Das Gefühl, wenn man ein Krankenhaus betritt
Ich selbst bin Krankenschwester und arbeite in einem Krankenhaus. Dementsprechend habe ich mich noch nie unwohl gefühlt, wenn ich ein Krankenhaus betreten habe. Im Gegenteil - wenn ich in mein eigenes Klinikum komme, dann fühle ich mich nicht unwohl, sondern eher in gewisser Weise zu Hause.
Auch, als ich noch nicht dort gearbeitet habe, sondern nur ab und zu meine Mutter besuchen war, die dort arbeitet oder eventuell auch selbst mal dort gelegen habe, habe ich mich nie unwohl gefühlt oder das typische "Krankenhausgefühl" gehabt, was viele Leute immer beschreiben, sobald sie ein Klinikum betreten. Viele Leute fühlen sich unwohl, sobald sie die Türen durchschritten haben und den typischen Geruch einatmen.
Mich würde interessieren, was ihr für ein Gefühl habt, wenn ihr ein Krankenhaus betretet. Fühlt ihr euch wohl, wenn ihr durch die Türen geht oder verspürt ihr dann auch ein Gefühl der Beklemmung? Bei den Leuten, die sich im Krankenhaus wohlfühlen, würde mich vor allem noch interessieren, ob ihr auch dort arbeitet oder vielleicht mal gearbeitet habt. Auch, ob ihr euch vielleicht unwohl fühlt und sagen könnt, wodran es liegt, würde mich interessieren.
Für mich macht es einen absoluten Unterschied, in welcher Funktion ich ein Klinikum betrete. Ich bin ja selber im medizinischen Bereich berufstätig und kenne daher das von dir beschriebene „Heimatgefühl“, wenn ich meine eigene Arbeitsstelle aufsuche oder in das Krankenhaus komme, wo ich ausgebildet wurde. Auch, wenn ich nur aus organisatorischen Gründen oder kurzen Anliegen heraus in ein Krankenhaus muss, also beispielsweise zum Impfen oder zum Blutspenden, stellt sich bei mir kein negatives Grundgefühl ein, weil ich das als etwas ganz gewöhnliches und alltägliches ansehe.
Allerdings erinnere ich mich noch sehr gut an den Besuch eines Angehörigen meines Freundes, der im Sterben lag, in einem mir unbekannten Klinikum. Schon an der Pforte wurde mir mulmig, und irgendwie fühlte sich alles sehr distanziert und klinisch und fast schon surreal an. Den Geruch und die Luft insgesamt habe ich als sehr bedrückend empfunden, und je länger wir da waren, desto mehr wurde mir regelrecht übel davon. Normalerweise macht mir sowas nichts aus, und ich habe in meiner Ausbildung öfter sehr kranke ältere Menschen gesehen, aber vermutlich hat die persönliche emotionale Bindung die Situation für mich in diesem Fall so schwer erträglich gemacht.
Es kommt für mich absolut darauf an, was man da macht, beziehungsweise wen man besucht. So gab es Menschen, die ich da besucht habe, denen es wieder besser ging oder zumindest wusste ich, dass ihnen geholfen wurde und das machte mir immer ein positives Grundgefühl. Ich hatte eigentlich nur ein Mal bisher so ein richtig schlechtes Gefühl. Da ging es um den Opa meines Mannes. Da hieß es man solle sich doch verabschieden, weil das wohl nichts mehr werden würde, letztendlich kam er dann in ein anderes Krankenhaus und auch da stand es auf der Kippe, aber es wurde wieder und so hatte er noch ein paar Jahre.
Das war für mich aber sehr bedrückend. Zum einen war ich schwanger und hatte Angst mein Baby zu gefährden und zum anderen habe ich da meinen Mann und seine Familie gesehen und konnte einfach nichts tun, nicht helfen. Das ist ja immer sehr beklemmend. Ich war danach aber noch mal auf der Station und da ging es wieder, denn da habe ich einen normalen Besuch gemacht und wusste auch, dass die Person nicht in Lebensgefahr ist.
