Das Trinkverhalten der Kinder kontrollieren?
Ich war gestern bei meiner Schwägerin zu Besuch, wobei irgendwann auch die ältere Tochter (13) nach der Schule nach Hause kam und sich zu uns an den Tisch setzte und etwas aß. Mir fiel dabei auf, dass meine Schwägerin das Trinkverhalten ihrer Tochter ziemlich kontrollierte - ein Verhalten das ich von meinen Eltern überhaupt nicht kenne. Ich wurde da immer komplett in Ruhe gelassen.
Meine Schwägerin kritisierte jedoch, dass ihre Tochter zu wenig trinken würde (während der Schulzeit überhaupt nichts) und dass sie schon am Vortag kaum etwas getrunken hätte. Sie gab dann entsprechende Instruktionen, dass das Mädchen ein großes Glas Wasser trinken soll und auch viel Milch, was das Mädchen nur widerwillig getan hat.
Ich kann ja verstehen, dass man sich als Mutter schon Sorgen macht, wenn das Kind zu wenig trinkt. Schließlich kann das auch zu Kopfschmerzen und anderen Beschwerden führen. Aber "Befehle" bringen da meiner Ansicht nach nichts, wenn die Getränke nicht schmecken.
So war mehr als deutlich, dass meine Nichte keine warme Milch mag (sie aber kalte Milch nicht trinken darf) und Wasser mag sie vom Geschmack her auch überhaupt nicht. Da meine Schwägerin aber sehr ernährungsbewusst ist, toleriert sie auch keine ungesunden Getränke mit zu viel Zucker. Inwiefern würdet ihr das Trinkverhalten eurer Kinder kontrollieren?
Ich habe als Kind und Teenager auch verdammt wenig getrunken und letztendlich ist das nichts, was dem Körper wirklich gut tut. Das hat man auch gemerkt, da ich immer recht viele Kopfschmerzen hatte. Meine Eltern haben sich aber nicht dafür interessiert, was ich trinke.
Ich denke schon, dass ich bei meinem Sohn darauf achten werde. Wenn er dann eher etwas mit Geschmack trinkt, gibt es eben Tee, aber ich denke schon, dass man das nicht völlig ignorieren sollte und schon ein bisschen dahinter her sein sollte, auch wenn es nicht unter Druck passieren sollte.
Aber wenn man nebenbei etwas ins Zimmer bringt und dann das Kind bittet das nach und nach zu trinken, sehe ich da auch keinen Druck und man kann so kontrollieren, wie viel getrunken wird.
Eine Klassenkameradin aus der Realschule bekam einen Nierenschaden, weil sie wenig getrunken hat, also am Tag vielleicht ein oder zwei Kakaopäckchen, was deutlich zu wenig ist. Deswegen finde ich es schon wichtig, dass man da als Elternteil ein wenig hinterher ist. Meine Klassenkameradin war sogar öfters mal im Krankenhaus oder beim Arzt, obwohl ich nicht weiß, ob es an ihrem Trinkverhalten lag.
Kontrollieren ist aber so ein negatives Wort, irgendwie. Ich kann mich damit nicht so ganz anfreunden, wenn ich ehrlich bin.
soulofsorrow hat geschrieben:Kontrollieren ist aber so ein negatives Wort, irgendwie. Ich kann mich damit nicht so ganz anfreunden, wenn ich ehrlich bin.
Ich finde das Wort in diesem Kontext auch unpassend. Ich finde, dass das zu sehr nach militärischem Drill und nach Dauer-Überwachung klingt. Ich wusste aber nicht, wie ich das sonst ausdrücken sollte was ich meine.
So finde ich es auch komisch zu sagen, dass man seinem Kind "befiehlt" mehr zu trinken und habe stattdessen geschrieben, dass das Kind entsprechende Instruktionen bekommen hat. Ich finde das klingt nicht ganz so krass.
Ich möchte noch nicht einmal abstreiten, dass das Wort "kontrollieren" von dir falsch gewählt wurde, es kann ja wirklich so sein. Da müssten die Eltern oder die Mutter aber das eigene Verhalten reflektieren, wenn Außenstehende es schon als Kontrolle bezeichnen würden.
Ich finde es schon wichtig, dass die Eltern auch darauf schauen, dass das Kind genug trinkt, weil ich selber weiß, wie unwohl man sich fühlt, wenn man nicht genug trinkt. Und da es auch zu ernsteren Problemen führen kann, wenn man nicht genug trinkt, finde ich es wichtig, dass man darauf achtet.
Allerdings sollte man schon auch ein wenig nach den Wünschen der Kinder gehen, auch wenn das nun nicht heißen soll, dass das Kind nur Limonade trinken darf, wenn es das möchte. Aber wenn es die Getränke einfach nicht mag, die die Mutter vorsieht, dann muss man sich vielleicht mal zusammensetzen und auf etwas anderes einigen. Dann trinkt das Kind vielleicht auch schon automatisch mehr und die Kontrolle ist dann überflüssig.
Klar ist es wichtig, genug zu trinken, aber bei einem Kind, das schon im Teenageralter ist, stößt man wahrscheinlich nur auf taube Ohren, wenn man das Thema zu oft anspricht und allzu genaue Vorgaben macht. Sicherlich ist es auf hilfreich, was anderes als Wasser zu erlauben, denn mit Wasser alleine tun sich viele Menschen schwer, auf die empfohlenen 2 Liter am Tag zu kommen. Es muss ja nicht gleich Cola sein, aber Saftschorle wäre wohl kein Weltuntergang.
Mein Sohn (7) trinkt im Winter auch oft recht wenig. Seine Schultrinkflasche ist mittags immer fast noch genauso voll, wie ich sie morgens aufgefüllt habe, aber Hinweise darauf, doch mehr zu trinken, helfen meistens auch nicht. Wenn ich im zum Essen etwas hinstelle, wird das zwar meistens getrunken, aber zwischendurch hat er jetzt wohl einfach keinen Durst und zu häufige Hinweise führen auch nur zu genervten Reaktionen, also kann ich viel mehr wohl auch nicht machen.
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