Darf James Bond schwarz oder homosexuell sein?

vom 02.09.2015, 17:19 Uhr

Bei den Filmemachern der 007 James Bond Filmen wird bereits nach einem Nachfolger gesucht und dies obwohl, der aktuelle Darsteller noch lange weitermachen will. Zur Auswahl stehen aktuell ein homosexueller und ein schwarzer Schauspieler.

Ich habe eigentlich mit beidem kein Problem, klar bei einem homosexuellen erwartet man ein eher weiches Auftreten, was nicht zu einem Agenten passt, aber das ist halt nur ein Gerücht, was man halt generell über homosexuelle Männer hat.

Ich hätte auch kein Problem mit einem schwarzen James Bond. Die Produzenten befürchten jedoch genau das Gegenteil, dass die Zuschauer aufgrund von Vorurteilen den Film boykottieren würden. Würdet ihr den Film sehen wollen oder würdet ihr diese Filme dann auch boykottieren?

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das man sich darüber überhaupt Gedanken machen muss finde ich extrem schade. Eigentlich sollte es total egal sein, was ein Schauspieler privat macht, wen er liebt und wie er dies tut. Auch eine Hautfarbe sollte keine Rolle mehr spielen. Mich würde es ehrlich gesagt überhaupt nicht stören, wenn James Bond schwarz wäre. Meinetwegen kann er auch gelb mit rosa Punkten sein, wenn er seine Rolle gut spielt und nur darauf sollte es doch ankommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


James Bond basiert nun mal auf einer Buchreihe und da ist der Typ Engländer. Es wäre schwachsinnig und völlig unpassend für die Story, plötzlich einen Dunkelhäutigen auszuwählen. Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Diskriminierung oder Rassismus zu tun.

Das Beispiel kann man auch mit Disney-Prinzessinnen aufführen. Prinzessin Yasmin lebte in einem arabischen Land, natürlich war ihre Haut dunkler als die einer Europäerin. Pocahontas war Indianerin, selbstverständlich war sie als "Rothäuter" dargestellt. Aber andere Disney-Filme spielen in europäischen Ländern oder basieren auf Grimms Märchen, natürlich sind die Protagonistinnen dann auch weiß.

Wäre der Schauspieler hingegen homosesxuell, wäre mir das ziemlich schnuppe, solange James Bond weiterhin Frauen verführt. Einem guten Schauspieler wird es egal sein, wen er da vor laufender Kamera küssen muss.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Durch die Romanvorlagen hat James Bond eine Biografie. Er ist 1,83 groß, hat schmale Hüften, schwarzes Haar mit einer widerspenstigen Locke an der Stirn und blau-graue Augen. Insgesamt hat er eine elegante nordisch-kühle Ausstrahlung. Er ist der Sohn eines Ingenieurs aus dem schottischen Glencoe und einer Bergsteigerin aus der Schweiz. Diese Biografie erfordert einen Darsteller mit mitteleuropäischer Optik.

Schwarze, Asiaten, Südeuropäer und ganz viele andere Ethnien kommen einfach für die Rolle nicht infrage. Homosexualität ist für seine Rolle als Frauenheld ebenfalls nicht angebracht. Wobei das für das Drehbuch gilt, was der Darsteller privat macht, ist für die Rolle vollkommen unerheblich. Er muss schließlich auch kein Kenner des Glücksspiels, kein brillanter Autofahrer, Steuermann, Fallschirmspringer oder Waffennarr sein.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Cappuccino hat geschrieben:James Bond basiert nun mal auf einer Buchreihe und da ist der Typ Engländer. Es wäre schwachsinnig und völlig unpassend für die Story, plötzlich einen Dunkelhäutigen auszuwählen. Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Diskriminierung oder Rassismus zu tun.

Ich kann das Argument im Grunde schon nachvollziehen. Aber was macht einen Engländer mit hundertprozentiger Sicherheit weiß? Ja, in der Romanvorlage ist er weiß. Wobei das wahrscheinlich nicht mal explizit erwähnt ist. Bei vielen Büchern würde das auch eine Rolle spielen.

Aber gerade bei James Bond ist das doch total egal. Seine Hintergrundgeschichte ist doch total nebensächlich. Die mag irgendwann mal in den Büchern erwähnt worden sein, aber für die Filme spielt die keine Rolle. Es geht nur um einen Agenten, der Bösewichte verfolgt.

