Corona-Testergebnis nur mit Warn-App?

vom 25.08.2020, 17:10 Uhr

A ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern. In der Klasse des ältesten Kindes gab es einen positiven Corona-Fall. Damit steht die ganze Klasse unter Quarantäne und alle Kinder wurden getestet. Beim Test wurde A bereits darauf hingewiesen, dass sie die Warn-App installieren müsse. A wollte dies aus persönlichen Gründen jedoch nicht.

Als sie dann den Bescheid mit dem Testergebnis bekam, stand dort nicht drin, wie der Test ausgefallen war. Stattdessen hatte sie einen QR-Code für die Warn-App. Alternativ hätte sie sich noch eine TAN geben lassen können, die sie aber ebenfalls in die App hätte eingeben müssen, um dort das Ergebnis abzulesen. A beschwerte sich, aber sie wurde nur abgewiesen. Das sei hier so üblich. Sie müsse die App installieren. Sie soll sich nicht so anstellen.

Ich kann die Geschichte kaum glauben, dass man sein Ergebnis nur noch bekommt, wenn man die Warn-App installiert hat. Aber ich habe es hier in der Gemeinde schon von mehreren Seiten gehört, dass es hier so gehandhabt wird. Dabei macht es meiner Meinung nach keinen Sinn. Was ist mit den ganzen Menschen, die kein Smartphone haben? Oder auf deren Smartphones die App nicht funktioniert, weil sie etwa zu alt sind?

A hat drei Kinder, wobei das älteste gerade sieben Jahre alt ist. Von den Kindern hat natürlich noch keines ein Smartphone. Und wenn sie die Ergebnisse der Kinder alle mit derselben App scannt und die Tests vielleicht unterschiedlich ausfallen, würde doch auch alles verfälscht. Derzeit ist ja auch nur ein Kind in Quarantäne. Würde damit ein positives Ergebnis gescannt, würden alle Kontakte der Mutter gewarnt werden, obwohl die vielleicht negativ getestet wird.

Wer von euch ist schon getestet worden und wie habt ihr euer Ergebnis bekommen? Ist es üblich, dass dies nur über die Warn-App geht?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Jetzt mal ganz logisch betrachtet, eine Mutter von so kleinen Kindern wird wohl nicht negativ sein, während ein Kind positiv ist, auch dass sich die anderen Kinder dann nicht anstecken ist in meinen Augen unlogisch. Man kann sich also die ganze Fragerei mit dem Handy sparen. An sich weiß ich auch nicht, was daran schlimm sein soll diese App auf dem Handy zu haben. Wenn man positiv ist, dann ist es wichtig, dass die Leute, die Kontakt hatten sich auch testen lassen.

Mein Mann musste vor einer Weile einen Test machen lassen. Wir hatten ganz klassisch eine Sommergrippe aus dem Kindergarten, der gerade frisch wieder offen war. Für uns war klar, dass er sich testen lässt und hätte er einen positiven Test gehabt wäre uns allen klar gewesen, dass wir auch betroffen sind. Man interagiert ja miteinander, gerade Kinder kuschelt man doch oft, tröstet sie oder liest ganz nah etwas vor, da würde es gar nicht gehen, dass einer erkrankt ist und der Partner und die Kinder nicht. Ist ja auch egal. Sein Testergebnis bekam er über das Telefon. Zwar gab es auch diesen Zettel, aber diesen bekommt man von unserem Arzt nur wenn man Corona hat, damit man es in die App eingeben kann. Wie das nun sonst der Fall ist, weiß ich nicht.

Ich finde es auf jeden Fall unverantwortlich das Ergebnis nicht teilen zu wollen. Letztendlich gefährdet man damit nur andere Personen und diese gefährden dann wieder andere Personen. Die App kann man ja wieder löschen. So einen Aufstand wegen dieser App muss man mit Sicherheit nicht machen. Wenn einem hingegen das Schicksal anderer Menschen egal ist, dann kann man das gerne so machen wie man will. Mit 3 Kindern sollte man aber nicht nur Vorbild sein, sondern auch Verantwortungsbewusstsein haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Hm, was heißt Aufstand machen? Soweit ich verstanden habe, ging es darum, ob das Ergebnis auch ohne die Warn-App zu erfahren ist. Meiner Ansicht nach sollte das selbstverständlich sein, da ja nicht einmal jeder ein geeignetes Smartphone hat. Und zunächst einmal sollte es doch am wichtigsten sein, die Betroffenen über ihr Ergebnis zu informieren, App hin oder her.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Die ganze Geschichte ist unlogisch. Es kann nicht sein, dass man das Ergebnis nur über die App mitgeteilt bekommt. Man muss beziehungsweise kann auch vielleicht nicht, zum Beispiel bei einem alten Handy, die App laden. Außerdem nützt es gar nichts, wenn man erst die App kurz vor dem Ergebnis installiert. Auf dem Handy können ja noch überhaupt keine Kontaktcodes gespeichert sein. Das Ganze macht überhaupt keinen Sinn, man kann ja überhaupt noch keinen warnen.

