konnten die Menschen mit der Rente besser leben als jetzt?
Wenn ich richtig informiert bin, lag die Ostrente 1989 bei 400 DDR-Mark und der Lohn eines Arbeiters bei 1.000 DDR-Mark. So hoch war damals schon die Rente im Westen in DM. Davon konnte man sich recht wenig leisten und Altersarmut wurde in der DDR totgeschwiegen. Deshalb war die Zustimmung zum Anschluss an die BRD auch so hoch. Wegen höheren Renten haben auch viele Russen auf der Krim für den Anschluss an Russland gestimmt.
An jedes Detail des DDR Rentensystems kann ich mich nun auch nicht mehr erinnern, aber es war schon ziemlich mager. Direkt als unsozial würde ich es aber dennoch nicht bezeichnen wollen, denn ich weiß noch, dass z.B. Rentner einen prinzipiellen Kündigungsschutz in Bezug auf ihre Wohnung hatten. Frauen hatten sich in Bezug auf Kinder auch etwas besser gestellt, weil da kamen je nach Kinderzahl auch nochmal paar Anrechnungsjahre auf die Rente hinzu.
Klar war die Rente mit 400 bis vielleicht mal 500 Mark nicht allzu üppig, aber davon hatte man eine nur geringe Miete zu zahlen und wenn man etwas Glück hatte, dann betrug diese mal so um die 30 bis 40 Mark. Man hatte auch die Möglichkeit die Altersrente durch eine freiwillige Zusatzrente aufzubessern. Dafür musste man während seiner aktiven Arbeit eben Zusatzbeiträge leisten, aber das waren nur paar Mark und hat sich dann aber schon ausgezahlt. Natürlich konnte man keine großen Sprünge machen, aber man konnte schon überleben.
Juri1877 hat geschrieben:Wenn ich richtig informiert bin, lag die Ostrente 1989 bei 400 DDR-Mark und der Lohn eines Arbeiters bei 1.000 DDR-Mark. So hoch war damals schon die Rente im Westen in DM.
Na das ist ja mal ein super Vergleich. DDR-Gehälter mit BRD-Renten zu vergleichen. Ich glaube kaum, dass der BRD-Arbeiter eine Wohnung für 40 oder 50 Ostmark mieten konnte. Beim Umrechnungskurs von 1 zu 8, hätte er dann ja für 5-6 DM eine Wohnung beziehen können.
Da macht es ja mehr Sinn die Rente mit dem Lohn ins Verhältnis zu setzen. Und da muss man dann feststellen, dass eine Niveau von gut 40 Prozent ja schon fast dem heutige Verhältnis entspricht. Zudem konnte man durch eine Zusatzrente sein Rentenniveau aufstocken. Das lieferte dann für viele eine gute Rente und sorgte auch bei dem ein oder anderen Nachwenderentner für gute "Westrenten". Die BRD hat dafür ja ewig gebraucht um diese Säule mit Neuerfindung der Riesterrente wieder zu entdecken.
Von daher glaube ich unterscheiden sich die Systeme ja nicht wirklich grundlegend. Inwiefern die Finanzierung besser oder anders war, weiß ich allerdings nicht. Da müsste man doch nochmal detaillierter schauen, was die Nachhaltigkeit angeht.
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