Bringt Tierschutz nur in radikaler Form etwas?

vom 21.08.2015, 00:01 Uhr

Ich habe neulich einen Bericht über radikalen Tierschutz verfolgt. Dieser war so gedreht, dass er die Tierschützer eher ins schlechte Licht stellte und die Verantwortlichen der betroffenen Einrichtungen als Opfer. Tierschützer haben in unterschiedlichen Massentierhaltungsbetrieben und Forschungslaboren Geräte zerstört und bei Einbrüchen mit Sachschäden Fotos von den Tieren gemacht. Begründet haben sie das damit, dass Tierschutz nur in radikaler Form etwas bringt, da die Menschen ansonsten nicht bereit sind zu helfen und keiner reagiert.

Ich selbst muss sagen, dass ich das leider ähnlich sehe. Ich fände es super, wenn die Leute auf eine friedliche Demo reagieren würden, aber mal ehrlich, wer tut das schon? Das sind Aktionen die man oftmals auch gleich sein lassen kann. Bisher haben in der Regel nur die Tierschutzorganisationen etwas ändern können, die in gewisser Weise auch radikal aufgetreten sind, natürlich ohne jemanden zu verletzen. Wie steht ihr dazu?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dazu habe ich eine sehr simple Auffassung: Wir leben nicht nur in einem Sozialstaat, sondern auch in einem Rechtsstaat. In diesem sind Einbrüche und Sachbeschädigung strafbar, und das ist gut und richtig so. Meiner Meinung nach kann man solche Taten nicht mit dem Tierschutz begründen und verharmlosen.

Auch Tierschutz muss sich an die geltenden Gesetze halten. Wenn man dort etwas erreichen will, gibt es gesetzlich unproblematische Wege, das zu tun. Der effizienteste Weg ist der Gang an die Öffentlichkeit. Niemand wird etwas dagegen sagen können, wenn Informationsquellen angezapft werden, Reportagen geschrieben werden, Journalisten angesprochen werden, die über Missstände berichten. Dem Druck der Öffentlichkeit beugen sich Unternehmen, die unter dem Gesichtspunkt Tierschutz betrachtet zweifelhaft handeln, wesentlich eher, als einer Straftat.

Mit dem Druck der Öffentlichkeit müssen sie sich auseinandersetzen, eine Straftat zeigen sie lediglich an, drehen sich um und gehen zur Tagesordnung über.

Zusammengefasst: Nicht die Gewalt kleiner Gruppen kann in diesem Bereich etwas bewegen, wohl aber gut durchdachte Schritte.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Man kann doch auch radikale Schritte unternehmen ohne dabei gleich geltende Gesetze zu brechen wie ich finde. Ich sehe das genau so wie der User vor mir und finde, dass man mit Druck durch die Öffentlichkeit viel viel mehr erreichen können wird als durch kaputte Zäune oder Maschinen und damit wirtschaftlichem Schaden.

Tierschützer, die radikal vorgehen und dabei Gesetze missachten sind doch nur zu faul sich die Schritte wohl zu überlegen und strategisch und friedlich an die Sache heran zu gehen. Man kann immer etwas erreichen wenn man will und ich glaube, dass man die Öffentlichkeit durch omnipräsente Fakten und Reportagen mehr erreichen kann als durch Vandalismus.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^