Briefkasten mit anderen Mietern des Hauses teilen
In einem Dreiparteienhaus wohnt Frau Post mit ihren Kindern. Als sie vor 6 Monaten dort eingezogen ist, wurde ihr versprochen, dass sie auch einen eigenen Briefkasten bekommt. Denn am Haus ist nur ein Briefkasten für alle drei Parteien. Frau Post hat erst mal einen Schlüssel für diesen einen Briefkasten bekommen. Ständig spricht sie ihren Vermieter an, dass sie einen eigenen Briefkasten haben möchte. Denn sie möchte nicht, dass die Nachbarn mitbekommen, von wem sie Post bekommt. Es ist ihr einfach peinlich, wenn doch mal was amtliches dabei ist.
Der Vermieter lässt sich darauf nicht ein. Er meint immer, dass ein Briefkasten doch reicht. Er wäre doch groß genug. Frau Post wollte schon einen eigenen Briefkasten kaufen und ihn anbringen lassen, doch das will der Vermieter auch nicht. Wenn es sie stört, soll sie sich doch ein Postfach machen lassen. Die nächste Poststelle ist aber mehr als 2 Kilometer weit entfernt und sie hat zwei kleine Kinder.
Kann Frau Post auf einen eigenen Briefkasten bestehen, notfalls mit Androhung einer Mietminderung oder ist es hinzunehmen, dass man sich einen Briefkasten mit weiteren 2 Parteien teilt?
Was ist das den bitte für ein Vermieter? So etwas in dieser Art habe ich noch nie gelesen. Denn so etwas geht gar nicht und der Vermieter muss der Mieterin einen eigenen Briefkasten stellen! Denn so etwas verstößt gegen das Briefgeheimnis und der eigenen Privatsphäre. Was die Frau machen kann, ist dem Vermieter schriftlich mit einer Frist mitzuteilen, dass Sie einen eigenen Briefkasten haben möchte und wenn das nichts hilft, drohe mit einer Mietminderung. Wenn dies aber auch nicht fruchtet, muss man wohl leider den Mietvertrag kündigen.
Denn für so etwas Klagen macht einfach keinen Sinn. Zwar darf die Mieterin sich einen Briefkasten besorgen und anbringen muss aber den Vermieter darüber vorher informieren. Dazu gehört auch die Platzwahl des Objektes. Denn selber darf Sie es nicht bestimmen. Aber wie gesagt normal muss der Vermieter der Mieterin einen zur Verfügung stellen.
Als ich noch studiert habe, musste ich selbst mal den Briefkasten mit allen Nachbarn des Hauses teilen und damals habe ich mit drei anderen Parteien im selben Haus gelebt. Dass es unangenehm ist, kann ich mir vorstellen. Man weiß ja auch nie, ob das Briefgeheimnis Ernst genommen wird und wie die Nachbarn so drauf sind. Ich habe daher die Briefe alle woanders hinschicken lassen, wenn ich davon wusste, oder ich habe sie abgeholt. Einmal habe ich zum Beispiel ein Konto bei der Bank eröffnet, habe aber die Briefe wegen der PIN und der Karte bei der Bank selbst hinterlegen lassen und dann abgeholt. Das war mir zu riskant, wenn das wirklich bei mir zu Hause angekommen wäre.
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