Corona Impfstoff - hat Deutschland hier versagt?
Überall in den Medien kann man nachlesen, dass Deutschland offenbar bei der Impfstoffbestellung gegen das Corona Virus zu lange gezögert hat.
Aus diesem Anlass verwundert es sehr viele nicht, dass der Impfstart sowie etwaige Verzögerungen bereits kaum nach der ersten Impfung stattgefunden haben, und weitere werden möglicherweise folgen. Hier gibt man zu bedenken, dass die Bundesregierung einfach zu zögerlich vorbestellt hat, während andere Länder hier deutlich mutiger vorgeprescht sind.
Nun würde es bei aktuellen Zahlen wohl um die 9 bis 10 Jahre dauern, ehe die sogenannte Herdenimmunität angepeilt werden kann. Während gleichzeitig Spahn davon spricht, täglich 300.000 Impfungen durchführen zu können, wenn die Impfdosen dafür da wären. Sind sie aber bekanntlich nicht und genau das werfen Experten etlicher Medien, Virologen, Ärzte & Co der Regierung vor!
Nun frage ich Euch daher gerne, ob Ihr auch über den Einkauf des Impfstoffes erstaunt seid und die dadurch verzögerte Auslieferung des selbigen? Oder denkt Ihr, dass die Regierung hier zurecht gewartet hat, aber natürlich jetzt dennoch dafür länger warten muss, um weiter impfen zu können?
Ich habe selbst auf der Arbeit sehr viel Kontakt mit Patienten, die entweder bereits Corona haben oder eben potenziell Corona haben könnten. Dementsprechend gehöre ich einer Gruppe an, der es empfohlen wird sich impfen zu lassen beziehungsweise die als eine der ersten Gruppen geimpft wird. Auch wenn ich ein Recht auf die Impfung hätte, so stehe ich der ganzen Sache doch eher kritisch gegenüber.
Nicht umsonst werden andere Impfstoffe über Jahre hinweg getestet und es wird geschaut, ob es Nebenwirkungen oder Langzeitschäden gibt. Der Impfstoff gegen Corona wurde, wohl auch aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate an der Erkrankung, sehr schnell zugelassen und ich kann verstehen, wenn die Leute und allgemeine auch die Regierung der Impfung skeptisch gegenüber stehen.
Sicherlich ist es ungünstig, dass die Regierung auf der einen Seite sehr lange damit gewartet hat den Impfstoff zu bestellen und dementsprechend damit anzufangen die Leute zu impfen. Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, was wäre, wenn der Impfstoff extreme Nebenwirkungen hat und vielleicht dann die Hälfte der Leute, die geimpft wurden, dauerhafte Schäden davon trägt oder eben vielleicht selbst Erkrankungen erleidet, die noch schlimmer sind als Corona selbst?
Alles in Allem ist es keine leichte Entscheidung und egal wie die Regierung sich entschieden hätte, hätte es immer Leute gegeben, die an der Entscheidung etwas auszusetzen gehabt hätten.
Vor einem Jahr wussten wir nicht mal ob es und wann es einen Impfstoff geben wird und nur ein Jahr später gibt es gleich mehrere und jetzt spricht man von "Versagen" weil nicht direkt jeder geimpft werden kann? Uns geht es anscheinend immer noch viel zu gut.
Natürlich hätte man einiges besser machen können, rückblickend. Aber es ist verdammt leicht mit dem Wissen von heute mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wahrscheinlich hätte man es selber kein Stück besser gemacht.
Mich nervt dieses ewige Gemeckere und die Schulzuweisungen einfach nur noch. Was bringt das Gemeckere jetzt? Kann man damit mehr Impfstoff herbei meckern? Oder zumindest eine bessere Organisation bei der Terminvergabe? Das dient doch nur der Profilierung, aber von denen, die am lautesten zetern, kommen selber null Lösungsvorschläge.
Hufeisen hat geschrieben:Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, was wäre, wenn der Impfstoff extreme Nebenwirkungen hat und vielleicht dann die Hälfte der Leute, die geimpft wurden, dauerhafte Schäden davon trägt oder eben vielleicht selbst Erkrankungen erleidet, die noch schlimmer sind als Corona selbst?
