Brauchen wir wieder die Vermögenssteuer?

vom 03.04.2015, 11:24 Uhr

Weasel_ hat geschrieben:Diese Fehler muss man doch nicht machen. Dann kann man sich aber an den Vorzügen des Kapitalismus problemlos beteiligen, ohne auf Hilfe vom Staat zu hoffen. Darauf kann man nämlich lange warten.

Lt. EU zum Thema Finanztransaktionssteuer hat die Finanzbranche in der letzten Finanzkrise weltweit schlappe 4,6 Billionen Euro bekommen. Von daher ist diese Aussage schlichtweg lächerlich.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 02.09.2015, 13:27, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Lt EU zum Thema Finanztransaktionssteuer hat die Finanzbranche in der letzten Finanzkrise weltweit schlappe 4,6 Billionen Euro bekommen. Von daher ist diese Aussage schlichtweg lächerlich.

Unterstützung heißt noch lange nicht, dass das Geld ausgegeben wurde. Griechenland wird auch mit Milliarden "unterstützt", aber das sind nur Kredite und Bürgschaften.

Man kann davon ausgehen, dass das Geld zum Großteil mehr oder weniger direkt den Bürgern zugute gekommen ist und nur wenig bei den "Superreichen" hängen geblieben ist. Schließlich werden vom Finanzsektor in erster Linie Spareinlagen, Privatkredite (insbesondere Immobilienkredite), Lebensversicherungen und private Renten finanziert.

"Superreiche" dagegen haben ihr Geld in Unternehmensbeteiligungen und haben von der Rettung des Finanzsektors nur dann etwas, wenn sie dort als Aktionäre aktiv sind. Da sie aber normalerweise diversifiziert investieren, wäre der Verlust viel geringer gewesen als es bei den Privathaushalten in der Unter- und Mittelschicht der Fall gewesen wäre. Die Leute wurden vor einer Katastrophe bewahrt.

Außerdem haben sich die Staaten nur selbst gerettet, weil der Finanzsektor zu einem großen Anteil wiederum aus Staatsanleihen besteht.

Das bedeutet natürlich nicht, dass im Finanzsektor keine Fehler begangen wurden und man muss unbedingt etwas unternehmen, um die Probleme auszuräumen, aber dieser Aspekt hat bei der Diskussion über Vermögenssteuer überhaupt nichts zu suchen, weil es keinen Zusammenhang gibt. Aber wir wissen inzwischen ja, dass du gerne Zusammenhänge siehst wo es keine gibt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es wird immer witziger, welche Gründe dafür angegeben werden, dass man angeblich keine Vermögenssteuer braucht. Die Umverteilung von unten nach oben ist Fakt und dem muss man eben mit den entsprechenden Methoden entgegen wirken.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man muss aber die richtigen Methoden wählen. Eine Vermögenssteuer könnte niemals die Umverteilung von arm nach reich aufhalten, sondern vielleicht nur ein wenig bremsen. Die wesentlich höhere Besteuerung von höheren Einkommen und Einkommen durch Unternehmensgewinne ist ja schon lange Realität und es ändert gar nichts.

Es besteht aber das Risiko, dass die Reichen ihr Kapital aus Deutschland abziehen. Die Folge wäre ein enormer wirtschaftlicher Schaden, der wiederum vor allem die ärmere Bevölkerung treffen würde. Wie das im Extremfall läuft sieht man ja in Griechenland.

Fakt ist, dass auch die ärmeren Schichten auf das konzentrierte Kapital der Reichen angewiesen ist, weil so die Arbeitsplätze für sie geschaffen werden. Das mag in so manch kommunistisch orientierten Kopf nicht rein gehen, aber das ist eben die Realität.

Die Umverteilung von reich nach arm ist eigentlich so auch nicht richtig. Es ist eher eine Umverteilung von weniger intelligenten zu den intelligenten Leuten, wobei mit Intelligenz hier spezifisch auf wirtschaftliches agieren bezogen ist. Auch hoch intelligente Leute können sich was Reichtum angeht sehr dumm verhalten.

