Chinesische Polizisten auch bei uns vorstellbar?

vom 06.05.2016, 18:59 Uhr

Wenn ich diese Meldung nicht im SPIEGEL gelsen hätte, würde ich sie für einen Aprilscherz halten. Da in Rom jährlich Millionen Chinesen ankommen, sollen nun auch chinesische Polizisten dort Dienst tun. Ich wäre schon mit einem Austausch von Informationen höchst unzufrieden, da China alles andere als eine lupenreine Demokratie ist und ich erinnere ausdrücklich an die chinesische Präsenz während der olympischen Spiele 2008, was viele Europäer sichtlich irritierte. Könntet ihr euch vorstellen, dass chinesische Polizisten auch bei uns ihre Landsleute schützen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Vier chinesische Polizisten in Rom, die Touristen unterstützen, wenn sie Anzeige erstatten möchten oder zur Botschaft möchten, werden sicherlich kein Sicherheitsrisiko für europäische Werte und Informationen darstellen. Aber sie verbessern den Service und vereinfachen den Job der italienischen Kollegen.

Wir hatten im Winter zwei Polizisten aus Rumänien zur Verstärkung der örtlichen Polizisten auf dem Weihnachtsmarkt. Davor waren Beamte aus Rumänien drei Wochen in den nördlichen Stadtteilen mit vielen rumänischen Zuwanderern im Einsatz. Rumänien hat nur 13 Beamte, die deutsch sprechen, um die reißt man sich in Deutschland. Was ist daran anders?

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich sehe da auch kein Problem. Diese Zusammenarbeit und vier chinesische Polizisten kann man wohl kaum als Unterwanderung bezeichnen. Sicher ist China keine lupenreine Demokratie, aber deshalb kann man sie doch nicht ächten. Damit würde man doch nur weiter Öl ins Feuer gießen.

Zusammenarbeit ist da die viel bessere Methode. So lernen diese chinesischen Beamten die italienische Demokratie kennen, die ich übrigens auch nicht für lupenrein halte. Außerdem gibt es nun mal viele chinesische Touristen in Italien, beziehungsweise Europa. Die Berührungspunkte sind also da. Darauf muss man sich einstellen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde es immer besser, wenn man zusammenarbeitet und voneinander lernt statt sich in einer Festung von Vorurteilen und Ablehnung zu verschanzen und von anderen abzuschotten.

Ich wüsste bei weitem nicht, was daran so verwerflich sein sollte, wenn man Menschen aus dem Ausland beschäftigt für diese Zwecke. Ich meine, chinesische Polizisten kennen die Mentalität der chinesischen Touristen und die wissen dann auch, wie sie mit ihnen umgehen müssen um sie mental zu erreichen und ihnen nicht auf die Füße zu treten.

Wie viele kulturelle Missverständnisse gibt es, da die Bräuche und Gepflogenheiten anders sind. Gesten und Verhaltensweisen, die man hier als normal erachtet, sind anderswo ein Affront. Das könnte den internationalen Frieden hemmen und Vorurteile schüren statt Freundschaften zu unterstützen und zu fördern. Daher bin ich prinzipiell dafür, wenn man international zusammenarbeitet und voneinander lernt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Vielleicht soll dann demnächst auch noch die saudische Religionspolizei bei uns aufmarschieren und für Zucht und Ordnung sorgen. Ich kann inzwischen nur noch lachen, wenn ich hier diverse Antworten lese. Ich will noch nicht einmal, dass Polizisten aus den Nachbarstaaten hier irgendetwas ohne konkreten Auftrag zu einem konkreten Fall machen dürfen. Daher kommt so etwas für mich überhaupt nicht in Frage.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meine Güte, normalerweise spannt man einen ausländischen mit einem oder zwei inländischen Kollegen zusammen. Der ausländische Kollege übersetzt, erklärt seinen Landsleuten die örtlichen Gesetze und Gepflogenheiten und erklärt den inländischen Kollegen, wie man am besten mit diesen Leuten umgeht. Wo da jetzt der große Nachteil sein soll, das erschließt sich mir nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich glaube, man muss das etwas differenzieren. Es gilt ja nur als Hilfe, wenn sie gebraucht werden. In China, auch wenn es viele glauben, sprechen nicht sehr viele Menschen perfekt oder gutes Englisch. Es seiden, sie haben Firmen, Auslandstätigkeiten, Spaß an Sprachen usw. Ansonsten ist Mandarin eigentlich gängig und das ändert sich oftmals nicht, wenn sie im Urlaub sind.

Da kann ein Chinesischer Polizist sehr gut sein. Zumal die meisten Chinesen deutlich mehr Respekt vor ihnen haben, als der Deutsche vor unserer Polizei & Co. Natürlich, das sei angemerkt ist das so, weil die Chinesische Polizei unglaublich brutal sein kann.

In Thailand habe ich einmal Urlaub gemacht.Dort waren deutsche Hilfspolizisten anwesend. Sie haben keinerlei Rechte von der örtlichen Polizei oder gar Uniformen. Es handelte sich um einfache Bürger, die offenbar in Thailand lebten, aber dadurch der Polizei sprachlich weiter helfen konnten und das fand ich vollkommen Okay.

Es gibt durchaus auch Polizisten aus anderen Ländern, die für ein bis zwei Jahre mit deutschen, amerikanischen & Co Polizisten zusammenarbeiten, um von denen zu lernen. Das gibt es auch, sodass ich es primär jetzt nicht schlimm finde, wenn in Rom mancher chinesischer Polizist aushilft, wenn es um Chinesen geht.

Natürlich sollten klare Grenzen gezogen werden. Schußwaffengebrauch würde ich unterbinden. Es sollte sich auch eher als Hilfspolizist bedienen und nicht als vollwertiger Polizist im Dienst. Da gehört dann auch mehr zu, wie ich finde.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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