Braucht Deutschland einen Coming-Out-Day für Toleranz?

vom 11.10.2017, 14:07 Uhr

Heute, 11.10. ist "Coming-Out-Day" für homosexuelle Menschen. Ich frage mich, ob Deutschland wirklich in der heutigen Zeit so einen Tag braucht und warum das so ist. Ich habe ja in einem anderen Thread bereits geschrieben, dass es durchaus auch im Männerfußball beispielsweise noch ein Tabuthema ist, wenn ein Spieler schwul ist. Aber Warum ist Deutschland nicht toleranter? Warum denkt ihr, wird so ein Tag ins Leben gerufen? Sollte es nicht mittlerweile wirklich Normalität haben, dass auch homosexuelle Menschen ein Recht darauf haben sich frei zu lieben? Braucht Deutschland so einen Tag wirklich, damit man daran erinnert wird? Was denkt ihr persönlich darüber?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob so ein "Feiertag" etwas an der Einstellung von Menschen verändert. Es gibt doch auch den "Tag der Katzen", "Tag der Studenten" oder "Tag des Kusses" und ich wüsste nicht, inwiefern dies das gesellschaftliche Denken beeinflusst hat. Daher bezweifle ich, ob so ein Coming-Out-Day da überhaupt Einfluss hätte. Der Valentinstag wird teilweise zwar gehypt, aber das ist eher die Ausnahme.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube kaum, dass Deutschland einen Coming-Out-Day braucht und ich höre davon auch gerade eben zum ersten Mal. Denn ein Coming-Out-Day bringt einem sowieso rein gar nichts und ist wie der CSD vielleicht nur eine Hommage an Homosexuelle sich nicht zu verstecken, aber das ändert eben nichts daran, dass die Übergriffe in Berlin und anderswo auf Homosexuelle, bevorzugt von gewissen Klientel zunehmen. Die Toleranz wird dadurch nicht gesteigert.

Toleranz kann man eben durch gewisse Tage nicht bekommen. Ich habe selber die eine und andere Beziehung zu Frauen gehabt. Händchen halten hat eigentlich ganz gut auch öffentlich geklappt. Doch wenn wir an gewissen Landsmännern vorbei gingen, sah das dann je nach Alter durchaus anders aus. Sexistische Beleidigungen waren dann die Regel und das Aufzwängen ihrer vermeidlichen Männlichkeit, damit wir nicht dasselbe Geschlecht haben müssen.

Nicht missverstehen, es belief sich auf bedrängen und sexuelle Verbalgewalt, aber nicht übergriffig in dem Sinne. Doch diese Situationen waren auch oftmals kurz vor Explosion zu einer handfesten Auseinandersetzung, sodass kein Toleranzday dieses steigende Problem, welches natürlich auch deutsche Leute mit Homosexuellen haben, aber bevorzugt gewisse religiöse Backgrounds haben, regeln wird.

Was es in Deutschland braucht, sind beispielsweise hartes Vorgehen gegen Leute, die Menschen diskriminieren. Vor allem dann, wenn es durch Gäste passiert, die möglicherweise zu uns gestoßen sind. Ihnen muss man das mal sehr stark veranschaulichen, dass hier in DE jede Lebensart ohne Kriminelle einzubeziehen, in Ordnung ist. Wer das mit Hass, sexuelle Verbaldiskriminierung sowie nahezu Handgreiflichkeiten verhindern will, muss gehen und alle anderen sollten dafür auch mal zur Rechenschaft gezogen werden.

Insbesondere mir befreundete homosexuelle Männer haben in gewissen Vierteln in jedem Fall Angst und die meisten zeigen es, da bei uns der muslimische Anteil in der Stadt immer größer wird, nicht mehr offen aus Angst, auf die Fresse zu kriegen.

Bei lesbischen Damen ist das noch etwas anders. Da hat man zu 90 Prozent Glück, nur doofe Sprüche, ekelhafte Sprüche und solch ein Mist zu erleben. Das durfte ich selber erfahren. Da geht es nur selten darüber hinaus!

Der Toleranzday ist somit eine Farce und gar nicht nützlich sowie hilfreich in jedem Bereich. Das Problem liegt ganz wo anders, was viele aber nicht wahr haben wollen, weil man das Problem nämlich nicht beim Namen nennen darf.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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