Coronaregelungen nicht hinreichend bekannt

Es werden ja je nach Bundesland gefühlt wöchentlich neue Regeln eingeführt. Ich kenne sie mittlerweile auch nicht mehr ganz genau, obwohl ich mich über die unterschiedlichsten Medien informiere und wichtige Änderungen über die App Katwarn bekomme. Ich kenne so einige Leute, die immer mehr verunsichert werden und nicht wissen, ob nun fünf Personen als Besuch gestattet sind, nur Verwandte in gerader Linie oder auch die Schwester mit Lebenspartner, ob Kinder nun zusammen mit beliebigen anderen Kindern auf den Spielplätzen spielen dürfen oder nur mit Geschwisterkindern.

Ich kenne die Regeln wenigstens ungefähr, aber ich weiß auch von Leuten, dass sie irgendetwas von einem anderen Bundesland im Fernsehen hören und davon ausgehen, dass diese Regel auch in ihrem Gebiet gilt und jetzt aus Unwissenheit Ordnungswidrigkeiten begehen.

Ich fände es gut, wenn die Regeln lokal in der Öffentlichkeit bekannt gegeben würden, etwa durch Plakate auf Spielplätzen, in Parks oder so wie Wahlplakate an den Straßen. Ich habe noch nichts derartiges gesehen, außer Schilder, die auf die Maskenpflicht und ähnliches hinweisen. Ich würde mir die komplette Übersicht über alle Regeln jeweils aktuell auf Plakaten an zentraler Stelle wünschen. Seht ihr diesbezüglich auch ein Problem? Oder sind euch die Regeln wochenaktuell immer bekannt?

Also hier in der Stadt stehen riesige Banner, auf denen die Regeln kurz und knapp erklärt sind. Sie ändern sich hier aber auch nicht täglich, aber zumindest wöchentlich und die Banner werden immer aktualisiert. Das finde ich schon recht gut. Aber ob die Regeln bekannt sind und man sich nicht daran hält, das kann man jedoch nicht so einfach beeinflussen.

Ich befürchte auch, dass viele Corona-Regeln nicht so bekannt sind. Aber ich kann den Leuten da auch keinen Vorwurf machen, weil es die Probleme aus der Politik sind, die sich örtlich auch in gewisser Weise widerspiegeln.

Natürlich ist zunächst einmal jedes Bundesland auch ganz anders betroffen. Am schlimmsten von den Zahlen sind Bayern, Baden-Württemberg und NRW. Hier gab es aber auch unterschiedliche Vorgehensweisen, insbesondere aus Bayern. Dann hat man einheitliche Lösungen gewollt, die mit der Maskenpflicht zumindest da waren.

Doch auch das Wissen dessen, dass man nicht auf den Spielplatz die Tischtennisplatte zu 2 nutzen darf, war mir zum Beispiel neu, und hat mich echt geärgert. Das war noch vor wenigen Wochen, wo man mich dann darauf hingewiesen hat, dass ich das nicht darf. Jetzt sind ja Spielplätze wohl ab morgen bei uns in Essen wieder offen, dann müsste das ja gehen.

In den einen Park darf man nicht spazieren oder sein Eis essen, weil er der Stadt gehört. Aber im Wald darf ich? Das war hier auch so komplex und unverständlich teilweise, was mich echt geärgert hat. Dazu kommt natürlich, dass auch das Ordnungsamt und die Polizei nicht immer wussten, wie es weiter gehen soll. Schon seltsam das Ganze.

Ich denke, wenn es einheitlicher gewesen wäre und nicht unterschiedliche Medien teilweise unterschiedlich etwas sagen, wäre die Verwirrung bei vielen nicht so groß geworden, wie sie teilweise ist. Doch letzten Endes sind ja auch nicht sofort die saftigen Bußgelder fällig, weil die meisten Ordnungshüter nennt sind und das einem erklären.

