Das Leben nach dem Tod, Wirklichkeit?
Ich habe einen Bericht gelesen, in dem es um eine Frau ging, der nach einem Herzinfarkt für 27 Minuten das Herz aufgehört hat zu schlagen. Für diese 27 Minuten war diese Frau also nun klinisch tot. Dank ihres Mannes, und der Ersthelfer, die kurz danach vor Ort waren, konnte diese Frau nach einigen Versuchen, wieder ins Leben zurückgeholt werden. Als diese Frau wieder zu sich kam, forderte sie wohl gleich etwas zu schreiben. Sie konnte nicht rede weil ihr ja immer noch der Tubus zur Beatmung im Hals steckte. Als sie dann Stift und Papier zur Hand hatte, schrieb sie die Worte "It´s real" zu deutsch "es ist wahr" auf das Papier.
Diese Frau berichtet davon, dass sie das Jenseits gesehen habe. Sie habe Jesus gesehen, der in einem hell gelben Licht erstrahlte. Sie hat um etwas zu schreiben gebeten, um das erlebte sofort festhalten zu können, um sofort mitzuteilen, was sie gesehen hat. So hat sie den Himmel gesehen und für sie steht nun unumstößlich fest, dass es den Himmel gibt.
Nun bin ich dann doch eher Realist aber auch bekennender Atheist und kann mich daher mit dieser Aussage der Frau überhaupt nicht anfreunden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nach dem Tod sowas wie einen Himmel oder eine Hölle geben soll. Genauso fällt es mir auch schwer, an ein überirdisches Wesen zu glauben, dass alles erschaffen haben soll.
Was ich allerdings doch für möglich halte, ist das die Seele eines Menschen etwas ist, was man nicht so leicht erklären kann. Ich denke auch, dass sich die Seele nicht einfach in Luft auflöst, sondern vielleicht sowas wie eine andere Bewusstseins-Ebene erreicht. Ja es kann sein, dass es dann doch etwas ähnliches ist. Aber ich glaube auch, dass man sich doch eher an etwas glaubt und daran festhält, weil man sich als Mensch nicht einfach damit abfinden kann, dass man dann einfach weg ist. Man hat wohl mal nachweisen können, dass im Moment des Todes, die Neuronen im Hirn sowas wie ein letztes Feuerwerk abfachen, was meiner Meinung dazu führt, dass Menschen die diese nah tot Erfahrung machen, einfach nur das abfeuern der Neuronen sehen.
Habt ihr da schon mal was ähnliches gehört, oder kennt ihr sogar Menschen, die das schon mal erlebt haben?
Meine Schwiegermutter hatte in diesem Jahr einen schweren Herzinfarkt und war auch für einige Zeit tot, wobei sie schnell Hilfe bekam, aber es wurde die ganze Nacht um ihr Leben gekämpft, weil sie ständig wieder geholt werden musste. Sie hat danach richtig geweint und ist nach der Reha erstmal in ein richtiges Tief gefallen, nicht wegen der Krankheit, sondern weil nichts danach kam. Sie hatte keine solche Erfahrung und hat fest an ein Leben nach dem Tod geglaubt oder das irgendetwas danach ist, aber es war nichts, sie hat auch nichts mitbekommen, da war einfach gar nichts.
Ich bin da sehr realistisch und glaube nicht, dass irgendetwas nach dem Tod kommt. Wobei ich es ebenfalls in diesem Jahr gedanklich sehr schön gefunden habe, dass meine Großeltern nun auf irgendeine Art und Weise nun im Tod wieder vereint sind, aber ich mache mir da keine Hoffnungen dass man sich wieder sieht oder so etwas, das halte ich für unrealistisch.
Ich bin Christ. Aber dennoch glaube ich nicht an alles, was die Kirche sagt und was wortwörtlich in der Bibel steht. Ich glaube daran, dass alles, was in der Bibel steht irgendwie sinnbildlich ist. Das Leben nach dem Tod ist demnach einfach der Glauben daran, dass einem alle Sünden vergeben werden und man praktisch in Ruhe sterben kann. Für mich ist ein Leben nach dem Tod nicht möglich. Wie soll denn das Leben ausschauen? Der Körper ist tot. Dieser wird verbrannt oder den Würmern zum Fraß in eine Kiste gelegt. Es kann sich da also nur um die ach so umschriebene Seele handeln. Aber was ist und wie definiert man die "Seele"?
Man liest immer mal wieder über Menschen, die angeblich ein Licht gesehen haben und sich dem Licht hingezogen fühlten. Kann es nicht einfach sein, dass das Gehirn langsam nachgibt? Wenn ich mir den Kopf richtig feste stoße, sehe ich auch im ersten Moment Lichter. Das sind die berühmten Sternchen die man sieht. Bin ich deswegen dem Tod von der Schippe gesprungen? Nein, ganz bestimmt nicht. Für mich ist das einfach nur wie ein Traum, der erzählt wird. Der Körper lenkt von den Schmerzen ab, die man hat. Denn man ist ja noch nicht tot. Und er lenkt von der Wiederbelebung ab, die den Körper auch schlaucht.
