Büchereiausweis nur erstellen lassen, um Onleihe zu nutzen?

Eine Freundin hat mir erzählt, dass sich von der örtlichen Bücherei auch einen Ausweis geholt hat und dort Mitglied wurde. Allerdings hat sie wohl gar nicht vor, sich vor Ort in der Bücherei etwas auszuleihen. Sie möchte nur die Onleihe nutzen, bei der sich mit den Daten des Büchereiausweises verschiedene E-Books aus sämtlichen Büchereien des Bundeslandes ausleihen kann. Sie meint, dass sie sich so eben auch die Fahrten zur Bücherei ersparen könnte.

Nun zahlt sie wohl einen jährlichen Beitrag von gerade mal 12 Euro. Das ist ja durchaus vertretbar und für Bücher und andere Dinge, die sie sich ausleiht, muss sie auch keine weitere Gebühr zahlen. Ebenso auch nur für die Onleihe. Daher finde ich es eigentlich nicht schlimm, wenn sie eben nur diese nutzten möchte. Allerdings findet ihr Partner das Verschwendung und meint, dass sie sich auch vor Ort in der Bücherei etwas ausleihen sollte, damit es sich lohnt.

Würdet ihr euch einen Büchereiausweis machen lassen, nur um die Onlinebibliothek nutzen zu können? Findet ihr eher, dass dies Verschwendung ist und sich nur lohnt, wenn man sich auch Bücher und anderes in der Bücherei vor Ort ausleiht? Meint ihr, dass es sich ansonsten eher nicht lohnen wird?

Muss im Endeffekt jeder selbst wissen, aber für mich persönlich würde sich das nicht lohnen. Bei uns kostet so eine Mitgliedschaft 40 Euro pro Jahr für einen Erwachsenen. Da müsste man ja mindestens 30 eBooks lesen, damit sich das im Jahr auch lohnt. Für mich kommt das aber nicht in Frage, weil ich aktuell nur Fachbücher aus einem bestimmten Themenbereich lese und es zu diesem Thema gar keine Bücher in der örtlichen Bibliothek gibt und auch gar keine eBooks.

Wenn ich bei einer Bibliothek angemeldet bin, nutze ich auch den normalen Bücherbestand und nicht nur die Onleihe. Zwar gibt es sehr viele Bücher in digitaler Form, aber meistens ist es ja doch so, dass der normale Bestand umfangreicher ist. Außerdem mag ich auch das Gefühl, ein richtiges Buch in der Hand zu halten, so dass ich nicht darauf verzichten würde, mir diese auch auszuleihen. Allerdings finde ich E-Books auch sehr praktisch.

Wenn jemand allerdings nur auf E-Books zurückgreifen will und sich deshalb in der Bibliothek anmeldet, kann ich das auch verstehen. Ob man die Bücher tatsächlich in der Hand hält und sie liest oder ob man sie eben als E-Book liest, ist doch letztendlich egal. Man wird dadurch ja nicht viel mehr oder weniger lesen, so dass sich das preislich auf jeden Fall lohnt.

Es kommt aber eben auch darauf an, wie gut die Onleihe ausgebaut ist. Ich kenne es so, dass es da vergleichsweise wenig Bücher gibt. Da müsste man schauen, ob sich das deshalb lohnt oder nicht. Wenn die Auswahl umfangreich ist, spricht allerdings nichts dagegen.

Bei 12 Euro kann man das auf jeden Fall so machen. Letztendlich muss man sehen wie viel man liest und wie teuer das woanders wäre. Ich denke, dass sich das in dem Fall lohnt und man das guten Gewissens so machen kann. Ich finde es auch nicht wirklich schlimm, wenn sie das Ganze nur online nutzt, immerhin bezahlt sie ja dennoch eine Gebühr und die Bücher in der Bibliothek sind ja weiterhin ausleihbar, einen Zwang dort eines auszuleihen gibt es ja auch nicht, also finde ich das gut und in Ordnung.

Es ist doch egal, ob sie sich die Bücher von der Bücherei oder der Onleihe holt. Ich finde die Onleihe ja eigentlich besser, da ich nicht an Öffnungzeiten gebunden bin und mir auch mitten in der Nacht, wenn ich mit dem gelesenen Buch gerade fertig geworden bin, ein neues ausleihen kann. Mittlerweile sind die Onleihen ja auch schon attraktiver geworden, da je ihr Buchkontingent sehr schnell aufstockt um den Anschluss nicht zu verlieren.

Das habe ich auch schon gemacht, auch wenn ich das Angebot mittlerweile nicht mehr nutze. Die interessanten Bücher waren immer virtuell "ausgeliehen", und eigentlich ist ja das System an sich völlig absurd, wenn man ein nicht-physisches Buch nur begrenzte Zeit verwenden darf und oft monatelang darauf warten muss, dass jemand anders es "zurückgibt". Die Bücher aus Papier leihe ich auch nicht mehr aus, weil sie oft Hardcover darstellen, und die sind mir zu schwer zu schleppen, da ich meistens im Zug lese. Außerdem bekommt ihnen der Transport oft nicht gut.

Aber der öffentlichen Bibliothek entsteht ja kein Schaden dadurch, wenn man den Jahresbeitrag zahlt, ohne die Angebote zu nutzen. Karteileichen gibt es überall, und ich sehe mich entsprechend eher als "Fördermitglied". Allerdings kostet der Jahresbeitrag auch nur 10 Euro oder so, was ich eher als Spende ansehe denn als Gebühr für eine Dienstleistung.

Das habe ich auch schon gemacht, auch wenn ich das Angebot mittlerweile nicht mehr nutze. Die interessanten Bücher waren immer virtuell "ausgeliehen", und eigentlich ist ja das System an sich völlig absurd, wenn man ein nicht-physisches Buch nur begrenzte Zeit verwenden darf und oft monatelang darauf warten muss, dass jemand anders es "zurückgibt". .

Das klingt absurd, hat aber wohl eher "Lizenzgründe", damit eben nicht Dutzende von Lesern gleichzeitig auf ein Exemplar des E-Books zugreifen, obwohl dafür gar keine Gelder an den Autor fließen. Das dürfte so ähnlich sein wie bei Software-Lizenzen, die ja auch häufig gemäß der gleichzeitig maximal zu startenden Instanzen bezahlt werden, obwohl die Software rein technisch gesehen natürlich beliebig oft gleichzeitig gestartet werden könnte.