Darf man zugewanderte Tiere wieder ausrotten?
Neuseeland hat seine eigene Tierwelt, die sich jahrtausendelang ohne fremde Einflüsse und vor allem ohne Raubtiere entwickelte. Doch die Europäer haben auch hier ganze Arbeit geleistet und neben Wieseln und Opossums auch die Ratten eingeschleppt. Diese 3 Arten sollen nun bis 2050 wieder dort ausgerottet werden. Haltet ihr einen solchen Plan für durchführbar? Habt ihr nicht Mitleid mit den armen Tieren? Seht ihr das Vorhaben auch als Tierquälerei an?
Die Einwohner Neuseelands werden dazu angehalten, Opossums zu überfahren, wenn sie ihnen auf der Straße über den Weg laufen. Das halte ich für richtig, weil diese die Eier von Kiwis fressen. Und da der Kiwi eine bedrohte Art ist und zudem nur in Neuseeland beheimatet, während die anderen Tiere eine Plage darstellen, kann man sie meiner Meinung nach ruhig ausrotten. Da habe ich wirklich kein Mitleid.
Ich habe durchaus Mitleid mit den Tieren und finde die Anweisung, Tiere beispielsweise zu überfahren, absolut barbarisch. Denn es führt zu vielen verletzten Tieren, die am Straßenrand vor sich hinvegetieren müssen, bis sie schließlich ihren Verletzungen erliegen. Abgesehen davon kann man doch oft während der schnellen Fahrt oder bei schlechter Witterung gar nicht genau erkennen, welches Tier sich hier auf der Fahrbahn befindet.
Die Notwendigkeit, die ganze Rasse in Neuseeland auszurotten, verstehe ich hingegen völlig und hier habe ich auch kein Mitleid, wenn die Tiere vernünftig ausgemerzt werden. Wie das allerdings genau funktionieren soll, erschließt sich mir nicht ganz, wohl kaum durch brachiale Gewalt. Wenn eingeschleppte Rassen eine ernste Bedrohung für einheimische und vor allem einmalige Tiere darstellen, sollte man doch zumindest versuchen die Rasse zu retten oder?
Ratten werden mit Sicherheit auch andern Orts weiter bestehen, Kiwis hingegen nicht. Anders sieht es schon wieder aus, wenn man Rassen "entfernen" möchte, weil sie schlicht nicht ins "Bild" des Landes passen. Wenn sich keinerlei Bedrohung ergibt, finde ich das einfach überheblich und grausam. Sicher ist es manchmal schwer abzusehen, ob eine Rasse vielleicht erst in 100 oder 200 Jahren Auswirkungen auf die neue Umgebung haben wird, aber der Mensch hat schon so vieles zerstört, ich finde wir sollten mehr auf den Schutz und Erhalt konzentrieren.
Ich sehe das eher kritisch. Zumal muss es eine ökologische - also freie - Nische gegeben haben, sonst hätten sich die Tiere niemals in einer nennenswerten Population etabliert. Zum anderen sollte man das so sehen, dass diese ökologische Nische wieder frei werden würde, wenn man diese Tiere ausrottet, damit die Kiwis nicht aussterben. Dann wäre Platz für die nächste "katastrophale" Tierart und dann wird es vielleicht sogar noch schlimmer für alle anderen Tiere. Also ich würde da nicht in der Natur herumpfuschen. Es ist wie mit den Koalas: erst angesiedelt, da fast ausgestorben und mittlerweile eine Plage.
Ich habe damit kein Mitleid. Denn diese Sachen sind durch den Menschen alleine verursacht. So wurden auch auf anderen Kontinenten Tierarten eingeschleppt, die dafür gesorgt haben das andere Tierarten nun bedroht sind oder bereits ausgestorben. Nur weil dort also Ratten eingeschleppt worden sind, heißt es nicht automatisch das diese dort förderlich für die Umwelt sind. Denn dort fehlen die natürlichen Feinde der Ratten, entsprechend müssten diese ebenfalls noch eingeschleppt werden um der ganzen Lage Herr zu werden und einheimische Tierarten zu schützen, die es nur dort gibt.
Kiwis sind nur eines der kleinen Beispiele, in Australien wurden Frösche eingeschleppt die sich dort rasend verbreitet haben. Dadurch das es keine natürlichen Feinde gibt, sind einige andere Arten an Echsen und Schlangen dort bereits ausgestorben und einige Vögel vom Aussterben bedroht. Auch Insekten sind ein großes Problem, diese gelangen durch die Luftfahrt einfach von A nach B und können sich, bei entsprechendem Klima ebenfalls zu einer Plage entwickeln.
Hier kann man es doch auch beobachten. Hier sind Laufvögel bei Hamburg vor einigen Jahren entkommen und haben auch keine natürlichen Feinde. Stattdessen zerstören sie Pflanzen und Tierwelten, dass andere Tiere hier keine Chance mehr haben. Etwas dagegen gemacht wird auch nur sehr begrenzt und die Bauern deren Felder verwüstet bekommen erhalten auch keine Entschädigung, da diese nur bei heimischen Tieren zahlen aber nicht für entlaufene, und stark vermehrte Tiere aus anderen Kontinenten.
Insekten ist genau das gleiche. Vor einigen Jahren gab es hier keine japanischen Hornissen. Das sind Biester, die sind bis zu 15 cm lang, äußerst Aggressiv und gehen direkt auf einen los. Im süddeutschen Raum sind diese inzwischen weit verbreitet, dagegen gemacht wird nichts und man nimmt es so hin. Diese gefährden hier ebenfalls die Populationen von Bienen, heimischen Hornissen und Wespen wie auch der Pflanzenwelt.
Ich denke, dass die Ausrottung der Tiere durchaus legitim ist. Das Problem ist, dass die eingewanderten Tiere keine natürlichen Fressfeinde haben und sich deshalb ungestört dort vermehren können. Dadurch nehmen sie den einheimischen Tieren sowohl die Nahrung als auch den Lebensraum weg und sorgen dafür, dass die einheimischen Tiere aussterben, wenn sie bei den zugewanderten Tieren auf dem Speiseplan stehen.
Vor allem das mit dem Überfahren finde ich allerdings schrecklich. Die Tiere sind dann ja nicht sofort tot sondern leben in den meisten Fällen noch einige Stunden, wo sie schmerzerfüllt am Straßenrand vor sich hinvegetieren und auf den Tod warten. Oder sie schleppen sich noch weiter, fernab der Zivilisation, und verwenden dort genau so qualvoll. Man würde ja auch kein anderes Tier anfahren und dann liegen lassen.
Ich kann es also verstehen, wenn die Tiere wieder ausgerottet werden sollen. Dies muss man dann aber richtig angehen mit einem Plan, der funktioniert und den Tieren kein unnötiges Leid zuführt. Dies erfordert sicher einiges an Zeit, Arbeit und vor allem Geld, aber es ist die einzig humane Art und Weise mit diesem Problem umzugehen. Außerdem sollte man die Einfuhr von Tieren strenger kontrollieren und härtere Strafen aufstellen.
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