Brauchen wir einen deutschen Obama?

vom 20.11.2016, 13:48 Uhr

Obama muss nach 8 Jahren als Präsident das Weiße Haus verlassen und geht nun auf Abschiedstour durch die ganze Welt. Hier in Deutschland hat er viele Bewunderer und wird als erfolgreicher Präsident angesehen. Ein Präsident mit Migrationshintergrund passt auch vielen Deutschen sehr gut in ihr Weltbild. Sollte ein Deutscher mit Migrationshintergrund Bundeskanzler werden? Wer würde euch da einfallen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn die Person schon viele Jahre in Deutschland ist, sich integriert hat und auch die Staatsbürgerschaft besitzt, spricht nichts gegen eine solche Person im Amt. Jemand bestimmtes kann ich aber auch nicht vorschlagen.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Seltsam ist es schon, wenn man Obama als Jemanden mit Migrationshintergrund bezeichnet. Amerika ist ja sicherlich kein Land wie Deutschland, welches eine nachvollziehbare ethnische Geschichte hat. Also Germanen und Kelten, davor die Schnurkeramikkultur, die Slaweneinwanderung und dergleichen mehr. Die meisten Deutschen können ihren Stammbaum verfolgen und werden feststellen, dass die Vorfahren entweder aus Deutschland oder dem benachbarten Europa kamen.

Klar, gerade einer wie ich, der aus dem Ruhrgebiet stammt weiß, dass sehr viele Einwanderungswellen die Deutsche Bevölkerung geformt haben. Welche Bedeutung das alles nun haben mag oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt. Ich will nur so viel sagen, dass es mir schnurz piepegal ist, woher Jemand stammt. Für mich ist jeder Mensch mit türkischen Hintergrund, der hier geboren ist ein Deutscher. Zumindest dann, wenn er sagt, dass er einer sein will. Alles andere wäre Rassismus.

Aber Amerika? Das ist ein Land, welches ursprünglich von den Indianern bewohnt wurde. Dann kamen Menschen in nicht allzu weit zurückliegender Zeit aus Europa und haben es erobert und besiedelt. Das war keine einheitliche Ethnie. Das waren, Engländer, Iren Deutsche und Franzosen. Der größte Teil sogar Deutsche und Engländer. Dann kamen Italiener und schließlich wurde Afrikaner hergebracht als Sklaven. Und all diese Menschen sind Amerikaner.

Man kann „den Amerikaner“ nicht auf ein einziges Volk zurückführen, wie es die meisten Nationen in Europa tun können. Deutschland entstanden aus Nachfahren der Germanen und Kelten. Frankreich Kelten und Römer. Obama ist Amerikaner und wenn man ihn als Menschen mit Migrationshintergrund darstellt, dann kommt in mir der leise Verdacht auf, dass dies auf seine Hautfarbe zurückzuführen ist. Das geht gar nicht!

Was die ursprüngliche Frage betrifft, also ob es sinnvoll wäre, Jemanden mit Migrationshintergrund als Bundeskanzler. Zum Beispiel Cem Özdemir. Warum sollte das gut sein, wenn Jemand den „Quotenheini“ macht. Wenn dieser Mann oder diese Frau geeignet ist, und die deutsche Staatsbürgerschaft hat, kann diese Person natürlich Bundeskanzler sein, aber nur wegen seines/ihres Könnens. Und nicht als Quote!

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Möglicherweise irre ich mich ja, aber muss ein amerikanischer Präsident nicht in Amerika geboren sein? Damit müsste ein deutscher Bundeskanzler dann ja auch von Geburt an deutscher Staatsbürger sein. Sicherlich kann er Eltern mit anderen Wurzel haben, aber er selbst ist dann ja am Ende "Deutscher".

Grundsätzlich finde ich es ja wesentlich wichtiger, das die Inhalte der Politik desjenigen stimmen und weniger, wie er aussieht. Was haben den die Wurzeln mit seiner Arbeit zu tun? Würde sich derjenige dann noch mehr für die, von Merkel begonnenen, Flüchtlingspolitik einsetzen? Wäre das förderlich für Deutschland?

Für mich zählt nicht das Aussehen. Ein "deutscher" Obama ist ja auch schon ein merkwürdiger Widerspruch in sich, finde ich. Es muss auch nicht zu etwas Besonderem gemacht werden, ob da nun eine Frau, ein Mensch mit Migrationshintergrund, ein Homosexueller oder was auch immer Bundeskanzler wird. Wen interessiert das denn?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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