Datenschutz und Adressauskunft durch Einwohnermeldeamt

Ich wundere mich schon seit Jahren darüber, dass man beim Einwohnermeldeamt so einfach gegen ein paar Euro eine Adresse bekommen kann. In den heutigen Internetzeiten wundere ich mich noch mehr. Gerade in den sozialen Netzwerken ist es ja so, dass man sich oft mit dem richtigen Namen anmeldet und da ist ja dann für jeden leicht herauszubekommen, wo derjenige genau wohnt.

Datenschutz ist da ja nicht gegeben und dass, obwohl immer wieder über Datenschutz gesprochen wird. Man will keine Telefonnummer weiter geben wegen Datenschutz und dann bekommt man die komplette Adresse eines Menschen heraus, den man vielleicht überhaupt nicht kennt. Das sind doch gute Voraussetzungen für Einbrecher, die einfach nur schauen, wenn jemand in Urlaub ist.

Sicher kann man da sagen, dass man selber Schuld ist, wenn man das postet. Aber dennoch finde ich es schon krass, dass man eine Adresse so leicht heraus bekommt oder ist es doch nicht so leicht? Was muss man genau machen, dass man eine Adresse heraus bekommt? Muss man einen Grund angeben, warum man eine Adresse braucht? Wird dieser Grund irgendwie nachgeprüft?

Ich meine, wenn ich jetzt eine Adresse heraus bekommen will und angebe, dass ich ein Klassentreffen organisiere, wird dann nachgeprüft, ob man in die gleiche Schule gegangen ist? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Bitte nagle mich jetzt nicht auf diese Informationen fest, soweit ich das mitbekommen habe und es noch nicht vollständig aus meinem Gedächtnis verschwunden ist, kannst du der Weitergabe der Daten nur an Unternehmen widersprechen, wenn du verhindern willst das z.B. ich (nachdem ich einen kleinen Obolus als Verwaltungsaufwand gezahlt habe) deinen Wohnort mitgeteilt bekomme, musst du eine besonders schützenswerte Person sein.

Z.B. wird dir niemand den genauen Wohnort eines Ministers oder Ministerin mitteilen, allgemein Personen des öffentlichen Lebens dürften so einen Sperrvermerk haben. Und es gibt natürlich eine Organisation die zu jederzeit deine Daten mitgeteilt bekommt... die GEZ.

Eine Datensperre kann man nur beantragen und muss sie begründen können. Wobei dann immer noch diverse Institutionen, wie Krankenkassen und auch Gerichte eine Auskunft bekommen werden. Das ist die eine Möglichkeit, um erst mal seine Daten zu schützen. Was dagegen die eigene, wenn auch manchmal unbewusste, Weitergabe angeht, so ist wohl jeder Mensch selbst dafür verantwortlich.

Wer zum Beispiel auf Facebook keinen Wohnort eingibt oder eben die Einstellungen entsprechend wählt, gibt eben auch nichts über sich preis, was fremde Leute auf dumme Gedanken bringen kann. Und selbst wenn der Wohnort bekannt ist, grenzt es aus meiner Sicht schon an Dummheit, wenn man dann noch groß mitteilt, dass wann man nicht zu Hause ist.

Es ist nun mal so. So weit ich weiß kostet diese Information aber auch etwas und so kann man nur hoffen, dass bestimmte Menschen kein Geld dafür ausgeben wollen. Wobei ich auch finde, dass man immer weniger geschützt wird. Wenn man selber seinen Wohnort preisgibt ist man in gewisser Weise natürlich auch Schuld, aber man muss ja auch nicht immer nur von schlimmen Menschen ausgehen.

Jeder der am Amt einen gewissen Betrag bezahlt, kann deine Adresse erhalten. Es sei denn du lässt sie speziell schützen, durch den sogenannten Sperrvermerk. Das kostet einiges an Zeit und Geld, denn dabei musst du genau sagen warum du das willst. Ein weiteres Problem besteht darin wenn du den Wohnort wechselst, dann muss du diesen Sperrvermerk erneut beantragen und wieder Zeit und Geld investieren.

Leute die in sozialen Netzwerken groß und breit posten, dass sie nicht zuhause sind gehen so oder so ein großes Risiko ein. Wenn dann auch noch in irgendeiner weise zu erkennen ist wo diese Leute wohnen, bringt auch ein Sperrvermerk nichts mehr. Dann ist es die eigene Schuld, wenn in die Wohnung eingedrungen wird.