Buchrezension zum Historienroman Rungholt
Rezensiert wird der Historienroman „Rungholt“
Kurzbewertung:
Sterne: 5
Titel: Rungholt
Autorin: Ann-Kathrin Wasle
Lesbarkeit: Sehr gut geschrieben und flüssig zu lesen
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Produkt:
Der mystische Historienroman namens ‚Rungholt‘, erzählt von der Legende einer versunkenen mittelalterlichen Stadt.
Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit der Kälte der Nordsee, wobei noch etwas unklar ist, zu welcher Zeit der Leser in die Geschichte eintaucht. Das lenkte mich anfangs ein wenig ab, da im Hintergrund die Frage nach dem Zeitpunkt offen ist, schließlich erwartet man ja einen Historienroman, also eher eine lang zurückliegende Zeit. Ich forschte also ein wenig nach der Autorin. Interessant fand ich die Infos zum Buch (übrigens inkl. einer Leseprobe) auf der Website der Autorin und wandte ich mich schnell wieder dem Buch zu. Und tatsächlich wird es schnell interessant. Man beginnt mitzufiebern. Ich war dann doch zügig in der Geschichte gefangen und konnte mich mehr und mehr für die Story erwärmen.
Sowohl die Printversion, als auch die eBook-Ausgabe überzeugen. Die Printversion enthält zwei Bilder, die als Lesezeichen oder einfach zum Anschauen und Einstimmen in die Story hergenommen werden können, wobei mich dieser Mehrwert nicht überzeugen konnte. Was mich überzeugte waren die eingeflochtenen Begriffe, z.B. Trippen. Ich schlug es nach. Trippen sind Unterschuhe aus Holz, die unter den normalen Schuhen getragen wurden. Da diese Zusatzinformationen aber passend und nicht übertrieben häufig eingebracht sind, bieten sie einen Mehrwert ohne den Lesefluss zu stören. Immer mehr fragt man sich, was es mit dieser geheimnisvollen Händlerin auf sich hat, wie es weitergeht und legt das Buch dann nicht mehr aus der Hand.
Das Buch ist aus meiner Sicht jede Seite wert.
Hattest du dieses Buch nicht schon einmal vorgestellt, oder habe ich jetzt eine falsche Erinnerung? Ich habe das Gefühl, dass diese Leseprobe auf der eigenen Seite der Autorin schon einmal hier Erwähnung fand. Es könnte gut sein, dass ich mich irre, denn manchmal verschwimmen die Erinnerungen an verschiedene Bücher und deren Inhalte in meinem Kopf, man wird ja auch nicht jünger. Wie auch immer, auf Amazon gibt es eine wesentlich längere Probe, die ganze vier Kapitel umfasst, was für eine Probe, gemessen an der Buchlänge, schon ganz schön viel ist. In der Regel sind Leseproben ja eher kurz gehalten, um einen ersten Eindruck zu vermitteln und das Interesse zu wecken, bei dieser hier hatte ich fast das Gefühl, dass die Probe das ganze erste Drittel des Buches abdeckt.
Ich habe die Leseprobe gelesen und fand sie ganz gut. Mir gefällt es besonders, wenn es bei einem historischen Roman nicht primär um eine Liebesgeschichte zu gehen scheint, zumindest nicht auf den ersten Blick. Oftmals wird in solchen Geschichten ja die romantische Beziehung in den Vordergrund gerückt, während die historischen Aspekte in den Hintergrund gedrängt werden. Das kann zwar für manche unterhaltsam sein, aber ich bevorzuge es, wenn die Geschichte einen anderen Schwerpunkt hat und verschiedene Facetten der Vergangenheit beleuchtet werden.
Noch mehr sagt es mir jedoch zu, wenn nordeuropäische Geschichte und die Geschehnisse um Rungholt als Schauplatz dienen und nicht der ungezählte Roman über den Hof Ludwigs des Vierzehnten oder Sechzehnten oder ein Tudor-Schlossleben als Grundlage hat. Die Geschichte von Rungholt scheint mir faszinierend, innovativ und oft weniger bekannt als andere historische Erzählungen. Sie eröffnet einen Blick auf das Leben in einer Zeit und Region, über die viele von uns vielleicht noch nicht viel wissen, nicht mal, wenn man schon etliche Historienschinken gelesen hat. Ich zumindest habe erst vor einigen Jahren mal etwas über die im Meer versunkene Siedlung gelesen, sodass das Motiv mich neugierig macht.
Wenn die Autorin es jetzt im Buchverlauf noch schaffen wird, diese verschiedenen Elemente geschickt miteinander zu verweben und dabei noch die Charaktere weiterzuentwickeln, dann hat sie meiner Meinung nach einiges richtig gemacht. Ich bin schon ein wenig in der Überlegung, mir das Buch auf meinen Kindle zu laden, weil ich jetzt doch ein wenig gespannt bin, wie sich die Handlung weiterentwickeln wird.
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