Hast du dich mal damit befasst wie Medikamente zugelassen werden in Deutschland? Bei solch einem Impfstoff würden die Studien sehr wahrscheinlich direkt abgebrochen werden weil man genau weiß, dass die Chance auf eine Zulassung gleich Null ist.
Dein Szenario trifft nur auf gewisse Chemotherapien zu weil da trotz allem der Nutzen überwiegt und die Alternative Tod heißt. Und selbst in dem Bereich ist es ja so, dass die Medikamente mit den schlimmsten Nebenwirkungen vom Markt verschwinden sobald es besser verträgliche Alternativen gibt.
Immer wieder erstaunlich wie gewisse Sachen immer und immer wieder wiederholt werden und die Leute denken dann, dass das ja stimmen muss, ohne sich selber mal zu erkundigen ob das denn überhaupt der Wahrheit entsprechen kann.
Ob man es Versagen nennen soll, bezweifle ich. Denn es wurde ja schon frühzeitig bestellt und das zu Zeiten, wo noch nicht mal annähernd zum Jahreswechsel mit einem Impfstoff gerechnet werden konnte. Das Problem ist doch eher bei den Herstellern zu suchen, die gar nicht in den Mengen liefern können.
Was allerdings die Testungen vor der Zulassung angeht, so habe ich neulich etwas gelesen, dass wohl allein beim dem Impfstoff von Biontech an ca. 21.000 Freiwilligen getestet wurde. Das wären wohl mehr Tests, wie man beim Grippeimpfstoff jährlich machen würde. Von daher gehe ich davon aus, dass die Zulassung schon richtig war.
Dazu muss man eben auch sehen, dass Weltweit sehr viel mehr Forschungskapazitäten und Gelder in die Impfstoffe gegen Corona investiert worden, als bei jeder anderen Krankheit. Deswegen hatte man eben da auch sehr schnell was vorzuweisen.
Wenn man bedenkt, dass jeder Patient vor der Impfung noch aufgeklärt wird, was man bei anderen Impfungen in dem Umfang gar nicht macht, dann wundert es mich nicht, dass erst recht wenige Impfungen durchgeführt werden konnten.
Generell würde ich es auch nicht direkt als eine Art Versagen bezeichnen, dass der Impfstoff nicht in Maßen bestellt wurde beziehungsweise vermehrt auf eine europäische Lösung gesetzt wurde. Das ist eben auch kein Geheimnis, dass Merkel eine große Befürworterin von EU-Lösungen ist und ich gehe auch schwer davon aus, dass sich vieles eben nicht verändern würde, wenn wir den Impfstoff hätten, aber die Nachbarn nicht. Dann sind Einschränkungen ja dennoch durchaus im Vordergrund.
Auffällig finde ich allerdings das Argument, dass der britische Impfstoff von Oxford wohl um die 1,30 Euro pro Dosis kosten soll und Biontech/Pfizer im Schnitt 13 oder waren es 23 Euro kostet. Das mag sicherlich preislich ein deutliches Ersparnis sein, aber wenn man bewusst deswegen gewartet hat, empfinde ich es nur als grob fahrlässig. Zumal dieser Astraceneca Impfstoff wohl auch nicht die Wirksamkeit aufweisen soll wie der von Biontech.
Ich denke sicherlich, dass hier und dort die Vorbestellung nicht gerade rosig verlief, aber letzten Endes ist jeder Impfstoff derzeit derart begehrt, dass man sagen muss, ob wir alle auch wirklich die bestellten Dosen schnellstmöglich kriegen, steht für mich in den Sternen. Jedenfalls kaum von derselben Firma, dafür sind weltweit die Bestellungen einfach zu groß.
Auch wurde vor wenigen Tagen ja nicht nur gesagt, dass Deutschland mangelnd bestellt habe, sondern auch Biontech nicht ganz mit den Lieferungen nachkäme. Das würde mich jedenfalls auch nicht verwundern, sodass ich der Regierung nicht ein generelles Versagen vorwerfen möchte. Das es hier und dort etwas haperte, mag ich auch nachvollziehen können. Es ist eben eine Situation, mit der wir so nie konfrontiert wurden und da weiß man nun einmal nicht, was richtig oder falsch ist.