Es ist nicht wichtig, wer seine Eltern waren oder wo er aufgewachsen ist. Es ist nicht mal wichtig, dass er Engländer ist. Man könnte die Geschichte auch nach Deutschland verlegen und müsste so gut wie nichts ändern. Er könnte trotzdem die gleiche Person sein, elegant und kühl.

Seit wann muss man sich sklavisch an die Romanvorlage halten. Waren wirklich alle Bond-Darsteller genau 1,83 m groß? Das sind Details und es wäre schön, wenn die Hautfarbe auch nur ein Detail wäre.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Man muss sich sicher nicht sklavisch an die Romanvorlage halten. Aber wer die Bücher gelesen hat oder alle Filme kennt, für den funktioniert ein völlig anderer Typ Bond nicht. Das geht nur, wenn man ab und zu mal einen Bond schaut.

Das ist so ähnlich wie die BBC Produktionen der Romane von Elisabeth George mit Inspector Lynley. An sich sind die Filme wirklich gut. Die Handlung wurde sehr gut für die filmische Darstellung umgesetzt. Aber die falsche Haarfarbe bei Lynley, die völlig anders wirkende Havers und die charakterlich deutlich andere Lady Helen lassen einen begeisterten Leser immer wieder stutzig werden. Es ist deutlich einfacher, wenn man die Filme vor den Büchern kennt.

Ohne Erwartungen funktioniert ein Bond jeder Herkunft und jeder sexuellen Orientierung. Mit dem bereits geprägten Bild funktioniert es eher nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:Man muss sich sicher nicht sklavisch an die Romanvorlage halten. Aber wer die Bücher gelesen hat oder alle Filme kennt, für den funktioniert ein völlig anderer Typ Bond nicht. Das geht nur, wenn man ab und zu mal einen Bond schaut.

Das ist ein gutes Argument. Wenn man sich wirklich damit auseinandergesetzt hat, steckt man natürlich viel tiefer drin. Da stellt sich mir aber die Frage, wie viele Kinogänger tatsächlich alle Bücher gelesen haben. Ich glaube, das trifft auf die wenigsten zu. Die Mehrheit wird sich einfach nur die Filme ansehen. Und ich befürchte, die meisten sind einfach gegen einen schwarzen Bond, weil es sich für sie falsch anfühlt. Und dieses Gefühl ist bedauerlich.

Ich wäre aber eh dafür, einfach einen weiteren Geheimagenten einzuführen, aber die Filme sehr ähnlich wie die James-Bond-Filme zu gestalten. Die Bücher sind doch eh schon alle verfilmt, teilweise mehrfach und es dreht sich nur noch im Kreis. Und von so vielen Filmen gibt es mittlerweile Spin-Offs und ähnliches.

So wie die Marvel-Comic-Verfilmungen. Und in einigen Filmen treffen dann alle Helden aufeinander. Das ist natürlich auch kommerzielles Ausschlachten, aber da passen die James-Bond-Verfilmungen ja ganz gut rein. Also warum keinen schwarzen Kollegen oder eine Kollegin und irgendwann haben sie dann auch mal einen Fall zusammen?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Einen schwulen James Bond würde ich erst recht nicht sehen wollen. Ich bin noch mit Dr. No groß geworden und mir ist der neue James Bond eh schon zu brutal. Da brauche ich nicht noch einen weiteren Tiefschlag. Ich würde mir dann sicher keinen seiner Filme mehr ansehen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich bin ganz bestimmt nicht rassistisch, aber meiner Meinung nach muss es nicht sein, dass eine Figur, die jahrzehntelang weiß war, nun plötzlich schwarz sein soll. Warum eigentlich? Um politisch korrekt zu sein? Da kann man sich genauso gut beliebig viele neue Figuren ausdenken und diese eben schwarz sein lassen. Pink Panther ist auch immer pink und nicht plötzlich grün. :lol:

Oder beispielsweise für Ron Weasley aus Harry Potter hat man auch gezielt einen Rothaarigen gesucht, weil er durch die Bücher eben als Rothaariger etabliert wurde. Wäre auch komisch, wenn er in den Filmen von einem schwarzen Jungen gespielt worden wäre. Dinge, die sich so fest in der Kultur etabliert haben, sollte man meiner Meinung nach nicht einfach ändern, weil es einfach klar ist, dass die echten Fans damit eher nicht einverstanden wären.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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