Das Badezimmer als ein Statussymbol verstehen?

Im Fernsehen kam letztens eine Doku über das Wohnen früher und heute. Früher hatte man eine Wanne im Wohnraum oder nur ein ganz kleines Badezimmer. Und heute ist das Badezimmer ein wichtiger Bestandteil des Wohnung und Wohnungen die Gemeinschaftsbäder haben oder wo das Bad im Keller ist, werden nur ungern gemietet und verbleiben in der Regel für Studenten oder Menschen mit geringem Einkommen.

Gewundert hat mich aber die Aussage, dass das Badezimmer in unserer heutigen Gesellschaft ein Statussymbol sei. Die Menschen würden viel Geld in das Badezimmer und dessen Einrichtung investieren und damit auch gerne angeben. Viele Menschen bauen ihre Badezimmer zu einer richtigen Wellness-Oase um und zeigen das auch gerne.

Ich finde das übertrieben und denke nicht, dass mein Badezimmer als Statussymbol herhalten muss. Wie ist das bei euch? Investiert ihr auch viel in euer Bade und zeigt es gerne? Oder ist es für euch nur ein zweckmäßiger Raum, der seinen Sinn erfüllen sollte?

Ein Badezimmer als Statussymbol zu sehen, finde ich auch übertrieben. Es spricht aber sicher nichts dagegen, ein schönes und gemütliches Badezimmer haben zu wollen. Man richtet es sich ja meistens mit etwas Dekoration ein, was eben Atmosphäre schafft.

Ich finde die Fliesen in unseren großem Badezimmer gewöhnungsbedürftig, weil diese eben älter sind. Allerdings sind sie recht hochwertig und daher haben wir uns damit arrangiert. Mittlerweile habe ich mich auch daran gewöhnt.

Trotzdem muss ich nicht jeden direkt ins Badezimmer führen.Auch haben wir eine Art Wellnessbereich auf dem Speicher mit Sauna und Whirlwanne. Dies benutzen wir bisher aber bar nicht und ich würde es auch keines Falls als Statussymbol bezeichnen.

Wenn man sich mal anschaut, was man alles mit seinem Bad machen kann und auch wie groß die Bäder in teureren Wohnungen und Häusern heutzutage sind dann macht diese Aussage für mich schon einen gewissen Sinn. Man kann wirklich sehr viel Geld für ein Badezimmer ausgeben.

Allerdings sind Statussymbole ja eigentlich etwas, das man her zeigt und das gesehen wird, und das ist bei Badezimmern ja nicht der Fall. Wenn man ein großes, schickes Badezimmer hat dann baut man da ja keine Toilette ein wie in einem kleinen Badezimmer in einer kleinen Wohnung. Also sieht der Gast in der Regel nur die Toilette und nicht das Badezimmer.

Es stimmt schon, dass man bei Badezimmern sehr viel Geld investieren kann. Das fängt an bei der Auswahl der Fliesen und geht weiter über die Möbel, die Badewanne oder Dusche und das Waschbecken und die Toilette je nachdem wie viel man davon renoviert und austauschen möchte.

Für mich wird ein Badezimmer aber nie ein Statussymbol sein. Ein Statussymbol ist für mich etwas, das man herumzeigt und mit dem man angibt. Das sind in erster Linie Immobilien, Autos oder Boote, vielleicht auch ein teures Pferd oder so, aber doch kein Badezimmer. Ich wüsste nicht, dass jemand mit Fotos von seinem Badezimmer herumläuft, diese überall herumzeigt und damit angibt.

Ich sehe ein Badezimmer nicht als ein Statussymbol, aber ich muss auch sagen, dass ich es verstehen kann, dass die Vermutung naheliegt, dass manche Menschen ihr Badezimmer als Statussymbol sehen, wenn ich mal sehe, was man alles im Badezimmer machen und bauen kann. Aber für mich ist es einfach ein Raum, in dem ich mich kurz aufhalte, wenn ich zur Toilette muss oder dusche oder so etwas in der Art. Aber es ist kein Ort, in dem ich mich besonders gerne oder lange aufhalten möchte.