Was ist daran jetzt so aufregend? 20 Prozent aller Patienten mit einem Herzstillstand berichten von einer Nahtoderfahrung. Und das sind nur die, die darüber reden. Insgesamt erleben vier bis sieben Prozent der Bevölkerung so etwas.
Wobei es drei Varianten gibt. Die einen sehen helles Licht, vielleicht den "Himmel" der jeweiligen Kultur oder verstorbene Verwandte und fühlen unermessliche Liebe. Die nächsten sehen die Hölle ihrer Kultur und/oder Nichts und leiden unter extremer Angst. Und die dritten sehen sich selbst von oben.
Mit irgendeinem Gott hat es jedenfalls nichts zu tun. Denn sonst gäbe es jeden Gott der Menschheitsgeschichte. Was wir dann sehen, das hängt von unserer kulturellen Prägung und unserer Lebenserfahrung ab. In der Antike nannte man das Phänomen "Reise in die Unterwelt". Die Betroffenen sahen, wie Menschen ihr Schicksal wählten, aus dem Fluss des Vergessens tranken und dann ohne das Wissen um ihr gewähltes Schicksal wiedergeboren wurden. So erklärte man sich halt das Jenseits damals.
Und im Mittelalter lasen Engel aus dem Buch des Lebens gute Taten und Verfehlungen vor. War halt wichtig damals nach dem Tod. Während viele "normale" Menschen, die es plötzlich erwischt, nicht mehr zurück wollen, weil es so schön ist, kommen Selbstmörder und Drogenkonsumenten zum Schluss, dass der Tod keine Lösung sei. Und mit DMT schafft jeder eine solche Erfahrung.
Ich denke, dass das nur jemand beurteilen kann, der eben gestorben ist. Da noch keiner zurückgekommen ist, ist das sicherlich schwierig zu sagen. Ich glaube schon daran, dass sie Seele nach dem Tod an einen friedvollen Ort geht und man sicherlich auch liebe verstorbene Menschen wieder sieht. Mich beruhigt diese Vorstellung etwas und nimmt auch etwas die Angst vor dem Sterben. Was aber nun wirklich danach kommt, wird keiner sagen können. Vielleicht reichen die Nahtoderfahrungen auch nicht unbedingt aus, um da eben klare Rückschlüsse zu ziehen.
Kodi hat geschrieben:Für diese 27 Minuten war diese Frau also nun klinisch tot.
Die christliche Propaganda könnte sich wenigstens ein bisschen mehr Mühe geben mit ihren Geschichten. Nach 5 Minuten ohne Sauerstoff kommt es zu irreparablem Schäden am Gehirn, nach spätestens 10 Minuten bist du tot. Selbst wenn eine Reanimation gelingt, das Herz also wieder zum schlagen gebracht werden kann, wärst du immer noch klinisch tot, weil keine Gehirnfunktionen mehr messbar wären. Lernt man eigentlich im Erste Hilfe Kurs.
Und selbst wenn wir bei deiner Geschichte davon ausgehen, dass die Sauerstoffzufuhr durch das schnelle Eingreifen der Ersthelfer nicht die ganze Zeit unterbrochen war und diese 27 Minuten einfach nur eine maßlose Übertreibung sind damit das Ganze dramatischer wirkt - zeig mir bitte einen Patienten, der nach so einer Aktion in der Lage ist zu schreiben.
Ein Freund hat mal gemeint, dass eine der Sachen, die jede Krankenhausserie falsch macht, die Reaktion von Patienten auf eine Reanimation sei. Normal ist wohl, dass Patienten danach lange bewusstlos sind und sich nur langsam erholen. Aber das ist fürs Fernsehen halt zu unspektakulär und für die christlichen Propaganda wohl auch.
Ich kann mit der Angst vor Nichtexistenz so gar nichts anfangen und verstehe auch nicht, warum Leute sich da an irgendeine Geschichte klammern müssen zur Beruhigung. Ich habe vor meiner Geburt doch sehr sehr lange nicht existiert und es hat mir nicht das geringste ausgemacht. Wäre deshalb interessant zu wissen, was ich in so einer Situation sehen würde, aber für Experimente ist mir mein Gehirn dann doch zu Schade.
Mein Partner wurde über zwei Stunden reanimiert. Er hatte keinerlei Lichter gesehen oder sonstige übernatürliche Erfahrungen gemacht, obwohl es schon als Wunder angesehen werden kann, dass er überlebt hat. Erst Jahre danach hat er Jesus getroffen, aber da er durch die Reanimation Hirnschäden erlitten hat weiß man auch immer nicht was bei ihm nun stimmt oder nicht. Ich halte es dennoch für gut möglich, dass er diese Begegnungen tatsächlich hatte. So der so glaube ich aber daran, dass das Leben nach dem Tod weiter geht.
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