Braucht man mehr Fahrstunden je älter man ist?
Ich weiß noch, dass ich damals 18 war und mit einer Freundin zusammen den Führerschein gemacht habe. Meine Freundin ist etwas über ein Jahr älter als ich und hat für den Führerschein viel weniger Fahrstunden gebraucht als ich. Jetzt habe ich aber eine für mich befremdliche These gehört, dass Fahrschüler mehr Fahrstunden vor der praktischen Führerscheinprüfung bräuchten als jüngere Fahrschüler, was ich persönlich unlogisch finde.
Eine Fahrschule in der Nähe meiner Freundin berechnet wohl die Fahrstunden abhängig vom Alter des Fahrschülers, wobei da nach meinem subjektiven Eindruck gar nicht auf das Individuum des Fahrschülers eingegangen wird.
Was meint ihr dazu? Braucht man wirklich mehr Fahrstunden, je älter man ist? Ist es für euch ein Unterschied, ob man seinen Führerschein mit 18, 30, 50 oder 70 macht? Braucht man ab einem gewissen Alter tatsächlich mehr Fahrstunden oder ist das nur Geldmacherei von der Fahrschule aus? Geht man davon aus, dass ältere Fahrschüler ein größeres Einkommen haben und "melkt" sie deswegen so ausgiebig?
Also ich denke das hat auch ein klein wenig mit " kapieren " zutun. Ich kenne jemanden, der war damals kurz vor dem Firzigsten Lebensjahr und Ihr wurde nach, glaube es waren so um die 50 Stunden, von der Fahrschule an Herz gelegt, es doch lieber zu lassen weil es für sie zu teuer wird. Hat die Fahrschule zwar Verlusst gemacht aber immerhin doch besser als denjenigen in dem Glauben zu lassen es jemals im Leben zu schaffen.
Ich denke nicht, dass man automatisch mehr Fahrstunden braucht. Es liegt ja daran, was man selber für ein Verständnis von Technik hat und wie gut man seine Umgebung noch wahrnimmt. Wenn beides noch sehr gut ist, wird man auch nicht mehr Fahrstunden brauchen. Außerdem kann es auch von Vorteil sein, wenn man immer mitgefahren ist und schon viele Sachen gesehen hat.
Ich finde es sinnlos die Fahrstunden nach dem Alter einer Person zu berechnen. Ehrlich gesagt kenne ich es aber auch gar nicht so, dass einem von der Fahrschule eine bestimmte Anzahl an Fahrstunden aufgezwungen wird. Einige Stunden sind natürlich Pflicht, aber die meisten machen ja etwas mehr, als das.
Bei meiner Fahrstunde war es immer so, dass man einfach so lange Fahrstunden genommen hat, bis man selbst den Eindruck hatte fit genug zu sein. Dann hat der Fahrlehrer einen bei der Fahrprüfung angemeldet. Wenn man sich nicht fit gefühlt hat, hat man eben weitere Stunden genommen. Der Fahrlehrer hat einen zu nichts gezwungen.
Ich kenne Männer und Frauen im Alter von 18-20 Jahren die sehr viele Fahrstunden gebraucht haben. Das waren meiner Meinung nach teilweise wirklich überdurchschnittliche viele Fahrstunden. Ich kenne aber auch eine Frau die mit 35 Jahren ihren Führerschein gemacht hat und weniger Fahrstunden gebraucht hat, als mein Bruder und ich, obwohl wir auch sehr gut waren.
Es kommt meiner Meinung nach daher wirklich individuell auf die Person an und nicht auf das Alter. Erst ab einem Alter von 50 Jahren würde ich wirklich damit rechnen, dass mehr Fahrstunden notwendig sind, weil man in dem Alter eben schlechter lernt und vielleicht schon geistig etwas weniger fit ist, als jemand der erst 20 Jahre alt ist.
Ich finde diese Berechnung ehrlich gesagt schwachsinnig. Ich habe meinen Führerschein mit 28 Jahren gemacht und ich habe nur wenige Fahrstunden zusätzlich benötigt. Eigentlich habe ich die Fahrstunden zusätzlich gemacht, weil ich mich nicht direkt getraut habe, in die Prüfung zu gehen und weil ich es gerne noch verbessern wollte.
Bei uns gab es natürlich einige Pflichtstunden, aber der Fahrlehrer hat einen auch nicht dazu gezwungen mehr Stunden zu nehmen. Bei mir hat es nur länger gedauert, weil ich nur einmal die Woche eine Fahrstunde nehmen konnte und ich so auch die Pflichtstunden erst recht spät abgebaut habe. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun.
Ich kenne sowohl Frauen und Männer, die sehr spät den Führerschein gemacht haben und sehr viele Fahrstunden benötigt haben als auch Menschen, die sehr wenige Fahrstunden benötigt haben. Ich kenne auch junge Menschen, die sehr viele Fahrstunden benötigt haben.