Die einzig richtige Methode ist, sich bei der Umverteilung auf die richtige Seite zu stellen. Das kann jeder, der einen Job hat. Das kann im Prinzip sogar ein Arbeitsloser. Und der Witz ist, dass das auch funktionieren würde, wenn sich jeder auf die richtige Seite stellt. In diesem Idealfall wäre die Umverteilung so ziemlich beseitigt. Ein paar Verlierer gibt es immer, aber die Spielregeln würden sich dann ändern.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ausbeutung und soziale Ungerechtigkeit ist kein Normalzustand und die Vermögenssteuer wäre auch eine Methode, um hier gegenzusteuern. Außerdem ist es auch die Frage, ob es nicht doch die Gewissenlosigkeit ist, mit der viele an ihr Geld herankommen und ein plötzlicher Unfall oder eine Krankheit haben auch nichts mit Intelligenz zu tun aber wenn man ein primitives Weltbild hat, wo eben nur das eigene Ego zählt und man selber nicht so davon betroffen ist, kann man so etwas gut erzählen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877, jetzt muss ich mich doch einmal melden. Es ist nicht nett jemanden ein primitives Weltbild zu bescheinigen wenn man anderer Meinung ist. Du hast das mit mir auch schon öfters gemacht und ich habe mich darüber geärgert, aber ich denke man kann trotzdem zivilisiert miteinander umgehen.

Zurück zum Thema. Ich halte von einer Vermögenssteuer rein gar nichts, eben weil schon zigfach alles besteuert wurde. Es gibt Leute die Erben, und es gibt Leute die sich durch harte Arbeit oder hohes unternehmerisches Risiko ein Vermögen erarbeitet haben. Beides sei ihnen gegönnt. Zusätzliche Steuern würden nicht gerade förderlich sein um in Zukunft zu investieren.

Dein frommer Wunsch dass Eigenheime und Betriebsvermögen geschont werden müssen in allen Ehren, aber die Salamitaktik bei der Erhebung von Zusatzsteuerm ist eine beliebte Methode. Die Finanztransaktionssteuer steht ja auch immer noch im Raum und ich denke sie wird auf Grund der Asylantenflut auch bald kommen.

In der ehemaligen DDR gab es auch eine Vermögenssteuer, sogar auf Wohneigentum. Meine Frau und ich waren arme Würstchen was den Verdienst anging, aber eben mit einem uralten Haus. Wir mussten diese Vermögenssteuer abdrücken und das fiel uns echt schwer. Wenn ich die Werte einiger Häuser sehe und auch die Leute denen sie gehören dann sind das sehr oft welche die in derselben Situation sind wie ich damals. Sie haben Wohneigentum und kommen gerade so über die Runden, für größere Reparaturen reicht es nicht mehr. Eine Vermögenssteuer zusätzlich würde ihnen das Genick brechen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ausbeutung und soziale Ungerechtigkeit ist kein Normalzustand und die Vermögenssteuer wäre auch eine Methode, um hier gegenzusteuern.

Ich würde dir mal empfehlen, die menschliche Geschichte zu studieren. Ausbeutung und Ungerechtigkeit ist tatsächlich in fast jeder menschlichen Gesellschaft ganz normal. Das gilt im Prinzip für jede Gesellschaft, die größer als ein Stamm oder ein kleines Dorf ist.

Ich finde das auch nicht so toll, aber ich habe die Realität eben akzeptiert. Immerhin ist es heutzutage so, dass mehr die persönlichen Fähigkeiten und Charakter entscheidend sind als Geschlecht, Herkunft oder Rasse.

Außerdem ist es auch die Frage, ob es nicht doch die Gewissenlosigkeit ist, mit der viele an ihr Geld herankommen und ein plötzlicher Unfall oder eine Krankheit haben auch nichts mit Intelligenz zu tun aber wenn man ein primitives Weltbild hat, wo eben nur das eigene Ego zählt und man selber nicht so davon betroffen ist, kann man so etwas gut erzählen.