Wenn man so viel Geld hat, dass man das Badezimmer als Wellnessoase ausbauen möchte, wird man in der Regel auch genug Geld haben, um auch andere Zimmer in der Wohnung schön einzurichten. Entweder man hält das Badezimmer ganz normal und durchschnittlich oder man hat sehr viel Geld und möchte das auch in die Wohnung investieren, indem man das Badezimmer, aber auch alle anderen Zimmer richtig schön herrichtet. Es macht ja keinen Sinn, dann nur in das Badezimmer zu investieren, während die anderen Zimmer nicht so schön hergerichtet werden.

Für mich ist ein Statussymbol nun auch etwas, was man gerne zeigen will und womit man angeben möchte. Ins Badezimmer kommen ja aber nicht so viele Menschen, so dass ich das eher als problematisch ansehe, das als Statussymbol anzusehen. Allerdings kann ich es schon verstehen, dass man das Badezimmer eben möglichst schön herrichten will.

Mir ist es auch wichtig, mich im Badezimmer wohl zu fühlen. Für mich ist das nicht nur ein Ort, in dem ich auf Toilette gehe, mir die Zähne putze und dusche, sondern auch ein Ort, an dem ich mich entspannen will und an dem ich mir etwa gönnen möchte. Ich mache Gesichtsmasken, bade, creme mich ein und lasse es mir einfach gut gehen. Von daher ist es mir wichtig, dass das Badezimmer auch einladend und schön aussieht.

Man kann schon viel in einem Badezimmer machen, damit es besonders hochwertig wirkt und man sich auch wohlfühlt. Man kann es ja zu einer Wellnessoase machen mit einer großen Badewanne, einer Sauna oder was auch immer. Außerdem kann man sehr hochwertige und teure Fließen besorgen.

Für mich ist ein Badezimmer dennoch kein Raum, den ich als Statussymbol bezeichnen würde. Es gibt immer Räume, bei denen man sehen kann, dass eine Person Geld hat, aber so ein Badezimmer ist für mich eigentlich nur ein Raum, der eben benutzt wird und wo man nun nicht extrem viel Geld verbauen muss. So lange bin ich ja auch nicht in diesem Raum.

Für mich ist das Badezimmer nichts was mich repräsentiert und was ich unbedingt herzeigen müsste, selbst wenn es aufwendiger und kostenspieliger gestaltet ist. Geschmäcker gehen bekanntlich auseinander, und der eine mag die normalen schlichten grauen oder grünen Fliesen halt nicht sondern lässt sich dort etwas anderes einbauen. Der eine mag eine Eckbadewanne, der andere einfach eine große und anderen ist das komplett egal.

In erster Linie muss das ganze seinen Zweck erfüllen und funktional sein, aber dabei darf es ruhig auch ansehnlich sein. Wenn es dann etwas mehr kostet, dann ist das halt so aber ich kaufe mir auch nicht jeder Woche eine neue Badewanne oder gestalte mein komplettes Badezimmer von der Toilettenschüssel über die Dusche bis zur Badewanne neu um. Wenn das einmal getätigt worden ist, dann hält das viele viele Jahre an und wird nicht mehr verändert und folglich macht es schon Sinn auf weitere Bedürfnisse die ggf. im Alter entstehen bereits bei der ersten Planung Rücksicht zu nehmen.

Denn ein enges Badezimmer geht einfach nicht wenn man hinterher mal auf einen Rollstuhl angewiesen ist, genauso ist eine normale Badewanne dann ein Hindernis und eine Dusche die nicht ebenerdig ist und ausreichend groß. Darauf würde ich schon achten und das kostet dann halt auch direkt mehr, wenn man nicht auf die Standarddinge zurück greift sondern das vorab investiert damit man hinterher nicht doppelt zahlt.

Entsprechend baue ich die Badezimmer in meinem neuen Haus gerade schon um, denn ich mag einfach eine große ebenerdige Dusche, denn dann kann man auch zu zweit Duschen ohne sich gegenseitig immer zu belästigen. Auch zwei Waschbecken finde ich einfach nur praktisch und eine große Badewanne. Bislang war alles "normal" in diesem Badezimmer, aber da ich das Haus für mich gekauft habe und dort auch im Alter noch wohnen möchte, lasse ich das jetzt bereits entsprechend ändern da ohnehin eine Renovierung und Sanierung notwendig gewesen wäre.