Es ist in meinen Augen sehr individuell, wie lange man benötigt. Dass man im Alter schlechter lernt, ist auch so eine Theorie, aber es gibt mittlerweile auch unterschiedliche Meinungen. Zudem kommt es immer auf das Interesse der jeweiligen Person an. Wird der Führerschein zur Notwendigkeit, ist man natürlich engagierter als jemand, der den Schein nur macht, weil es gerade hip und toll ist.
Es gibt genug 16, 17 und 18 jährige die deutlich mehr Fahrstunden brauchen als gesetzlich vorgeschrieben sind bis sie zur Prüfung antreten. In der Regel kalkulieren das die Fahrschulen auch direkt ein und lassen die meisten ohnehin nicht direkt mit den Mindeststunden zur Prüfung antreten.
Ich habe auch meinen LKW Führerschein gemacht und war dabei eine der jüngsten mit 18 Jahren für den 40 Tonner. Dabei waren noch Leute aus älteren Semestern, darunter auch eine Frau mit 45 Jahren. Alle davon haben nur die Mindeststunden gebraucht um erfolgreich durch die Prüfung zu kommen, aber die meisten anderen hatten davor auch mehr Fahrpraxis als ich. Es kommt einfach drauf an, wie sich die Person anstellt. Vom Alter ist das meiner Meinung nach nicht abhängig.
Ich habe sowohl meinen Autoführerschein, meinen Motorradführerschein und meinen LKW Führerschein mit den Mindeststunden absolviert und war bei allem 17 bzw. 18 Jahre alt. Andere in meinem Alter hatten mehr als die doppelten geforderten Stunden und sind dennoch durch die Prüfung gefallen.
Ich habe mal nachgeschaut, wie viele Pflichtstunden es bei der Fahrschule eigentlich gibt und habe herausgefunden, dass nur 12 Stunden Pflicht sind. Ganz schön erschreckend, wenn ich bedenke, dass ich meines Wissens nach um die 40 Stunden gebraucht habe. Aber meine damaligen Bekannten aus der Schule hatten auch nicht weniger. Ich kenne eigentlich niemanden, der nur die Regelstunden hatte.
Meine Mutter hat die Fahrschule nach der Wende absolviert und kam auf einen ähnlichen Betrag an Stunden. Wir sind beide beim ersten praktischen Mal durchgefallen und da kommen dann ja auch noch Stunden dazu. Ich muss aber schon sagen, dass ich das rückblickend ziemlich schwer fand, von null auf hundert Autofahren zu lernen. Es gibt ja manche, die vorher schon heimlich auf Ackern und Wegen gefahren sind und sich auskannten. Das war bei mir nicht so, für mich war das alles neu. Und da finde ich ist es gar nicht möglich, in nur 12 Stunden alles zu lernen.
Theorie war kein Problem, ich kann gut auswendig lernen, aber dann tatsächlich im Verkehr alles zu beachten und bei der Prüfung war ich auch super nervös. Das ist schon stressig und anstrengend. Da haben Ältere vielleicht noch den Vorteil, dass sie nicht mehr so leicht unruhig und hibbelig werden.
Untersuchungen zeigen, dass ältere Fahrschüler eher Probleme mit den Regeln zur Vorfahrt haben, weil es ihnen schwerer fällt, komplexe Situationen an Kreuzungen schnell gedanklich aufzudröseln. Auch das Verhalten beim Abbiegen, an Ein- und Ausfahrten und bei Fußgängern fällt schwerer.
Im Gegenzug dazu haben sie weniger Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit, dem Abstand und sie fahren allgemein umsichtiger und vorsichtiger. Das mag ein paar Stunden mehr kosten, muss es aber nicht. Wobei wir von Fahranfänger deutlich über 50 reden und nicht von Menschen, die mit Ende 20 oder Mitte 30 zur Fahrschule gehen.
Die meisten Fahrschulen kalkulieren mit etwa 35 Stunden insgesamt für den Führerschein Klasse B. Andere nutzen die Faustformel Lebensalter mal 1,5 plus die 12 Pflichtstunden. Wie es tatsächlich läuft, das hängt vom eigenen Talent, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun und auch noch auf den Verkehr zu reagieren ab. Außerdem muss die Chemie mit dem Fahrlehrer und seine Art zu lehren passen.
Mein Fahrlehrer hat mich nach insgesamt 22 Stunden zur Prüfung angemeldet. Weil ich Schiss hatte, habe ich dann noch 5 weitere gemacht, gebraucht hätte ich die nicht. Ich würde mich nicht als besonders talentiert sehen. Aber der Verkehr war simpel, weil ich seit Jahren zu Pferd oder mit Kutschen in der Großstadt unterwegs war. Gucken konnte ich also gut. Und der Fahrlehrer war ein Schatz, der einem einfach Sicherheit vermittelt hat.
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