Briefe an Freunde schreiben - wie kommt es an?
Ich bin momentan so hin- und hergerissen und hoffe, hier vielleicht für mich hilfreiche Bemerkungen zu kriegen. Ich habe so ein paar Dinge, die ich meinen engsten Freunden einfach gerne mal mitteilen möchte. In naher Zukunft wird sich bei mir einiges ändern und ich weiß nicht, ob ein passender Zeitpunkt kommen wird, um solche Sachen mitzuteilen.
Davon abgesehen möchte ich es ungern in Dialog-Form mitteilen, sondern mir Zeit nehmen und es so formulieren, dass ich es als passend empfinde - in Form von einem klassischen Brief. Zumal soll es dazu dienen, dass ich keine wirklich Antwort erwarte, sondern dass es primär dem "Mitteilen" dient. Wenn sie mehr wissen wollen, bereden etc gerne, aber es soll nicht "verpflichtend" sein / wirken.
Allerdings finde ich die Idee abends immer wesentlich besser als tagsüber - da finde ich es meist schon eher lächerlich. Hat einer von Euch sowas schon mal gehabt / gemacht? Oder wie fändet ihr es, so einen Brief "aus dem Nichts" zu kriegen?
Du könntest dir doch aufschreiben, was du deinen Freunden sagen möchtest, um das einfach mal aufs Papier zu bringen und anschließend nochmal lesen zu können, ob dir das so gefällt. So bleibt es dir sicherlich auch im Kopf und du könntest deine engsten Freunde doch zu einem gemütlichen Abend zu dir einladen und ihnen dann die Neuigkeiten berichten.
Ich weiß nicht so recht, wie da ein Brief ankommen würde. Vielleicht meinen deine Freunde dann, dass du Angst hast ihnen die Neuigkeiten selbst zu sagen oder finden es feige, dass du einen Brief geschrieben hast. Wenn du aber ansonsten auch eher der Typ dafür bist und sie das schon von dir kennen, kannst du natürlich auch einen Brief schreiben. Ich würde aber doch eher vorziehen, das persönlich zu erzählen und dann gleich für Fragen offen zu sein.
Nelchen hat geschrieben:Vielleicht meinen deine Freunde dann, dass du Angst hast ihnen die Neuigkeiten selbst zu sagen oder finden es feige, dass du einen Brief geschrieben hast.
Ich frage mich ehrlich gesagt, was für "Freunde" du hast. Warum sollten Freunde einen für feige halten? Echte Freunde betrachten das Verhalten differenziert, wägen Vorteile und Nachteile ab und vertrauen darauf, dass es schon bestimmte Gründe haben wird, dass manche Sachen eher schriftlich in Briefform verfasst werden. Das hat doch mit Feigheit nichts zu tun.
Einen Brief zu schreiben hat den Vorteil, dass man sich vorher Gedanken macht, seine Gedanken sortiert und strukturiert und dann eben auch weiß, was man sagen möchte. Das kann man verbal nicht machen. Gerade wenn das Thema ziemlich komplex ist, ist es sehr sinnvoll, die Gedanken vorher sortiert zu verschriftlichen. Bei einem Gespräch würde man doch nur ganz viele "Ähms" und Gestotter sowie Gesprächspausen vom Stapel lassen, weil man nicht weiß, was man sagen will und das ist auch nicht gerade effizient.
Frage doch einfach mal ganz nebenbei, wie sie es fänden, einen Brief zu bekommen ohne auf dich selbst zu verweisen. Meiner Erfahrung nach freuen die meisten Leute sich aber über so einen Aufwand mehr als über eine E-Mail. Ein Brief zeigt dem Empfänger an, dass es dem Schreiber wichtig ist und dass er sich viele und ernste Gedanken zu einem Thema gemacht hat. Dass jemand darauf negativ reagiert, kann ich mir nicht vorstellen, das wäre schon sehr komisch.
Ich persönlich fände es sehr schön, aus dem Nichts einen Brief zu kriegen. Ich schreibe aber auch sehr gerne und sehr viel. Mein Freund kriegt beispielsweise zu besonderen Anlässen (Weihnachten und Geburtstag bisher) einen langen, handgeschriebenen Brief und freut sich darüber auch sehr.
Mir persönlich fällt es auch immer leichter, etwas in Ruhe aufzuschreiben statt es im Dialog zu besprechen. Wenn ich mit jemandem (auch hier ist es vor allem mein Freund) etwas Wichtiges besprechen muss, oder ihm etwas Wichtiges mitteilen möchte, schreibe ich es ihm lieber. Im Alltag natürlich eher auf WhatsApp als mit einem handschriftlichen Brief, aber der Grundgedanke ist hier ja ähnlich. Wenn ich etwas schreibe, kann ich in Ruhe darüber nachdenken, was ich genau ausdrücken will, kann mir alle Zeit der Welt lassen und auch etwas neu formulieren, wenn mir ein Satz nicht gefällt. Das kann ich im Dialog weniger.
Im Anschluss rede ich häufiger mit der Person darüber, aber dadurch, dass ich vorher bereits das Thema angesprochen habe, konnte sich mein Gegenüber dann auch Gedanken darüber machen und wurde nicht so überrascht beziehungsweise überrumpelt von einem Thema. Und mir fällt dann die Konversation auch leichter, da ich eben viel darüber nachdenken konnte und auch sicher sein konnte, dass ich genau das ausgedrückt habe, was ich auch meinte.
Feige finde ich einen Brief gar nicht, ganz im Gegenteil. Ich finde, dass oft sogar mehr Mut dazu gehört, einen Brief zu schreiben. Gerade, weil es heutzutage ja nicht mehr üblich ist.
Du kannst ja mal in aller Ruhe den Brief formulieren und dann eine Nacht darüber schlafen und ihn am nächsten Tag noch einmal durchlesen. Wenn du dann immer noch dahinter stehst, kannst du ihn ja abschicken. Du könntest auch kurz erwähnen, wieso du eben einen Brief schreibst, statt persönlich mit deinen Freunden zu reden, und den Aspekt mit dem Mitteilen statt wirklich darüber sprechen erwähnen. So bist du auf der sicheren Seite, dass deine Freunde das nicht falsch verstehen werden.
Du hast offensichtlich etwas, was dich bewegt und was du aus irgendwelchen Gründen nicht ansprechen kannst und da finde ich ist ein Brief ein gutes Mittel um sich mitzuteilen. Da kannst du dann alles schreiben, was du möchtest, dir Gedanken machen und musst nicht auf dein Gegenüber sofort reagieren. Ich denke also schon, dass du einfach zu deiner Idee stehen solltest und es machen solltest. Von Freunden bekommt man doch gerne mal etwas zu lesen und ganz ehrlich, wenn du dann da reinschreibst, dass dir das wichtig ist, dann ist das doch wirklich schön und besser als das so nebenbei zu sagen.
Briefe finde ich grundsätzlich immer etwas persönliches. Jemandem etwas mitzuteilen per Text, ist meiner Meinung nach eine schöne Idee. Da es sich hier aber anscheinend um etwas ernstes handelt, solltest du vielleicht trotzdem in Betracht ziehen, ein persönliches Gespräch zu führen. Wenn es etwas Wichtiges ist, sollte dies meiner Meinung nach auch persönlich erzählt werden. Eventuell kannst du im Nachhinein noch einen Brief schreiben, um deine Gedanken abschließend zu erklären.
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