Braucht ihr für Veränderungen gute Gründe?

Manche Menschen heißen Veränderungen in ihrem Leben stets mit offenen Armen willkommen während es auch genügend Menschen gibt, die Veränderungen gegenüber eher ängstlich sind und möchten, dass alles beim Alten bleibt.

Dass Veränderungen nicht immer gut sein müssen liegt ja auf der Hand. Allerdings sieht man ja häufig selbst einen gewissen Änderungsbedarf oder ist mit seinem Leben eben nicht zufrieden, sodass man selbst für entsprechende Veränderungen sorgen möchte.

Andere Menschen brauchen für Veränderungen sehr gute Gründe und nehmen sie auch nicht auf die leichte Schulter. Diese Menschen leben häufig nach dem Motto, dass man ein gut funktionierendes System niemals ändern sollte.

Gehört ihr auch zu den Menschen, die sehr gute Gründe brauchen, um etwas in ihrem Leben zu verändern? Oder ändert ihr hin und wieder etwas auch ohne einen wirklich guten Grund, weil euch das Leben ansonsten schlicht und ergreifend zu langweilig werden würde?

Ich finde es kommt immer darauf an, was für Veränderungen das sind. Beispielsweise ist eine neue Beziehung, das Zusammenziehen mit dem Freund oder Familienplanung für mich nichts, wofür ich "gute Gründe" brauche. Wenn mir danach ist, dann mache ich das eben so, fertig. Wenn sich das nicht richtig anfühlt und ich mich unwohl damit fühle, dann wird diese Veränderung gar nicht erst in Angriff genommen.

Bei anderen Veränderungen sieht es schon anders aus. So gehört ein Jobwechsel für mich beispielsweise zu den Dingen, wofür ich schon gute Gründe und Argumente brauche. Das Arbeitsklima gehört für mich dazu, die Arbeitszeiten (die nicht immer passend sind), die Bezahlung oder vielleicht wird auch der Firmensitz verlagert und man möchte nicht so weit pendeln und sich lieber eine andere Stelle suchen.

Also ich brauche für Veränderungen keine guten Gründe. Ich finde es aufregend, wenn man auch mal was in seinem Leben verändert. Mal ein paar Möbel umstellen oder eine neue Frisur. Eintönig muss doch nicht immer sein, das Leben ist manchmal schon langweilig genug. Also keine Angst vor Veränderung haben. Ruhig mal was trauen.

Das ist eine wirklich sehr gute Frage, die mir gar nicht so leicht fällt, sie zu beantworten. Irgendwie habe ich mir nie wirklich darüber Gedanken gemacht, ob ich gute Gründe für Veränderungen brauche oder sie in der Vergangenheit einfach umgesetzt habe. Interessant die Frage, echt mal, die mich gerade auch sehr zum nachdenken anregt.

Also wenn ich jetzt wirklich nachdenke, dann habe ich in der Vergangenheit schon immer getan, was ich für richtig gehalten habe. Ich habe mich auch nicht großartig verändert, sondern nur dazu gelernt. Veränderungen habe ich jedoch sofort umgesetzt und das ohne wirkliche Gründe dafür gehabt zu haben. Ich habe das so verändert, wie ich der Meinung war, dass es mir persönlich gut tun würde und mein Leben unter Umständen vereinfacht oder bereichert.

Heutzutage bin ich Veränderungen auch sehr positiv gegenüber gestimmt, solange sie für mich etwas gutes bedeuten. Ich ändere nicht meine Ansichten und Meinungen. Ich war da schon immer sehr standhaft. Auch bin ich ehrlich und direkt. Ich halte nichts davon, es Menschen durch die Blume zu sagen. Ich nehme da auch in Kauf, dass mich weniger Menschen mögen oder andere den Kontakt zu mir meiden. Das störte mich noch nie und würde ich auch nicht im Aspekt sehen, dass ich anders herum mehr kennenlernen würde. Dann sind es die Falschen, wenn sie die Wahrheiten nicht ertragen.

Also wenn ich alles so Revue passieren lasse, dann habe ich keine Gründe gebraucht, sondern alles freiwillig getan, weil es mir gut tut. Heute habe ich kaum Veränderungen vorgenommen, weil ich mit mir, meinem Handeln und Denken zu 100 Prozent zufrieden bin.

Ich muss sagen, dass es bei mir von den äußerlichen Umständen abhängt. Wenn alles gut funktioniert, so wie es jetzt ist, und ich mich dabei wohl fühle, dann gibt es für mich keinen Grund etwas zu ändern - genau so wie du es gesagt hast. Wieso sollte man etwas ändern, was gut funktioniert und mit dem man dann auch noch glücklich ist? Wenn man es ändern würde, dann ist man manchmal im Nachhinein nicht mehr glücklich und ärgert sich, dass man etwas verändert hat.

Anders sieht es schon aus, wenn etwas zwar funktioniert, aber man nicht zufrieden ist. In so einem Fall fängt man ja schon ernsthaft an über eine mögliche Veränderung nachzudenken, was eigentlich zeigt, dass man vielleicht wirklich etwas verändern sollte. Man soll glücklich sein mit seinem Leben und wenn man dies nicht ist, auch wenn es funktioniert, dann sollte man etwas daran ändern, sofern die Chance auf eine Besserung besteht.

Wenn etwas aber nicht funktioniert und man auch nicht glücklich damit ist, dann sollte man auf jeden Fall etwas ändern und damit auch nicht zögern. Sofern man die Chance hat glücklich zu werden, sollte man diese nutzen, wenn schlimmer als etwas, was nicht funktioniert und mit dem man obendrein auch noch unglücklich ist, kann es nicht sein.