Colleen Hoover Romane - für euch den Hype wert?
Ich habe mich aktuell den Hype hingegeben und mit dem ersten Roman von Colleen Hoover angefangen. "Nur noch ein einziges Mal" (von der englischen Originalausgabe "It starts with us") ist eines ihrer beliebtesten Bücher Die Rezensionen der Autorin sprechen für sich. In der Originalfassung sind die Bücher teilweise mit über 100.000 Bewertungen bei Amazon rezensiert, davon die meisten positiv. Ich muss sagen, dass ich ihn bisher sehr gut finde und mir definitiv ein weiteres Buch von ihr kaufen werde.
Hinsichtlich der Genre schreibt Hoover hauptsächlich Romane über Liebe. Dabei spielen jedoch auch ernstere Themen, beispielsweise Missbrauch, eine Rolle. Diese Kombination finde ich sehr packend und auch ihr Schreibstil fiel mir positiv auf. Mit Verity hat sie auch ein Buch released, welches genretechnisch eher in Richtung Thriller geht und ebenfalls sehr spannend sein soll.
Habt ihr bereits die Romane von Colleen Hoover gelesen und seid ihr ebenfalls dem Hype verfallen? Welche Bücher von ihr gefallen euch besonders oder könnt ihr dem ganzen vielleicht auch gar nichts abgewinnen?
Liebesromane sind eher nicht mein Fall, deshalb habe ich mich nie näher mit dieser Autorin beschäftigt. Aber in allgemeinen Buch Communities, wie zum Beispiel auf Reddit, sehe ich den Namen schon relativ regelmäßig.
Der "Hype" sieht da allerdings fast immer so aus, dass die Leute nicht verstehen warum die Romane so gut bewertet und ständig empfohlen werden. "Vorhersehbar" ist da noch eine der netteren Kritiken, aber es fallen auch oft solche Begriffe wie "abuse porn", also wenn eine toxische Beziehung positiv dargestellt wird oder zumindest gewisse toxische Qualitäten positiv interpretiert werden.
Ich persönlich bin jetzt nicht der Meinung, dass man über solche Beziehungen nicht schreiben sollte, schließlich findet man die oft genug auch im realen Leben. Und es liegt in der Verantwortung des Lesers, oder in dem Fall wohl eher der Leserin, Fiktion von Realität zu unterscheiden. Es ließt ja auch niemand einen Thriller und denkt, dass der Serienmörder mit dem Mutterkomplex ein tolles Vorbild wäre.
Aber andererseits kann ich nur ein gewisses Maß an dummen Entscheidungen der Charaktere ertragen. Irgendwann bin ich von der Dummheit als Stilmittel einfach nur noch genervt und das ist dann der Punkt an dem ich ein Buch spätestens abbreche. Ich fürchte also, dass Frau Hoover und ich nicht zusammen kommen werden.
Cloudy24 hat geschrieben:Aber andererseits kann ich nur ein gewisses Maß an dummen Entscheidungen der Charaktere ertragen. Irgendwann bin ich von der Dummheit als Stilmittel einfach nur noch genervt und das ist dann der Punkt an dem ich ein Buch spätestens abbreche. Ich fürchte also, dass Frau Hoover und ich nicht zusammen kommen werden.
Schön gesagt, dem kann ich mich wohl nur anschließen. Ich kann bei Unterhaltungsliteratur über einiges hinwegsehen, wenn sie mich prinzipiell fesselt. Kleinere Anachronismen? Geschenkt. Freiberufliche Floristin vom Lande kauft 100-qm-Apartment in Downtown Manhattan? Träumen wird doch wohl noch erlaubt sein. Auch "dumme" Figuren sind in Ordnung, solange sie nicht allzu grob in Klischees abgleiten und in sich leidlich stimmig dargestellt sind.
Aber oft genug wird gerade bei schlichteren Geschichten die weibliche Hauptfigur beispielsweise als taff, clever und durchaus überlebensfähig eingeführt, um für die Leserinnen die entsprechende Projektionsfläche zu bieten. Aber dann tritt irgendein Y-Chromosom in ihr Leben, und die gute Frau bekommt eine komplette Persönlichkeitstransplantation, leider nie zum Guten für sie oder andere. Und das verdirbt mir jedes Mal gründlich den Spaß.
Ich kenne die Autorin nicht. Aber da heißt nichts, weil ich so vieles nicht kenne, was vielleicht gut und aktuell ist. Aber wenn es um Liebe geht, lege ich das Buch gleich zur Seite. So ein Thema reizt mich nicht zum Lesen, weil man darunter alles Mögliche verstehen kann und es in solchen Büchern meistens um die Anfänge einer Beziehung geht. Bücher über Missbrauch interessieren mich auch weniger. Diese Themen bringen mir keine neuen Erkenntnisse.
Ich mag Colleen Hoover als Autorin wirklich sehr gerne und habe schon viele Bücher von ihr gelesen, wenn auch nicht alle. Colleen Hoover schreibt wirklich einzigartig. Ich kenne kaum einen anderen Autor, bei dem ich beim Lesen so viel leiden musste, so mit gefiebert habe und mein Herz so erschüttert wurde. So viele Gefühle in ein einziges Buch zu packen, kann nicht jeder.
Ich würde die Romane von Colleen Hoover definitiv weiterempfehlen - natürlich nur, wenn man sich generell für dieses Genre interessiert. Ich muss aber auch sagen, dass ich schon ein bis zwei Bücher von Colleen Hoover gelesen habe, die ich überhaupt nicht gut fand, die absolut oberflächlich waren und die für mich einfach nicht so waren, wie ich es von Büchern von Colleen Hoover erwarte. Ich weiß leider gar nicht mehr, wie die Bücher hießen. Das hat mich jedenfalls so ein bisschen davor abgeschreckt, Colleen Hoover als meine liebste Autorin zu bezeichnen.
Nichtsdestotrotz würde ich mir immer wieder bedenkenlos Bücher von Colleen Hoover kaufen. Damit kann man einfach nichts falsch machen und schlecht waren auch die von mir bemängelten im Endeffekt nicht. Nur eben anders, als ich es erwartet hatte. Ich kann es also schon verstehen, weshalb so ein großer Hype um die Autorin existiert und würde die Bücher durchaus auch verschenken.
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