Ich denke das man das Thema von mehreren Seiten her als gut oder schlecht ansehen kann. Natürlich kann man darüber streiten, dass während hier in Deutschland grade mal ein paar Hunderttausend geimpft worden sind, in anderen Ländern bereits zum Teil schon Millionen geimpft worden sind. Ich hätte mich auch darüber gefreut, wenn es hier zu Lande etwas schneller gegangen wäre, grade auch um mal wieder ein Stück Normalität wieder zu erlangen.
Auf der anderen Seite finde ich es aber auch recht wichtig, dass man sich die Zulassung doch etwas kritisch betrachtet. Ob es bei allen Medikamenten der Fall ist, weiß ich nicht, aber ich habe mal gelesen, dass es zum Teil viele Jahre von der Entwicklung über Testphasen bis hin zur Zulassung dauern kann, bis ein Medikament dann auf dem Markt erhältlich ist. Da stelle ich mir dann auch schon die Frage, ob es nicht dann doch noch irgendwelche Entwicklungen geben kann, die man jetzt noch nicht unbedingt auf dem Schirm hat.
Natürlich werde ich mich auch impfen lassen auch wenn ich mir dann schon Gedanken darüber mache, ob es dann zu irgendwelchen Nebenwirkungen kommen könnte, was ja bei nahezu jeder Impfung der Fall sein kann. Ich bin während meiner Bundeswehrzeit gegen alles Mögliche geimpft worden, da wir für einen möglichen Einsatz für alles gewappnet sein mussten. Ob Gelbfieber oder japanische Enzephalitis oder was auch immer, in den Infos stand immer was von Nebenwirkungen, die zum Teil auch nicht im Promillebereich zu finden waren. Aber am Ende habe ich alles Impfungen ohne Nebenwirkungen überstanden. Allerdings waren das auch alles Impfungen, bei denen mögliche Nebenwirkungen schon erforscht waren und das schon über einen längeren Zeitraum.
Das ist durch die Dringlichkeit bei Corona eben alles etwas schneller gegangen, was auf der einen Seite die Leute mit erhobenem Zeigefinger dastehen lässt, die mahnend sagen wollen "wenn das mal gut", auf der anderen Seiten stellt die Medizin aber nicht erst seit gestern Impfstoffe her. Ganz krass gesehen, sind es grade in der Vergangenheit meist die mutigen Vorstöße gewesen, die grade auch in der Medizin und Forschung dann zu einem Erfolg geführt haben.
Aber um mal zu der Kernfrage zu kommen, ob Deutschland versagt hat was den Corona-Impfstoff angeht, denke ich nicht das Deutschland versagt hat. Zum einen sind wir ja nicht nur Deutschland, sondern auch EU, also ist es nur logisch, dass man dann auch alles EU weit regeln muss und sollte. Es sei denn wir möchten auch aus der EU austreten. Auf der anderen Seite hat die Regierung die Pandemie bisher ganz gut im Griff, wenn wir uns mal mit anderen Ländern vergleicht, selbst innerhalb der EU. Das Problem sind in meinen Augen eher die Leute, die ihren Dickkopf oder besser gesagt Querkopf durchsetzen müssen und sich nicht an irgendwelche Regeln halten wollen.
Ich denke auf der einen Seite auch, dass es vielleicht schon etwas mehr Leute geben könnte die geimpft worden sind. Aber man auch sehen, in welcher Zeit das jetzt alles passiert ist. Dass ganze Jahr war schon sehr verrückt und da wird jeder mal froh darüber sein können, wenn er über Weihnachten und Neujahr mal wieder etwas runter kommen kann. Man sollte dem Ganzen also mal ein wenig Zeit geben und das Ganze mal in ein bis zwei Monaten nochmal betrachten, aber nicht kurz nach dem Start gleich schreien, dass man versagt hat.
Deutschland selbst hat deswegen nicht versagt, sondern diejenigen, welche für die Beschaffung, die Finanzen und das Management für den Impfstoff verantwortlich sind. Zwar wird nun fleißig geimpft und getestet, doch hat für mich dieses verzögern viele Leben gekostet. Mit einer früheren Teststrategie hätte man gezielter eindämmen und reagieren können. Nun wird alles geöffnet und die Zahlen steigen wieder und immer weiter. Eine dritte und vierte Welle wird es dieses Jahr noch geben. Wir befinden uns teilweise schon mittendrin.