Ich habe eigentlich nicht das Gefühl schlecht informiert zu sein, aber ich bin jetzt auch nicht in der Situation, dass ich mich fragen muss wo genau meine Kunden wie stehen dürfen oder in welchem Abstand zu meinem Restaurant sie ihr Eis essen dürfen. Für Geschäftsleute ist das glaube ich gerade arg verwirrend.

Ich war auch noch nicht in der Lage, dass ich mich gefragt habe, ob irgendwas aktuell gerade erlaubt ist oder nicht. Ich hatte einmal einen Termin im Krankenhaus und wusste nicht, dass da schon Maskenpflicht herrscht, also bevor sie offiziell eingeführt wurde, aber das war kein Problem.

Ich informiere mich täglich selber und sehe da auch kein Problem drin. Selber halte ich mich zurück, bin zu Hause und habe damit auch kein Problem. Wann die Kinder wieder in den Kindergarten dürfen ist sicherlich ganz interessant, aber da will ich auch erstmal abwarten, da man von den Kindern ja kaum Maßnahmen erwarten kann und daher ist das ja etwas problematisch. Schlecht informiert fühle ich mich nicht, auch wenn ich nicht weiß ob bei uns irgendwer informiert.

Ich kann nicht behaupten, wirklich umfassend durchzublicken, sondern beschränke mich lieber gleich auf die Regelungen, die mich unmittelbar betreffen. Dazu zählt vor allem die Maskenpflicht, die ich lieber großzügig auslege, weil mich der Lappen wirklich nicht stört und ich mir saublöd vorkomme, vor der Bäckerei erst einmal umständlich herumzufummeln oder - noch dümmer - mit dem Lappen um den Hals durch die Gegend zu wandeln. Da hänge ich ihn mir lieber gleich um, dann muss ich weniger daran herumgrabbeln.

Ebenso habe ich mir gemerkt, dass Spazierengehen ok ist, man ältere Leute mit Vorerkrankungen besser nicht persönlich aufsuchen soll und Händewaschen generell eine gute Idee ist. Die Details anderer Lebenswelten und beruflichen Branchen sind mir logischerweise erheblich weniger vertraut. Ein Quiz würde ich so wohl nicht bestehen, aber für meinen Alltag würde ich schon sagen, dass ich den Bogen raus habe.

Da ich nur vergleichsweise wenig zuhause bin, ist die Kenntnis die aktuellen Coronaregeln natürlich wichtig für mich, und ich hoffe, dass ich immer richtig darüber im Bilde bin. Bisher bin ich aber einigermaßen gut damit zurecht gekommen, mich an den Beschilderungen, markierten Abstandszeichen am Boden und am Verhalten der anderen Leute zu orientieren. Und das Tragen des Mundschutzes ist sowieso weitgehend klar, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das auch beispielsweise an Bushaltestellen beim Warten so sein muss.

Solche Aussagen kann ich eigentlich nicht wirklich verstehen und finde auch die Ausreden eher hanebüchen. Wer sich informieren will, der schafft das auch problemlos. Den ganzen Tag läuft im Fernsehen nichts anderes, überall reden die Menschen darüber und alle Informationen sind transparent auf den Internetseiten jedes Bundeslandes nachzulesen und alle betroffenen Einrichtungen weisen selbst darauf hin, was geht und was nicht.

Und nur weil man jetzt in der Verordnung nicht gelesen hat, ob man auf einem Spielplatz auf der Bank sitzen darf oder nicht, sollte einem ein rot-weißes Absperrband doch recht deutlich zu verstehen geben, was man darf und was nicht.

Natürlich sind mittlerweile viele Regelungen in jedem Bundesland anders. Aber spielt das jetzt bei der Frage der Infomiertheit eine Rolle? Wenn ich im Osten wohne und arbeite, muss ich mich denn damit beschäftigen, was in Baden-Württemberg erlaubt ist? Nein muss ich nicht, dann reicht es doch, wenn ich weiß, was ich in meinem Bundesland darf und was nicht. Und das ist doch schon transparent nachzulesen. Zumal es auch ganz viele Internetseiten auch von Nachrichtensendern gibt, die das gut für jedes Bundesland aufschlüsseln.

