Darf man bei Amazon in Krimi-Rezension Täter offenbaren?

Krimis und Thriller zu rezensieren, ohne die Frage nach dem Warum und Wer zu streifen, ist ja sicher nicht ganz so einfach. Die meisten Rezensenten, vor allem die Erfahrenen, machen das sehr gut und sind in der Lage ein Buch zu beschreiben, ohne zuviel zu verraten, und wer tatsächlich inhaltlich etwas mehr schreiben möchte, setzt eine Spoiler-Warnung, was ich auch gut und richtig finde.

Nun habe ich eine Rezension zu einem Thriller entdeckt, die die komplette Auflösung und den Täter offenbart und zur Diskussion stellt. Der Rezensent hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, eine Vorwarnung zu geben, zum Glück habe ich diese Kritik erst gelesen und entdeckt, nachdem ich mit dem Buch fertig war, ansonsten hätte ich dieses Werk nämlich niemals mehr gekauft oder gelesen.

Der Beitrag war auch schon zwei Jahre alt und wurde ausschließlich mit "nicht hilfreich" abgestraft. Nun frage ich mich, ob das nicht vielleicht sogar gegen irgendwelche Statuten verstoßen könnte, denn mir als Autor wäre es alles andere als recht, wenn auf einer so bekannten Plattform meinen potentiellen Lesern das Vergnügen auf die Art verdorben wird. Anscheinend muss es aber wohl doch erlaubt sein, denn die Review steht ja nun schon seit zwei Jahren dort, wobei ich mir vorstellen könnte, dass es durchaus Meldungen gegeben haben könnte.

Ist es bei einer Rezension auf Amazon erlaubt, bei einem Krimi oder Thriller die Auflösung zu verraten oder würde so etwas unter Missbrauch fallen? Immerhin wird ja sicher der ein oder andere von einem Kauf absehen, wenn dort das ganze Ende offen gelegt wird. Oder fällt das unter die Freiheit dessen, was jemand zu einem Artikel schreiben möchte? Sollten solche Rezensionen gemeldet werden?

Ich denke, dass man bei solchen Rezensionen auf den Spoiler hinweisen muss und das es sonst nicht erlaubt ist. Wie es dann aber tatsächlich von Seiten Amazons geregelt ist, weiß ich gar nicht. Wobei ich das schon dämlich finde einfach so den Täter zu verraten und ich kann mir auch vorstellen, warum man das dann abstraft und eventuell auch die Rezension meldet. Für mich gehört sich das auch nicht ohne Hinweis, aber melden würde ich es nicht.

Ich würde das nicht machen und wenn dann mit einer Spoiler-Warnung. Ich meine, mir machen Spoiler überhaupt nichts aus, aber ich kenne genug Leute, die dann eben die Lust verlieren, sich einen Film, eine Serie anzusehen oder das Buch zu lesen, wenn sie vorher brühwarm bis ins kleinste Detail erzählt bekommen haben, worum es da geht.

Man muss sicherlich auf nichts hinweisen - wieso auch? Es steht nirgends, dass man das Ende nicht verraten darf. Aber ich würde mal sagen, dass das schlicht und ergreifend ein ungeschriebenes Gesetz ist, dass man genau das nicht tut.

Ein gutes Buch macht meiner Meinung nach genau das nämlich aus: das man Mitfiebert und die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Wenn ich nun das Ende schon weiß, dann brauche ich auch das Buch nicht zu Ende lesen. Man liest das Buch dann ja anders, wenn man das Ende schon kennt.

Eine Option ist sicherlich, dass man darauf hinweist, dass man in seinem Bericht etwas verrät. Aber auch das kann man ja umschreiben. Eine gute Rezession bedeutet nicht, dass man alles verraten muss. Im Gegenteil. Solche Berichte würde ich auch als nicht hilfreich abstempeln.