Brot ein häufig weggeschmissenes Lebensmittel?
Neulich habe ich gelesen, dass Brot eines der am häufigsten weggeschmissenen Lebensmittel in Deutschland ist. Das liegt mitunter auch daran, dass es hier viele Singlehaushalte gibt und Singles schmeißen Brot angeblich besonders häufig weg. Das liegt daran, dass kleine Verpackungen im Supermarkt meist teuer sind und sich Singles lieber die günstigen und etwas größeren Packungen kaufen und das Brot dann hart wird oder verschimmelt, bis sie es aufessen können.
Aber auch bei größeren Familien soll das häufiger vorkommen. Wird ein Butterbrot in der Schule nicht gegessen, dann landet es schnell mal im Mülleimer und Brot das einige Tage im Brotkasten liegt, wird von vielen auch nicht mehr so gerne gegessen und lieber entsorgt. Klingt es für euch logisch, dass Brot in Deutschland ganz besonders häufig weggeschmissen wird? Wie ist das bei euch im Haushalt, landet Brot da auch häufiger mal im Mülleimer? Woran liegt das bei euch, wie kann man das Bewusstsein der Menschen dafür stärken?
Bezieht sich die Aussage nur auf Privathaushalte? Wenn man nämlich die ganzen Bäckereien und Supermärkte noch mit dazu rechnet ist das mehr als logisch. Denn Brot ist ja wirklich nur einen Tag "haltbar", wenn man in die Bäckerei geht erwartet man, dass man ein frisch gebackenes Brot bekommt und nicht eines, das schon einen Tag alt ist.
Das letzte Brot, das ich weg geworfen habe, war eine Scheibe Toast, die mir verbrannt ist, weil der Toaster aus Versehen zu hoch eingestellt war. Aber ansonsten fällt mir echt nicht ein, wann ich zum letzten Mal ein Brot entsorgt habe. Verschimmeln tut das nicht, wenn man es richtig aufbewahrt und wenn das Brot trocken ist verwende ich es für irgendwas anderes. Ich mache dann zum Beispiel Croutons daraus oder Brotchips oder ich schneide es in Würfel und friere es ein um dann später Semmelknödel darauf zu machen. Und meine Semmelbrösel mache ich auch selber.
Ich glaube auch eher, dass sich diese Zahlen hauptsächlich auf die Supermärkte und Bäckereien bezieht, die dann Produkte entsorgen, die sie nicht verkaufen können. Es wird dann schnell auf den pro Kopf Verbrauch umgerechnet und hinterher heißt es, dass die Verbraucher Schuld sind und nicht die Händler bzw. Hersteller.
In meinem Elternhaus wird nie Brot weggeschmissen. Wenn man mal versehentlich zu viel gekauft hat und nicht so schnell mit dem Essen hinterher kommt, dann wird es eben eingefroren und bei Bedarf aufgetaut. Getoastet schmeckt man da kaum einen Unterschied, sodass noch nie Brot weggeworfen wurde.
Ich selbst kaufe so gut wie nie Brot, weil ich einfach nie Appetit darauf hab. Ich bekomme ja bei meinem Freund ab und an eine Scheibe Brot, das reicht mir dann. Selbst da werfen wir eher selten was weg, höchstens wenn es anfängt zu schimmeln.
Ich schmeiße Brot leider recht oft weg, was mich selber auch ziemlich ärgert, weil ich niemand bin, der sonst des Öfteren Lebensmittel wegschmeißen muss. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich das mit der Anschaffung einer Tiefkühltruhe ändern wird.
Grundsätzlich gehört Brot für mich nicht zu den alltäglichen Nahrungsmitteln. Das typische Frühstücksbrot gibt es bei mir nicht und auch zum Abendessen bevorzuge ich in der Regel etwas anderes. Ab und zu habe ich dann aber doch mal Lust auf eine Scheibe Brot. Und da fängt es ja schon an. Für jemanden, der wirklich wenig Brot isst, ist eine Single-Packung mit 6 Scheiben Brot schon recht viel, aber noch gut machbar innerhalb von vielleicht 3 Tagen.
Nun gehöre ich aber auch zu denen, die nicht etwa normales Grau- oder Roggenbrot essen, sondern es muss eine ganz spezielle Sorte sein, nämlich ein "Weltmeisterbrot" mit Körnern. Und ausgerechnet das gibt es in den drei Supermärkten, in denen ich einkaufe, nur als ganzes Laib, an dem ich bei meinem Brotkonsum einen Monat zu tun hätte. Und da mir eine Tiefkühlmöglichkeit fehlt, wandert fast immer mehr als die Hälfte des Brotes im Müll.
Ich möchte aber mal behaupten, dass der Großteil der Deutschen anders lebt und isst als ich. Nicht jeder Single ist so mäkelig wie ich und in einer dreiköpfigen Familie ist so ein Brot doch ruck zuck verputzt. Deswegen gehe ich auch davon aus, dass Bäckereien in die Statistik des weggeworfenen Brotes mit einbezogen wurden.