Und wenn ich dann noch sehe, wie viel Zeit aktuell viele Menschen damit verbringen sich durch hunderte Youtubevideos zu klicken, wo erklärt wird wer mit wem Corona erfunden hat und wen alles zwangsversklaven will, dann kann ich nur sagen. Wer nicht informiert ist hat einfach selber Schuld und sollte seine Zeit vielleicht auch mal damit verbringen beim Land, der Kommune oder seine Stadt nachzuschauen, was er darf und was nicht.

Die Vorgaben, die derzeit überall herrschen werden ja nicht still und heimlich beschlossen und nirgendwo ausgehangen. Von daher teile ich schon die Auffassung, auch wenn ich sehe, was hier manchmal so los ist bei uns in der Gegend, dass wohl wirklich nicht alle Regelungen bekannt sind. Aber ich glaube eben auch, dass die meisten Bürger einfach selber daran Schuld sind, dass sie die Regeln nicht kennen oder sie auch einfach nicht kennen wollen.

Ich finde es ja auch schon irgendwie erschreckend, dass man Menschen jetzt als Politiker erklären muss, dass sie sich mal die Hände wachsen sollen. Das spricht jetzt nicht unbedingt für die Bevölkerung.

Solche Aussagen kann ich eigentlich nicht wirklich verstehen und finde auch die Ausreden eher hanebüchen. Wer sich informieren will, der schafft das auch problemlos.

Andererseits haben sich die Regeln und Bestimmungen regional unterschiedlich zeitweise recht kurzfristig immer wieder geändert, sodass man durchaus mal den Überblick verlieren konnte, wenn man nicht täglich die Berichterstattung verfolgt hat. Gerade hier in Bayern waren einige Regeln außerdem zwar offiziell gültig, wurden aber nach einiger Zeit nicht mehr von der Polizei streng kontrolliert und verfolgt, wie beispielsweise das Parkbank-Verweilverbot. Soweit ich weiß hat es zwar offiziell während der ganzen Phase der Ausgangsbeschränkungen gegolten, ist aber nach viel Kritik nach und nach immer weniger geahndet worden. Wegen dieser oft recht dynamischen Änderungen konnte es schon mal dazu kommen, dass man in einigen Aspekten nicht mehr so genau wusste, was man nun tun darf bzw. kann oder nicht.

Naja aber die Regeln gelten ja trotzdem auch wenn sie von der Polizei nicht streng kontrolliert werden. Und sicherlich mag es mal sein, dass man jetzt eine oder zwei Regeländerungen nicht tagesgleich mitbekommt, aber dann sieht man das doch spätestens am nächsten oder übernächsten Tag.

Und am Ende war es doch so, dass es eigentlich immer klare Terminvorgaben gab. Länder haben doch beschlossen wir regeln das jetzt so und so und treffen uns an Tag X wieder. Und diese Abstände waren ja doch immer so irgendetwas zwischen zwei und vier Wochen. So blind kann man doch eigentlich nicht durch die Welt gehen, dass man nicht mitbekommen haben will, dass sich Länderchefs an dem Tag treffen und über Neuregelungen entscheiden. Und ich wüsste eigentlich auch nicht so richtig, wie man dem Thema Corona wirklich über mehrere Tage aus dem Weg gehen will. Es gibt doch in Presse, Funk und Fernsehen gefühlt kein anderes Thema.

Auch bleibe ich doch dabei. Wer sich informieren will der kann das problemlos. Und wenn ich dann sehe, dass mir so war, dass sich keiner durch den Stadtpark bewegen darf und plötzlich rennen da lauter Leute rein, dann kann ich doch mal nachgucken ob ich noch auf dem Laufenden bin oder siehst du das anders?

Wir leben ja nun nicht mehr im Mittelalter und mittlerweile werden selbst Kindergartenkinder mit einem Smartphone groß und selbst Senioren haben das Internet für sich entdeckt.