Brauchen Elektroautos Motorengeräusche?
Wir haben immer noch zu wenig Elektromobilität in Deutschland. Dafür werden viele Gründe angegeben. Da sind vor allem die fehlenden Tankstellen oder die bisher immer noch geringe Batterieleistung. Auch der Preis und die bisher ungeklärte Frage eine möglichen staatlichen Förderung hemmen die Kauflust.
Allerdings scheint es auch noch andere Probleme zu geben. So machen Elektroautos keine Geräusche, was sie anscheinend nicht hip genug erscheinen lässt. Deshalb wird überlegt, ob man diese nicht technisch hinzufügen sollte. Schließlich spielen Motorengeräusche für viele Autokäufer eine entscheidende Rolle. Würden die entsprechenden Geräusche Elektroautos attraktiver machen?
In der Schweiz sind die Postboten nur noch mit Elektrorollern unterwegs und ich muss sagen, man hört die Fahrzeuge kaum. Ich würde daher sagen, man sollte Motorgeräusche nicht aus visuellen Gründen abspielen lassen, sondern zur Sicherheit der Fußgänger.
Die Sicherheit ist wirklich der entscheidende Aspekt. Stellt euch mal vor, ihr wärt Blind oder stark sehbehindert. Woran erkennt ihr dann, dass eine Ampel rot oder grün ist? Am Fahrgeräusch der vorbei fahrenden Fahrzeuge. Zumindest dann, wenn die Ampel nicht auf Blinde ausgerichtet ist. Und dann hört man nichts, geht über die Straße und wird, schwupp, von einem Elektroauto angefahren. Das wäre ein hohes Risiko.
Daher wird es wohl auch so kommen, dass man in einen kleinen Kompaktwagen auch kein Traktorengeräusch einbauen darf. Eben damit alle auch am Geräusch erkennen können, was da kommt. Klar könnte man das theoretisch auch anders regeln, mit einer App zum Beispiel. Aber derzeit ist das eben wohl nicht zu vermeiden, dass man Geräusche zusätzlich einbaut.
Der Sicherheitsaspekt ist nur bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h relevant. Danach überwiegen die Reifenabrollgeräusche. Ein Elektroauto ist dann also annähernd so laut wie ein normaler Benziner. Davon abgesehen sind auch Elektromotoren nicht absolut geräuschfrei.
Auf Motorensound können 99% der Autofahrer getrost verzichten. Auch heute werden Motoren eigentlich schon so gut wie möglich gedämmt. Lediglich einige sportliche Modelle sind hier eine Ausnahme. Aber auch sportliche Elektroautos sind sehr beliebt, wie Tesla ja beweist. Die Motorcharakteristik eines sportlich ausgelegten Elektroautos ist jedem Verbrenner so haushoch überlegen, dass die meisten Fahrer dafür gerne auf Sound verzichten.
Das könnten sie bestimmt nicht. Kriegt man ein Motorgeräusch bei einem Elektroauto so gut hin, wie bei einem Verbrennungsmotor? Bestimmt nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen. Zwar wird auch bei Benzinern immer ein bisschen gepfuscht, damit sich das Geräusch gerade beim Fahrer intensiver anhört, aber letztendlich ist es eben ein klassisches Motorgeräusch was auch schon mal mächtig unter die Haut gehen kann.
Ich kann nicht leugnen, dass mich solche Motorgeräusche schwach machen. Wenn es irgendwelche armen Prolls in alten Schrottkarren sind die an der Ampel solche Geräusche machen, finde ich das lächerlich. Aber wenn man auf der Autobahn von einem RS6 überholt wird, schlägt mein Herz ein bisschen höher. Mein Auto kann zwar auch ganz toll brummen, aber so gut dann doch nicht.
Und klar hätte ich dann später auch lieber einen RS6 oder einen schönen SUV, als mir eine olle Elektrokarre zu kaufen. Diese sehen meist eher fade aus und sind durch ihren leisen Fahrstil unattraktiv. Aber durch künstliche Motorgeräsuche wird das nicht besser werden. Da muss man an das Umweltbewusstsein und den Geldbeutel der Menschen appellieren. Und daher war es meiner Meinung nach auch nicht richtig die Steuervergünstigungen für 2016 zu kürzen.
Ich bin der Ansicht, dass Elektrofahrzeuge grundsätzlich irgendeine Form von Geräusch brauchen, damit man sie hört. Ich denke da zum Beispiel an Kinder in Spielstraßen, wo man ja nur bis 30 fahren darf. Die würden die Autos ja andauernd überhören und es käme häufiger zu Unfällen. Eine Freundin von mir ist blind und muss sich daher auf ihr Gehör verlassen. Da wäre es sicherlich hilfreich, wenn man jedes Auto hören könnte, damit es nicht zu vermeidbaren Unfällen kommt.
Täubchen hat geschrieben:Ich denke da zum Beispiel an Kinder in Spielstraßen, wo man ja nur bis 30 fahren darf.
Ich hoffe, du fährst nie in Spielstraßen, da darf nun wirklich niemand mit 30 Sachen durchbrettern. Gerichte streiten zwar trefflich, ob nun fünf, sieben oder weniger als zehn Kilometer pro Stunde richtig sind, aber 30 ist ausgeschlossen.
So, zum Thema. Natürlich sollten elektrische Autos, Motorroller und so weiter hörbar sein. Es geht doch nicht um den Sound für den Fahrer. Aber als Fußgänger oder Radfahrer möchte ich schon hören, ob hinter mir was kommt. Denn auf Parkplätzen, beim Lieferverkehr in der Fußgängerzone, beim Einparken und in Spielstraßen und verkehrsberuhigten Zonen hilft das Abrollgeräusch der Reifen nur was, wenn der Fahrer rast.
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