Auch wenn du mich persönlich angreifen möchtest, wird das nichts an der Realität ändern. Natürlich ist es sehr bedauerlich, wenn du oder jemand in deinem Umfeld krank ist. Aber du kannst mir nicht die Schuld dafür geben, dass es diesen Leuten schlecht geht und mir auch keine Gewissenlosigkeit vorwerfen, nur weil ich versuche, sachlich zu bleiben und nicht meine persönlichen Gefühle in eine Diskussion einzubringen. Und eine Vermögenssteuer und eine Erhöhung von Hartz-IV würde daran auch nichts ändern. In dieser Situation braucht man vor allem Rückhalt von Familie und Freunden.

Ein Unfall oder eine Krankheit lässt sich durch Intelligenz sicherlich nicht vermeiden. Man kann das Risiko reduzieren, aber nicht völlig ausschließen. Was man aber machen kann ist eine Vorsorge für einen solchen Fall. Und das hat dann schon etwas mit Intelligenz zu tun.

Wobei wie gesagt das wichtigste Element der Vorsorge ein gutes Verhältnis zu Familie und Freunden ist. Kein Fremder und kein Staat kann das auch nur annäherungsweise ersetzen. Das habe ich übrigens gelernt, als wir einen schweren Krankheitsfall in der Familie hatten.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Vermögensteuer wird abgelehnt, Die Umverteilung von unten nach oben wird widerwillig zugegeben, Eine Alternative wird nicht genannt.

Das mit dem primitiven Weltbild nehme ich nicht zurück, weil Intelligent eben nicht alles ist und es mit Krankheiten in der Realität eben anders aussieht als man vorher denkt. Wer mit 60 einen Schlaganfall bekommt, halbseitig gelähmt ist, der wird keine Probleme haben, wenn er eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat.

Wer allerdings mehrere Krankheiten hat und nicht mehr die volle Stundenzahl arbeiten kann, der wird heutzutage systematisch in Hartz IV gemobbt. So sieht die Realität aus. Viele Krankheiten verschlimmern sich eben schrittweise oder mehrere Krankheiten ergänzen sich, wobei zum Beispiel beim GdB nur zählt, wie die schlimmste Krankheit bewertet wird. Die Möglichkeiten der Vorsorge sind insbesondere dann theoretischer Natur, wenn die Krankheit schon vor dem 20ten Lebensjahr beginnt. Wer dann reich erbt, ist eindeutig im Vorteil.

Da sich die Vermögen inzwischen immer weiter auseinander entwickeln, ist meiner Ansicht nach unter anderem eine Vermögenssteuer notwendig und ich bin mir auch sicher, dass es bei uns trotz irgendwelcher Unstimmigkeiten in der DDR, dem Dritten Reich oder unter Otto I. möglich sein wird, vernünftige Freibeträge für das Privatvermögen hinzubekommen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.09.2015, 15:01, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Auch hier habe ich meine Meinung inzwischen teilweise revidiert. Nachdem ich gesehen habe, dass auf einmal 250 Milliarden für Flüchtlinge wie das Karnickel aus dem Hut gezaubert wurden, frage ich mich, ob eine solche Steuer auch diesmal wieder für die Aufnahme von Flüchtlingen ohne Pässe ausgegeben werden würde, die uns nur Terror, arabischen Antisemitismus und Kriminalität bringen.

Meiner Ansicht nach bewirkt die Merkelsche Politik sogar,, dass wir die Leute davon abhalten, in ihrer eigenen Region für Demokratie zu sorgen. Wenn ich mit meinem Wunsch nach einer Vermögensteuer dafür sorge, dass noch mehr von diesen Islamisten ins Land kommen, weil irgendwelche Salonkommunisten meinen, dass Geld würde dort dringender gebraucht, dann spare ich mir natürlich mein Engagement.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 19.02.2017, 14:00, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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