Ich denke die Überschrift, hätte etwas anders heißen sollen. Denn Deutschland hat kann nicht versagt haben. Ich bin ein Teil von Deutschland und ich wage mal zu behaupten, dass ich alles in meiner Macht getan habe, um dieser Pandemie entgegen zu wirken.
Wenn man Deutschland aber gegen unsere Regierung austauscht, dann wird die Frage schon um einige brisanter. Ich habe die Regierung eigentlich immer verteidigt, es ist nun mal nicht einfach ein Land mit gut 80 Mio. Einwohnern im Handumdrehen zu regieren. Für jeden Fürsprecher für etwas, gibt es auch immer eine Gegenstimme im Volk und alle müssen irgendwie zufriedengestellt werden. Aber ich denke schon, dass Deutschland als einer der führenden Industrienationen, hier und da etwas mehr Verantwortung übernehmen hätte sollen, quasi als eine Art Vorbild fungieren sollen. Wir haben eines der besten medizinischen Versorgungssysteme und trotzdem erlangt man das Gefühl, dass wir oft am Rande eine Katastrophe gewesen wären. Vielleicht wird das dann auch immer etwas überspitzt, aber wenn man nicht übermäßig tief in der Materie steckt, dann hat man eben nur die Möglichkeit sich über die Medien und das Internet zu informieren.
Ich sage nicht, dass man alles falsch gemacht hat, aber ich denke schon, dass es Entscheidungen gab, die etwas strenger hätten ausfallen können, und andere, die mehr hätten überdacht werden müssen. Lockdowns hätten durchaus strenger ausfallen können, wie es in anderen Ländern auch praktiziert wird, und das mit Erfolg. Wiederum gibt es aber auch Entscheidungen, die man mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehen kann. Die Gastronomie oder der Einzelhandel werden trotz Erfüllung der Auflagen geschlossen um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, während sich in den Supermärkten die Menschen schon fast stapeln. Mit welcher Begründung schließt man einen Schuh oder Klamottenladen, in dem sich maximal eine Handvoll Kunden befinden, die sich dann noch nicht mal unbedingt über den Weg laufen, während man in jedem Supermarkt alle paar Sekunden an einem Kunden vorbeiläuft, wo es gar nicht möglich ist seinen Abstand halten zu können?
Ich habe gestern einen Talk gesehen, in dem ein Schuhverkäufer erklärt hat, dass er sein Geschäft öffnen darf, aber nur Kinderschuhe verkaufen darf. Natürlich ist das notwendig, da Kinderfüße auch schneller wachsen, aber die Kinder kaufen ihre Schuhe ja nicht selbst, also warum dürfen dann die Erwachsenen nicht ihre Schuhe dort kaufen. Das sind Beschlüsse, die man nicht nachvollziehen kann, und das ist nur eins von vielen Beispielen. Man bekommt das Gefühl, dass die Regierung allmählig überfordert zu sein scheint, zumindest was gewisse Entscheidungen angeht. Alles falsch macht sie aber anscheinend auch nicht, das zeigen die Inzidenzwerte im Vergleich zu unseren Nachbarländern, die dort zum Teil wesentlich höher sind. Allerdings werden auch viele mutige Entscheidungen eher auf Landkreisebene getroffen, wie zum Beispiel das Einführen der Maskenpflicht.
Ich will nicht sagen, dass wir nur nach uns schauen sollen, dafür sind wir nun mal in der europäischen Union, aber wenn dann mitbekommt, dass in anderen Ländern sogar schon die Zootiere geimpft werden, während man hier noch nicht mal 20% der Bevölkerung geimpft hat, dann sorgt das natürlich nicht unbedingt für eine gute Stimmung.
Egal was für Beschlüsse noch so auf uns zukommen, ich wünsche mir nur, dass das Impfen nun so langsam aber sicher mal voran gebracht wird, damit wir möglichst schnell wieder zu einem normaleren Zustand zurückkommen können, denn ich glaube, dass ist das was sich wohl die meisten Menschen im Land wünschen.
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