Vermeintlich unangenehme Gerüche machen mir nichts aus, damit verbinde ich auch eher gute Dinge als schlechte, wenn man das auf Desinfektionsmittel bezieht und ansonsten ist es ja auch so, dass den Menschen geholfen wird und das sollte man sich dann vor Augen führen.
Im Prinzip macht es für mich keinen Unterschied ob ich nun in eine Arztpraxis oder in ein Krankenhaus komme. Aber im Moment ist die Situation schon komisch und die Atmosphäre auch. Fieberkontrolle, Terminkontrolle, Maskenwechsel und neben mir eine Person, die mit dem anderen Türsteher diskutiert, weil sie nicht einsehen will, dass die Zahl der Besucher begrenzt ist.
Wenn man dann endlich drinnen ist wird man erst mal von einem Spender mit Desinfektionsmittel gestoppt, der mitten im Weg steht und diversen Schildern mit Corona Informationen. Und es ist total leer im Foyer, man begegnet kaum jemandem, wo früher immer reger Betrieb herrscht. Es hat mich nie gestört für einen Untersuchungstermin ins Krankenhaus gehen zu müssen, aber im Moment empfinde ich das tatsächlich als unangenehm.
Im Grunde habe ich immer ein beschleichendes Gefühl, wenn ich zu Testergebnissen und Blutwerten etc. zur Arztpraxis gehe. Das ist immer so eine Sache, hoffentlich nichts schlimmes. Denn ich bin den neusten Erkenntnissen gegenüber dann natürlich machtlos und muss mich bis auf mit zwei oder drei Meinungen den Ergebnissen geschlagen geben, die vielleicht wie ein Schlag ins Gesicht sein können.
Während ich Krankenhäuser sehr ungern betrete. Sie sind für mich sowieso aus eigenen ständigen Aufenthalten im Jahr 2012 eine schwere Angelegenheit. Schmerzen verbinde ich damit, manchmal auch eine unsanfte Behandlungsweise, ein Fehler hier sowie dort oder eine Fehldiagnose, die dazu führte, dass ich längere Zeit nicht laufen konnte. Ich bin da also sehr gebrandmarkt.
Eine andere Geschichte ist natürlich, dass ich sehr häufig ins Krankenhaus musste, um Leute im Sterben zu besuchen. Dieses Gefühl, dass jeden Tag der letzte Tag sein kann oder die Leute im Leidenszustand zu sehen sowie dahin vegetieren brandmarkt mich in jedem Fall. Ich habe das bis heute nicht vergessen. Das sind natürlich alles Gefühle, die wirklich für einen Krankenhausbesuch kontraproduktiv sind.
Das heißt eigentlich, dass ich es immer unangenehm finde, wenn ich irgendwelche Ärzte besuchen muss und Krankenhäuser. Da habe ich nie so ein ausgezeichnetes Gefühl, sodass ich es schon gerne vermeide. Es ist immer ein wenig Angst mit dabei und das Gefühl, dass heute vielleicht schlechte Neuigkeiten auf einen zukommen könnten.
Ich fühle mich in Krankenhäusern total unwohl. Das Unwohlsein bekomme ich auch, wenn ich als Besucher ein Krankenhaus betrete, um jemanden zu besuchen. Den Geruch und die sterile Atmosphäre lösen bei mir das Gefühl aus möglichst rasch das Krankenhaus wieder verlassen zu können. Ich bewundere ÄrztInnen und Pflegende für ihre Arbeit. Ich selbst könnte nicht in einem Spital arbeiten.
Ich bin selbst Krankenschwester gewesen und habe ganz gemischte Gefühle, wenn ich ein Krankenhaus betrete. Damals, als ich zum Dienst hin bin, hatte es etwas Vertrautes. Es hat sich auch immer irgendwie gut angefühlt, auf der Seite des Bettes zu stehen und nicht Patient oder Angehöriger zu sein, sondern die Person, die sich kümmert und vor allem wieder nach Hause gehen zu dürfen und nicht da bleiben zu müssen.
