Darmtyp selbst bestimmen?

vom 02.03.2015, 14:37 Uhr

Bereits 2011 erfolgte die Klassifizierung in drei unterschiedliche Darmtypen, die ganz unabhängig davon sind, wo der Mensch herkommt, wie alter ist und ob er weiblich oder männlich ist. Insgesamt gibt es Bacteroides (wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen), Prevotella und Ruminococcus. Die drei Darmtypen sollen sich in ihrer Effizienz unterscheiden, unterschiedliche Nahrungsmittel verwerten zu können. So sollen Menschen mit dem Darmtyp Bacteriodes Fette und Kohlenstoffe besonders gut verstoffwechseln können und haben daher oft auch Übergewicht. Im Gegenzug dazu haben sie aber auch Bakterien die sie mit Biotin versorgen.

Der Darmtyp Prevotella stellt Vitamin B1 her und kommt besonders bei Menschen vor die sich vegetarisch ernähren, mitunter aber auch bei Fleischliebhabern. Bei Ruminococcus wird Häm produziert, was für die Herstellung von Blut wichtig ist. Dieser Darmtyp ist allerdings auch dafür bekannt, dass er pflanzliche Zellwände sehr effektiv verwerten kann, so dass auch viele Ballaststoffe und der vermeintlich kalorienarme Fitnesssalat zwischendurch zu einer reinen Kalorienbombe werden können.

Ein Test kostet im Moment aber noch an die 800 Euro und ist somit für den Normalverbraucher kaum erschwinglich. Hinzu kommt, dass die Darmtypen bislang eher wenig erforscht sind, so dass man mit der Bestimmung seines Typen wahrscheinlich nicht viel anfangen kann. Mich würde aber interessieren ob es möglich ist, seinen Darmtyp selbst zu bestimmen. Mit Gewissheit wird man das nicht sagen können, aber eine Tendenz sollte zu erkennen sein.

Kann man generell sagen, dass Menschen die schnell zunehmen zum Typ Bacteriodes gehören? Was ist mit Menschen die eher wenig bis gar nicht zunehmen? Wie kann man sie klassifizieren? Könnte man durch bewusstes weglassen bestimmter Lebensmittel feststellen, was der Körper am besten verwerten kann und so erkennen, zu welchem Darmtyp man gehören könnte? Würde euch das grundsätzlich interessieren oder eher weniger?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dass wir Menschen nun in absehbarer Zukunft eingeteilt werden in Menschen verschiedener Darmtypen, ist kaum verwunderlich. Mir persönlich ist es egal, zu welchem Typ ich angehöre. Aber für manche kranken Personen ist es bestimmt gut, es zu wissen. Hier könnte der Arzt vielleicht eine leichtere Diagnose finden. Aber vorher müssten noch genauere Unterscheidungen der einzelnen Darmtypen von den Wissenschaftlern erarbeitet werden.

Die Symbiose von Mensch und Darmbakterien ist eigentlich sehr interessant. Aber es ist nicht einfach herauszufinden, welche Untermieter der Mensch speziell hat. Dafür dann 800 Euro zu bezahlen, ist etwas zu viel. In ein paar Jahren wird ein solcher Test bestimmt weniger kosten.

Es ist ja auch jetzt schon möglich, dass man die Bakterien des Darmes langsam austauscht. Etwas in der Art habe ich kürzlich gelesen. So könnte man zum Beispiel bei einem fettleibigen Menschen für Abhilfe sorgen. Vielleicht vermehren sich die Bakterien nicht mehr, wenn ein Fettleibiger die Kost weglässt, die die kleinen Mitbewohner gerne essen. Aber um genaue Aussagen machen zu können, muss man sich längerfristig mit dem Thema beschäftigen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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