Brot ist sicherlich etwas, was wirklich schnell verplant werden kann. Gerade bei Kindern und dem Pausenbrot kann ich mir das auch gut vorstellen. Bei uns funktioniert das eigentlich noch ganz gut. Ich bin absolut gegen wegwerfen und daher esse ich das Brot auch selber auf und werfe eigentlich nichts weg. Selbst wenn unser Sohn es nicht schafft, dann essen wir das eben noch auf. Lange wird das aber sicherlich nicht mehr funktionieren, gerade wenn er in den Kindergarten gehen wird, wird sicherlich immer mal wieder etwas wegfliegen, aber so ist das eben.
Oft kalkuliert man vielleicht falsch mit dem Brot, macht dann doch eher andere Sachen statt Brot zu essen, da wir selber backen sehe ich aber nicht ein das Brot zu entsorgen und daher muss es auch gegessen werden.
Ich glaube das liegt auf der einen Seite daran, dass es heutzutage vielen an Ideenreichtum fehlt, wenn es darum geht alte Lebensmittel zu verwerten und auf der anderen Seite daran, dass der Konsument fünf Minuten vor Ladenschluss auch noch aus zwanzig verschiedenen Sorten Brot auswählen möchte.
Dadurch entsteht ein großer Müllberg, den es so gar nicht geben müsste. Brot, das bereits mehrere Tage als ist, ist natürlich nicht mehr so lecker wie am ersten Tag. Man kann damit jedoch Aufläufe machen und es einfach in kleine Stücke schneiden etwas anbraten und schon hat man eine leckere Suppeneinlage. Altes Brot verwenden wir auch gerne für Toast. Das schmeckt besser als Weißbrot. Wenn das Brot schimmlig ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als das Brot zu entsorgen. Bei richtiger Lagerung, dauert das jedoch ein paar Tage.
Ich finde auch, dass man die Lebensmittel so einkaufen sollte, wie man sie auch wirklich konsumieren kann. Wenn ich weiß, dass ich am Wochenende nicht zu Hause sein werde und kein Brot brauche, dann muss ich mir auch am Freitag keinen ganzen Laib kaufen oder sonst muss ich ihn eben einfrieren. Ansonsten muss ich auch dazu bereit sein, für kleinere Mengen, die ich alleine essen kann, auf den Kilopreis umgerechnet mehr zu bezahlen. So muss ich wenigstens nichts wegwerfen.
Dass Brot zu den Lebensmitteln gehört, die am häufigsten weggeworfen werden, hat sicherlich auch damit zu tun, dass es eins der beliebtesten Nahrungsmittel der Deutschen ist. Es gibt kaum einen Haushalt, der nicht tagtäglich irgendeine Form von Brot konsumiert, denn als Bestandteil des Frühstücks ist es kaum wegzudenken und auch nur durch wenige Alternativen zu ersetzen, und der "typische Deutsche" nimmt auch abends eine Brotmahlzeit anstelle eines warmen Gerichts zu sich. Was viel gekauft wird, das sammelt sich entsprechend auch in größeren Mengen an und produziert viel Abfall.
Auch spielt es natürlich eine Rolle, dass Brot oft in großen Mengen gekauft wird. Toast beispielsweise kostet in der Single-Packung relevant mehr für weniger Inhalt, als wenn man gleich zur Großpackung greift. Da es aber bekanntlich schnell schimmelt, passiert es natürlich nicht selten, dass eine Packung nicht komplett verzehrt werden kann, bevor sie schlecht wird. Auch ganze Brotlaibe sind für einen kleinen Haushalt fast unmöglich zu verbrauchen, bevor ein Teil austrocknet oder zu verfaulen beginnt, es sei denn man ernährt sich von nichts anderem als belegten Scheiben. Und ein großer Teil des Abfalls an Brotresten wird auch durch Großbetriebe und Gastronomie verursacht, wo die Bereitstellung von einem wahren Überfluss an Brötchen und Brot schon zur guten Tagesordnung gehört.
Dass ich Brot wegschmeißen muss, kommt bei mir nicht so oft vor, wobei Brot trotzdem noch zu den Lebensmitteln gehört, das ich am meisten wegschmeiße, wenn man den Durchschnitt betrachtet. Normalerweise kaufe ich aber nur dann frisches Brot, wenn ich auch genau weiß, dass ich es aufbrauchen kann. Das geht dann am besten, wenn ich die nächsten drei Tage arbeiten gehe, da ich mir ohnehin immer mein Essen von zu Hause mitbringe und das Brot so gut aufbrauchen kann. Ich kaufe dann aber trotzdem nur ein halbes Kilogramm. Das reicht vollkommen.
Wenn ich aber frei habe, verzichte ich lieber darauf Brot zu kaufen, auch wenn ich Lust drauf habe. Ich kann das dann schlecht vorher planen was ich esse. Oft habe ich dann doch Lust auf etwas anderes oder ich gehe eben auch oft essen. Wenn ich nicht arbeite, muss ich mir quasi morgens auch keine Brote schmieren und so ist es schwer, etwas aufzubrauchen.
Ich habe früher auch öfter mal ein ganzes Brot aus dem Backautomaten gekauft, weil ich bei dem Duft und der knusprigen Kruste schwach geworden bin. Da musste ich aber wirklich damit kämpfen, das Ganze aufzubrauchen. Und einfrieren kommt bei mir nicht in Frage, weil ich bei Brot doch recht pingelig bin und es wirklich auch nur frisch mag, am liebsten am ersten Tag, wenn es noch ganz knackig ist. Aber das ist allein schwer zu bewältigen.
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