Ich glaube die Geschichte nicht, weil sie keinen Sinn macht. Es kann außerdem niemand gezwungen werden, sich ein Handy zu kaufen. Es kann auch niemand gezwungen werden, die App zu installieren. Wie sollen denn die Leute ohne Handy ihr Testergebnis erfahren? Normal geht das über Telefon oder E-Mail.

Zu Ramones: Ein infiziertes Familienmitglied steckt nicht automatisch die anderen an. Wenn der Mann zum Beispiel positiv ist, muss er Abstand von seiner Frau und möglichst auch den Kindern halten. Bei den Kindern ist das natürlich bei Alleinerziehenden schwierig. Da geht das nicht. Aber wenn ein Elternteil positiv ist, muss er in Quarantäne. Er wird als Individuum behandelt und ich glaube täglich vom Gesundheitsamt angerufen. Er muss in ein anderes Zimmer als die anderen Familienmitglieder, die vielleicht noch nicht infiziert sind.

Ich finde es auch nicht unverantwortlich, das Ergebnis nicht aktiv von sich aus teilen zu wollen. Namentlich sowieso nicht. Das Gesundheitsamt verfolgt ja die Kontakte nach, die man hatte. Und die anderen Kontakte über die App sind nur nice to have und eine zusätzliche Unterstützung.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe die App nicht, ich will die auch nicht. Ich möchte das gar nicht wissen, ob ich eventuell mit jemandem Kontakt hatte, der positiv ist und dann werde ich vielleicht noch zwangsweise in Quarantäne gesteckt - das muss ich nicht haben. Die werden das aber sicherlich so handhaben mit der App, damit dann andere Kontakte zwangsweise informiert werden können.

Vielleicht könnte man in dem Fall sagen, dass man kein Smartphone hat. Es gibt auch in jüngeren Jahren Menschen, die Smarphones verweigern und wenn man dann sagt, man besitzt eben kein solches Gerät, dann bekommt man die Antwort auch anderweitig. Oder man gibt das Ergebnis bei jemand anderem ein, der die App hat. Allerdings wüsste ich auch niemanden in meinem Bekanntenkreis, der die verwendet.

Oder man installiert die App mal kurz, liest das Ergebnis ab und löscht die App dann wieder. Ich weiß nicht, ob sowas geht und ob man sich in der App irgendwie anmelden muss, aber das kann man bestimmt umgehen. Wenn man sich da namentlich anmelden muss, kann einen ja niemand hindern, einfach ein paar falsche Angaben zu machen. In deinem Fall würde ich also die App vermutlich mal kurz installieren, mich da mit ausgedachten Daten anmelden, falls eine Anmeldung verlangt wird, das Ergebnis schnell ablesen und danach alles wieder deinstallieren.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


SonjaB hat geschrieben:Als sie dann den Bescheid mit dem Testergebnis bekam, stand dort nicht drin, wie der Test ausgefallen war. Stattdessen hatte sie einen QR-Code für die Warn-App. Alternativ hätte sie sich noch eine TAN geben lassen können, die sie aber ebenfalls in die App hätte eingeben müssen, um dort das Ergebnis abzulesen.

Allein schon wegen dieses Satzes kann die Geschichte nicht stimmen. Wenn man einen QR-Code bekommt, heißt das doch, dass der Test positiv war. Sonst bekommt man den beziehungsweise die Tan gar nicht.

Die App halte ich für sinnvoll und habe sie auch installiert. Wenn ich die Chance habe, einen Kontakt frühzeitig zu erfahren, nehme ich sie gerne wahr. Wenn es sich zum Beispiel um einen Restaurantbesuch handelt, werde ich ja auch informiert, aber eben erst viel später als bei der App. Das dauert zwar auch, aber eben nicht so lange.

Je früher man eventuelle Krankheitssymptome einordnen kann, desto eher kann man bei Verschlimmerung auch reagieren und die Heilungschancen vielleicht verbessern. Man weiß ja nie, selbst in jungem Alter, ob man zu den Wenigen gehört, die stark auf das Virus reagieren.

Aber ich verstehe auch diejenigen, die aus den verschiedensten Gründen kein Smartphone wollen. Hier zum Beispiel wird die App verständlich erklärt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


blümchen hat geschrieben:Allein schon wegen dieses Satzes kann die Geschichte nicht stimmen. Wenn man einen QR-Code bekommt, heißt das doch, dass der Test positiv war. Sonst bekommt man den beziehungsweise die Tan gar nicht.

Es gibt Labore, die den Code direkt mit dem Test ausgeben und wenn man den dann in die App eingibt soll man informiert werden sobald das Testergebnis da ist. Es gibt auch Labore, die mit einem positiven Testergebnis eine TAN für die App übermitteln und es gibt auch Labore, die beides noch immer nicht auf die Reihe bekommen. Da scheint die Infrastruktur und die Vorgehensweise wirklich sehr uneinheitlich zu sein.

Ist ja schön, wenn ein Labor es hin bekommt die Ergebnisse über die App zu übermitteln, aber das kann ja nun nicht die einzige Option sein. Es gibt schließlich Menschen, die keine dubiosen "persönlichen Gründen" haben sondern tatsächlich einfach kein Smartphone besitzen. Und gerade für diese Menschen ist ein Test oft wichtig, weil sie zur Risikogruppe gehören.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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