Später habe ich dann als Angehöriger des Öfteren ein Krankenhaus besuchen müssen. Auch das Krankenhaus, in dem ich vorher ein- und ausgegangen bin. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon nicht mehr da gearbeitet. Im Prinzip war ich mindestens einmal wöchentlich da, eher öfter und es war eine schlimme Zeit, vor allem für die Personen, die ich da besucht habe. Für und als Angehörige war es auch nicht schön, weil wir im Prinzip mit jedem Besuch nicht wussten, was auf uns zukommt und wie es demjenigen geht.
Ich habe mich oft gewundert, wie meine Kollegen so arbeiten. Klar, der Personalmangel erschwert vieles, aber man hat als Krankenschwester eben ein Blick für gewisse Dinge und vieles hat mir so gar nicht gefallen. Auch, wie mit meiner Familie umgegangen wurde. Beschweren ist immer schwierig, gerade dann, wenn die Person längerfristig im Krankenhaus bleiben muss. Einige Dinge haben wir daher selber gemacht, weil wir wussten, dass es dann einfach ordentlich und steril war.
Die Atmosphäre im Krankenhaus hat mir wirklich nicht gefallen. Ich habe schlechte Erinnerungen und hoffe selbst immer, dass ich nie als Patient ins Krankenhaus muss. Die Schwestern und Pfleger sind gestresst, die Ärzte grundsätzlich unfreundlich oder nicht zu sprechen. Zum Glück musste ich erst zwei Mal ins Krankenhaus und auch da empfand ich die Behandlung als unterirrdisch.
Das letzte Krankenhaus wo ich im Juni letzten Jahres drin war, hab ich nicht mit meinen eigenen Füßen betreten, sondern wurde rein gerollt aufgrund von einem Schlaganfall zu Hause. Beim rein rollen ins Krankenhaus kam mir nur der Gedanke, was will man eigentlich hier? Man hatte innerlich gar keine Lust da rein zu müssen, auch war das irgendwie peinlich eingeliefert zu werden auch wenn man irgendwo weiß, dass es notwendig ist bedeutet das in dem Moment erstmal, wie in ein Loch zu fallen.
Wenn es um den Besuch von anderen Menschen geht und ich ein Krankenhaus betreten müsste, stört mich eigentlich nicht das reingehen da man sich ja auf den Menschen freut den man besucht. Schlimmer und schwerer ist es, nach dem Besuch das Krankenhaus zu verlassen und denjenigen irgendwo in sein Zimmer zurückzulassen ohne zu wissen, in welchen Zustand dieser sich beim nächsten Besuch befindet. Krankenhäuser müssen nichts Schlimmes sein, sie sind die Institution die einen oft eine zweite Chance im Leben gibt, das bisherige Leben und die eigene Zukunft noch mal zu überdenken und an sich positiv zu arbeiten, auf welcher Art und Weise auch immer.
Ich habe auch schon mehrmals ein Krankenhaus besucht, sei es für mich selbst oder um Freunde und Familienmitglieder zu besuchen. Ich muss zugeben, dass ich jedes Mal ein wenig nervös bin, wenn ich die Türen des Krankenhauses durchschreite. Der Geruch, die Atmosphäre und die Tatsache, dass ich hierhergekommen bin, weil es mir oder jemand anderem nicht gut geht, lassen mich ein unangenehmes Gefühl spüren.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich schnell daran gewöhne und nach einiger Zeit fühle ich mich normalerweise recht wohl in einem Krankenhaus. Wenn ich Freunde oder Familienmitglieder besuche, freue ich mich darauf, sie zu sehen und zu wissen, dass sie hier die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten. Ich fühle mich dann eher erleichtert und zuversichtlich als unwohl.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es anders ist, wenn man selbst in einem Krankenhaus arbeitet. Da ist man schließlich jeden Tag dort und muss sich wahrscheinlich daran gewöhnen, dass man in einem Umfeld arbeitet, das normalerweise mit Krankheit und Leiden in Verbindung gebracht wird. Aber ich denke, dass man als medizinisches Personal auch eine gewisse Berufung hat, Menschen zu helfen und ihnen das Leben zu erleichtern, und das kann sicherlich ein gutes Gefühl geben.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1043mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3003mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1853mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1346mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?