Buddhismus statt Christentum

Ich komme gerade vom Gartenmarkt und fragte mich dort bereits vor dem Eingang, ob aktuell ein buddhistischer Feiertag ansteht. Allerdings weiß ich nicht mal, ob es im Buddhismus überhaupt Feiertage gibt, da in meiner Umgebung lediglich christliche und muslimische Feiertage eine Rolle spielen. Die größte Moschee unseres Landes ist in der Nähe und relevanter als die meisten Kirchen. Warum wird jedoch lediglich Buddha verkauft? Ich vermute, dass der nächste buddhistische Tempel recht weit entfernt ist.

Durchaus habe ich mitbekommen, dass Buddha immer mehr Einzug in unsere Geschäfte, Gärten und Wohnzimmer findet und in jeglichen Variationen verkauft wird. Doch vor dem Gartenmarkt war eine große Verkaufsfläche mit großen Buddha-Statuen. Drinnen finden sich dann an vielen Stellen die kleineren Figürchen als Blumentöpfe, auf Bildern, Anhängern, Skulpturen. Manchmal nur als Kopf, ansonsten meistens dickbäuchig, manchmal lustig dargestellt, meistens einfarbig, seltener bunt gemustert. Von anderen Religionen war wie gewohnt nichts zu sehen.

Warum dieser Buddha-Hype? Ich verstehe es nicht, da ich die Darstellungen keineswegs ansprechend oder gar hübsch finde, geschweige denn käme es für mich in Frage Buddha zu verehren. Soweit ich weiß, tun dies auch die wenigsten Käuferinnen. Umso mehr stellt sich mir die Frage, warum Menschen dies kaufen. Und vor allem, warum der Buddhismus die einzige Religion ist, dessen Symbol immer häufiger präsent ist.

Das hat doch nichts mit Glauben zu tun. Das ist billigster Wellness-Kitsch, der sich einfach gut verkauft. Achtsamkeit und Entspannung ist jetzt gefragter Lifestyle, der mit einem netten Buddha unterstrichen wird. Mit dem Buddhismus hat das keine engeren Gemeinsamkeiten, das ist totale Banalisierung einer Glaubensrichtung der Optik wegen. Würde man so mit Jesus umgehen, wäre der Aufschrei groß. Der ist dann doch nicht nur Deko.