Click & Collect warum ist es so teuer?

vom 26.02.2021, 11:44 Uhr

Ich habe gestern etwas bei Ikea online gesucht und da mich die Versandkosten wirklich vom Hocker gehauen haben, habe ich geschaut wie viel das Ganze per Click & Collect kostet. Das waren dann 10 € für Produkte, die ja nachweislich dort schon sind und nur zusammengestellt werden müssen. Das fand ich dann auch ziemlich viel. Mag sein, dass ich da ein bisschen naiv bin, aber letztendlich muss doch da nur jemand durchgehen und es in einen Karton packen, das müsste ja auch günstiger gehen.

Habt ihr das bei anderen Läden auch so erlebt oder habt ihr das bisher noch nicht gehabt, dass man dafür etwas zahlen muss. Ich kannte es bisher so, dass man einen bestimmten Mindestbestellwert erreichen muss oder so.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Der Mensch, der "nur" durchgehen und Sachen in einen Karton packen muss, möchte leider Geld dafür, und IKEA zumindest nicht noch draufzahlen, wenn es die Waren auf diese Art anbietet. Und da es nur bedingt als menschenwürdig angesehen wird, die Leute das bei Kerzenschein machen zu lassen und ihnen eine Sickergrube auszuheben, kommen noch Kosten für Strom, Wasser und Heizung hinzu. Sprich, die Infrastruktur in den ganzen Läden muss aufrechterhalten und bezahlt werden, ohne dass das durch Hundertschaften von Kaufwilligen ausgeglichen wird.

Einer der Gründe, wieso IKEA relativ preiswert ist, besteht ja gerade darin, dass die Kundschaft selber "durchgehen" und ihre Waren einpacken muss. Dienstleistungen werden vom Anbieter auf die Endkundschaft abgewälzt und so Geld gespart. Das zieht sich durch das ganze Konzept, von dem nervigen Selbstbedienungsrestaurant bis hin zu den Kassen zum selber Scannen. Und jetzt müssen sie ihr ganzes Konzept umschmeißen und wieder Leute dafür zahlen, dass sie das machen, was sonst die Kundschaft selber erledigt. Natürlich ist das relativ teuer. Sonst wäre es ja lukrativer, den Kram gleich anzuzünden.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Was ist an 10 Euro jetzt teuer? Klar, ich hatte schon IKEA Einkäufe, da bin ich in den Laden rein, habe die Abkürzung zum Lager genommen, mir 5 Regalböden geschnappt und bin damit zur Kasse gegangen. Für so einen Einkauf würde ich jetzt keine 10 Euro zusätzlich bezahlen damit das jemand für mich macht.

Aber stell dir doch mal ein ganzes Regalsystem zusammen und such dir dann die Einzelteile im Lager und navigiere den überfüllten Wagen zur Kasse. Da bist du schon mal eine Stunde beschäftigt. Und wenn jemand das übernimmt für nur 10 Euro Stundenlohn dann ist das ein verdammt gutes Angebot. Ich hoffe das wird so beibehalten weil man bei größeren Einkäufen so jede Menge Zeit sparen kann.

In einem Baumarkt habe ich übrigens auch eine Servicegebühr berechnet bekommen als ich Ware zum Abholen bestellt hatte und ich fand das auch völlig in Ordnung, warum sollte ich nicht dafür bezahlen, dass jemand für mich die Sachen zusammen sucht und beim Beladen des Autos hilft? Arbeitest du vielleicht umsonst? Also ich nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:In einem Baumarkt habe ich übrigens auch eine Servicegebühr berechnet bekommen als ich Ware zum Abholen bestellt hatte und ich fand das auch völlig in Ordnung, warum sollte ich nicht dafür bezahlen, dass jemand für mich die Sachen zusammen sucht und beim Beladen des Autos hilft? Arbeitest du vielleicht umsonst? Also ich nicht.

Das ist wohl Ansichtssache. Natürlich habt ihr zweifelsohne Recht damit, dass die Leute ja auch irgendwie bezahlt werden müssen und ihre Arbeitsleistung ja Kosten verursacht, die man irgendwo her holen muss. Und ja natürlich habt ihr auch Recht damit, dass es mehr Arbeit macht, wenn der Baumarkt oder Möbelmarkt oder wer auch immer einen Mitarbeiter die Teile zusammen suchen lässt als im Vergleichsfall, wenn es der Kunde macht. Völlig logisch und absolut nachvollziehbar.

Aber, es gibt ja auch die andere Sichtweise. Und zwar die des Kunden. Der Kunde der dann einfach sagt, wenn mir die Servicepauschale zu hoch ist und ich da aus welchen Gründen nicht selber durchgehen kann, dann bleibt der Einkauf eben. Dann muss man den Mitarbeiter immer noch bezahlen auch wenn er nicht mehr durch die Regale läuft und es kommt nicht einmal Geld in die Kasse des Ladens.

Das sind natürlich zwei völlig konträre Meinungen und da muss man dann eben einen Kompromiss finden. Und als Kunde kenne ich nun einmal die Kalkulation des Ladens nicht und weiß eben nicht an welcher Stelle und in welcher Höhe die Läden ihre Dienstleistung in die Warenpreise mit einarbeiten. Da kann es ja gewaltige Unterschiede geben, dass der eine einen Service wie Click & Collect einfach in jedes Produkt pauschal einpreist und andere eben gar nicht.

Was ich aber als Kunde eben sehe, sind die Endpreise, die des Produktes und die des Service. Und natürlich fragt man sich dann schon, warum es Läden auch Baumärkte gibt, die stellen mir meine Bestellung innerhalb von zwei Stunden zusammen und ich bezahle keinen einzigen Cent dafür und dann gibt es Läden, da soll ich mal wahlweise für Artikel, die nicht einmal 10 Euro kosten 49 Euro Versandkosten bezahlen oder kann die trotz 10 Euro Servicegebühr erst nach zwei oder drei Tagen abholen. Es mag ja sein, dass der Artikel einfach so billig ist, weil der eben so gerechnet wurde, dass ich als Kunde alle Serviceleistungen einfacher selber erbringe. Aber am Ende des Tages sehe ich einfach die hohen Servicegebühren und denke, ob mich da jemand verarschen will und kaufe dann vielleicht schon aus Trotz den Artikel nicht, obwohl er vielleicht in der Summe gar nicht teurer gewesen wäre.

Wobei ich jetzt aber persönlich nicht unbedingt finde, dass Ikea so wahnsinnig billig wäre, dass da die Versandkosten oder Click&Collect Gebühren egal wären. Ich finde das schon auch in der Summe dann ziemlich teuer, was Ikea da so aufruft. Und ich denke schon, dass es auch zum Service dazu gehört, dass man den Kunden auch etwas entgegenkommt, wenn diese im gleichen Atemzug darauf verzichten (müssen) sich viele Teile selber im Laden anschauen zu können oder eben sonst gar nicht kaufen würden.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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