Boykottiert ihr den Verkauf von Qualzuchten?

Es gibt ja leider bei fast allen Haustierrassen Qualzuchten, also Tiere, die wegen ihres Körperbaus zum Beispiel aufgrund von Scherzen kein problemloses Leben führen können. Zum Beispiel sind Nackthunde sehr anfällig für Gebissfehlstellungen und durch das fehlende Fell frieren sie sehr schnell. Eigentlich sind Qualzuchten laut Tierschutzgesetz verboten, jedoch sind die Formulierungen hier oft zu lasch, so dass es in diesem Bereich viele Grauzonen gibt.

Informiert ihr euch vor dem Kauf eines Tieres, ob es sich bei der gewünschten Rasse um eine Qualzucht handelt? Kauft ihr das Tier, auch wenn es eine Qualzucht ist? Oder boykottiert ihr Qualzuchten, damit die Züchter diese wegen zu geringem Interesse eventuell irgendwann einstellen?

Genügend Rassen sind durchaus grenzwertig. Verantwortungsvoll gezüchtet gibt es kein Problem. Oft muss man gar nicht verzichten, sondern nur den Züchter entsprechend aussuchen. Und damit meine ich nicht den Retro Mops, der nun wirklich keine glückliche Idee ist.

Wobei das Problem der Qualzucht bei Heimtieren eher gering ist. Die meisten übersehen, dass moderne Nutztiere Qualzuchten sind. Das sind Millionen Tiere jedes Jahr allein in Deutschland. Bio nützt da auch nicht. Das ist das viel größere Thema.

Man sollte sich vor dem Kauf eines Tieres immer informieren. Generell finde ich manche Züchtungen, gerade bei Hunden schon sehr grenzwertig und so ein Tier könnte ich mir auch nicht kaufen, weil ich das einfach nicht gut finde. Meiner Meinung nach muss man das mit dem eigenen Gewissen ausmachen und sehen, was man unterstützen kann und was nicht.

Ein Tier aus einer Qualzucht von einem sogenannten Züchter würde ich nicht kaufen und dies damit unterstützen.Allerdings habe ich auch eine Perserkatze die doch deutliche Probleme mit den Augen hat, durch ihre Tränenkanäle.Aber leider hat sie öfter mal gesundheitliche Probleme.

Aber es stimmt schon, dass man bei Qualzuchten meist nur an Haustiere denkt und nicht an Nutztiere. Wie eben Kaninchen in kleinen engen Gitterboxen oder auch Schweine in einen kleinen Stall, die nur zum gebären da sind.

Angeblich informiert sich jeder so genau und boykottiert das ganze auch. Aber dennoch läuft das Geschäft wunderbar und setzt immer auf die Mitleidsmasche die zieht. Was meinst du wie oft hier Posts von armen Tieren aus Spanien und Rumänien in den sozialen Medien geteilt werden damit sich einer diesen annimmt. Jemand sieht das und nimmt das Tier, aber damit wurde signalisiert produziere mehr davon. Rührselige Geschichten erledigen ihr übrigens, denn die armen Katzenbabys die ihre Mama verloren haben brauchen doch ein Zuhause und kosten auch "nur" 350 Euro.

Selbst im Privaten Bereich findet man diese Angebote mehr als häufig und darauf mal zu kommen, dass das eine Zucht ist die dahinter steckt ist manchmal gar nicht so einfach. Da werden einzelne Tiere abgegeben, weil Besitzer sich nicht mehr kümmern kann oder sonst was und auf einem anderen Profil dann wieder weitere. Fällt nicht auf, wie willst du dich darüber informieren und begreifen, dass die zwei zusammen gehören und eine Person dahinter steckt?

Das die Nutztiere auch darunter fallen juckt niemanden wie cooper bereits gesagt hat. Denn auch da informiert sich niemand wie sein Stück Steak vorher auf der Weide gelebt hat oder ob das aus einem tristen zu kleinen Stall gekommen ist. Dort zählt dann nur der billige Preis und nach etwas schmecken muss es auch, aber die Bilder von den Tieren mit Fehlstellungen, Krankheiten und Bissen von Artgenossen will dann niemand sehen. Informieren sieht für mich da anders aus, als ich vertraue auf das was mir ein anderer erzählt und wird schon stimmen.

Allgemein auch mal daran denken, dass die Heimtiere auch über die Jahre so gezüchtet wurden wie es der Mensch gerne hätte. Den Möpsen die Nase, die dadurch immer Probleme mit der Atmung haben in der kompletten Rasse, andere Rassen deren Rückenkanäle mit Löchern zu sehen sind die zu gezüchtet worden sind weil das ja besser aussieht. Auch das sind Qualzuchten, die Tiere leiden und dennoch findet man sie in Mengen in privaten Haushalten die bestreiten ihr Tier gehört nicht dazu.

Bei Katzen das gleiche, Atemprobleme bei Persern keine Seltenheit, Hüftfehlstellungen bei Schäferhunden usw. das alles ist eine Qual nur durch die Zucht bedingt, daher würde ich mir überhaupt kein Tier aus solch einer "Zucht" anschaffen, denn das ganze Getue mit Züchten hat es überhaupt erst soweit gebracht, dass nun viele Rassen die früher komplett anders aussahen qualen erleiden müssen durch genetische Erkrankungen, Fehlstellungen usw.

Gerade Nutztiere sind wirklich ein Problem. Wenn die so anfällig sind, dass sie mit Medikamenten voll gepumpt werden müssen um überhaupt zu überleben. Oder wie Puten zum Zeitpunkt X dringend geschlachtet werden müssen, weil sie sonst wegen der schweren Putenbrust vorn über kippen und nicht mehr stehen können, das ist für mich der zahlenmäßig weit größere Skandal. Und da er im für die meisten Menschen verborgenen abläuft, lässt sich das gut ignorieren.

Warum Retro - Möpse keine gute Idee sind, verstehe ich nicht. Ich dachte, dass das alle mal besser ist, wenn der Mops eben nicht mehr reinrassig ist, aber dafür bitte wieder frei atmen kann. Da verstehe ich auch nicht, warum ich so ein Tier von einem verantwortungsvollen Züchter boykottieren sollte.

Bislang hatte ich aber eher Katzen und da keine reinrassigen, sondern höchstens Promenadenmischungen. Und wenn man von einem befreundeten Bauern oder einem Bekannten ein Kätzchen geschenkt bekommt, dann vermute ich auch nicht, dass da eine gezielte Qualzucht dahinter steckt und dann denke ich auch, dass da kein Grund für einen Boykott gegeben ist.

Wenn mir allerdings irgend etwas komisch vorkäme bei der Besichtigung von einem Kätzchen oder einem Welpen, dann würde ich lieber Abstand vom Kauf nehmen, auch wenn sich der Verkäufer auf den ersten Blick seriös präsentiert.