Büro bei Firma gemietet, der das Gebäude aber nicht gehört
Die Büroräume, welche ich für meine selbstständige Tätigkeit gemietet habe, gehören zu einem großen Gebäudekomplex und mein offizieller Vermieter, mit dem ich den Mietvertrag abgeschlossen habe, ist eine Immobilienfirma. Der gehören in der Region noch viele andere Objekte. Inzwischen habe ich aber herausgefunden, dass das Gebäude selbst einer polnischen Familie gehört, wovon einer im Gebäude auch als Handwerker tätig ist.
Diese Konstellation finde ich etwas seltsam. Also wenn das Gebäude der polnischen Familie gehört, warum ist dann mein Vermieter nicht diese Familie, sondern eine Immobilienfirma? Oder ist das bei Gewerbeimmobilien so üblich, dass der eigentliche Besitzer das Objekt von einer Immobilienfirma verwalten lässt, die dann als offizieller Vermieter auftritt. Zahlt dann diese Immobilienfirma den Eigentümern einen Teil der Miete als Pacht oder wie muss man das verstehen? Ich kenne mich mit solchen Dingen nicht besonders aus, für mich wäre es logisch gewesen, dass der Besitzer als Vermieter auftritt und nicht noch eine andere Firma dazwischengeschaltet wird.
Das erscheint mir irgendwie dubios, dass man da solche Konstruktionen hat und was ich auch total merkwürdig finde, ist, dass dann einer der Besitzerfamilie da als Handwerker arbeitet. Das dürften die als „Großgrundbesitzer“ doch gar nicht nötig haben. Kennt ihr euch mit sowas aus? Ist das bei Gewerbeimmobilien so, dass Besitzer und Vermieter verschiedene Akteure sind? Oder würdet ihr das auch irgendwie komisch finden? Kann da irgendwas Kriminelles dahinter stecken?
Ich kenne das bei Wohnungen durchaus auch. Da hat man dann einen Vertrag mit der Immobilienfirma gehabt und die haben sich dann auch in gewisser Weise vor Ort darum gekümmert, der Besitzer der Wohnung war aber ein anderer Mensch, wobei dieser aber glaube ich auch im Vertrag stehen sollte. Das hört sich bei dir alles sehr dubios an. Bist du dir wirklich sicher, dass er dir da nichts vom Pferd erzählt hat oder wer auch immer dir das erzählt hat?
Es kann aber durchaus sein, dass das bei Büroräumen anders gemacht wird, das weiß ich nicht. Im Zweifelsfall kannst du ja auch mal bei deinem Vertragspartner nachfragen, wie das geregelt ist und an wen man sich dann wenden müsste, wenn etwas ist.
Ramones hat geschrieben:Ich kenne das bei Wohnungen durchaus auch. Da hat man dann einen Vertrag mit der Immobilienfirma gehabt und die haben sich dann auch in gewisser Weise vor Ort darum gekümmert, der Besitzer der Wohnung war aber ein anderer Mensch, wobei dieser aber glaube ich auch im Vertrag stehen sollte. Das hört sich bei dir alles sehr dubios an. Bist du dir wirklich sicher, dass er dir da nichts vom Pferd erzählt hat oder wer auch immer dir das erzählt hat.
Ich habe jetzt nochmal nachgefragt bei einer andere Mieterin und die hat mir das auch so bestätigt. Das Gebäude gehört dieser polnischen Familie und die Verwaltung übernimmt eine Immobilienfirma aus Deutschland. Der Besitzer ist Cousin oder Bruder oder was auch immer vom Hausmeister und wohnt irgendwo im Ausland. Also rein von der Organisation her hast du wirklich recht, das verwaltet halt einfach nur eine andere Firma.
Aber was mir dabei völlig unklar ist: Wenn eine Familie so viel Geld hat, dass sie im Ausland als Geldanlage Gewerbeimmobilien kauft und es sich auch leisten kann, die komplette rechtliche Verwaltung von einer Immobilienfirma abwickeln zu lassen, warum stellen die dann nicht einfach jemanden als Hausmeister an, warum nehmen die dann einen Verwandten dafür?
Der muss ja auch eklige Aufgaben übernehmen, wie das Müll wegschaffen. Das würde man doch als reiche Familie seinen Verwandten nicht antun. Zumal dieser Hausmeister immer sehr unmotiviert wirkt, also er scheint auch niemand zu sein, der an der einfachen Arbeit Spaß hat. Das verstehe ich nicht, warum der dort arbeitet.
Was soll daran so merkwürdig sein? Ich finde das eher normal. Erstens hält man das Geld so zusammen, zweitens arbeiten die meisten Menschen, die sich was aufgebaut haben, weiter. Eine Besitzerin vieler Immobilien in meiner Heimatstadt gönnt sich viele Doggen auf einem Resthof, sowas kostet in der Region weit über eine Million. Trotzdem steht sie auch mit über 70 Jahren ohne Corona jeden Tag in ihrer Kneipe und zapft Bier.
Die Eltern meines ehemaligen Partners haben neben zwei Vollzeitjobs ein Unternehmen aufgebaut und ein paar Dutzend Immobilien gekauft. In der Rente kam eine Ferienanlage dazu. Mein Stallverpächter sitzt auf Millionen und hat normal Landwirtschaft betrieben. Seine Kinder haben studiert und normal gearbeitet und führen jetzt den Betrieb einfach weiter. Ich kenne nur Leute, die normal mit ihrem Leben weitermachen und das Geld vermehren.
cooper75 hat geschrieben:Was soll daran so merkwürdig sein? Ich finde das eher normal. Erstens hält man das Geld so zusammen, zweitens arbeiten die meisten Menschen, die sich was aufgebaut haben, weiter. Eine Besitzerin vieler Immobilien in meiner Heimatstadt gönnt sich viele Doggen auf einem Resthof, sowas kostet in der Region weit über eine Million. Trotzdem steht sie auch mit über 70 Jahren ohne Corona jeden Tag in ihrer Kneipe und zapft Bier.
Ich verstehe das auch total, wenn es um Jobs geht, die einem Spaß machen. Da wäre es bei mir auch so; ich mache das, was ich tut, ganz gerne und selbst wenn ich nicht mehr arbeiten müsste, würde ich das weiter betreiben, vielleicht in geringerem Umfang, aber ich würde nicht "nichts" machen wollen. Da bin ich völlig bei dir.
Aber der hat ganz offensichtlich keinen Spaß an der Arbeit. Ich habe inzwischen mitbekommen, dass er die Reparaturanfragen der anderen Mitparteien gerne ignoriert und bei mir hat er nur deswegen ständig irgendwas repariert, weil er sich da wohl was anderes erhofft hat. Es macht nicht den Eindruck, dass der Freude an der Tätigkeit hat. Ich hatte mal vorsichtig bei der der deutschen Immobilienfirma angefragt, die sich nur negativ über den Hausmeister äußerten; er sei faul, unzuverlässig und entsprechend müsse der Zuständige der Immobilienfirma ihm immer "Feuer unterm Hintern" machen, damit was passiert.
Dass man also eine Tätigkeit fortsetzt, die Spaß macht, ist verständlich. Aber dass man weiter einem Job nachgeht, der offenbar keinen Spaß macht, der auch unangenehme Aufgaben wie Toiletten reparieren und Müll wegschaffen beinhaltet und in dem einem jeder für faul hält bzw. man von anderen herumkommandiert wird - das ist doch schon unlogisch.
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